Mayer eröffnet die „Mission Viertelfinale“
Zagreb (SID) – „Mission Viertelfinale“ – unter dieses Motto hat Kapitän Patrik Kühnen für die deutsche Mannschaft den Davis-Cup-Auftakt gegen Kroatien in Zagreb gestellt. Um dieses Ziel erstmals nach 2009 wieder zu erreichen, muss die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes (DTB) es schaffen, eine schwarze Serie zu durchbrechen: Seit 1996 konnte sie in der ersten Runde der Weltgruppe auswärts nicht mehr gewinnen.
Die Chance, das nun zu ändern, scheint nicht so schlecht. Kroatien muss auf seinem am Fuß verletzten Spitzenspieler Ivan Ljubicic verzichten. Marin Cilic ist damit der Topmann der Kroaten. Doch sowohl Florian Mayer (2:0) als auch Philipp Kohlschreiber (4:2) haben eine positive Bilanz gegen den Weltranglisten-20.
Die „Mission“ beginnt am Freitag (13.00 Uhr) mit Mayer gegen Cilic, anschließend tritt Philipp Kohlschreiber gegen Ivan Dodig an. Für das Doppel am Samstag (15.00 Uhr) nominierte Kühnen Philipp Petzschner und Christopher Kas, die gegen Dodig und Ivo Karlovic antreten müssen. In den Abschluss-Einzeln am Sonntag ab 12.00 Uhr muss zunächst im Spitzeneinzel Kohlschreiber gegen Cilic antreten, Mayer und Dodig beschließen die Begegnung. Das ergab die Auslosung am Donnerstag.
Kühnen war damit nicht unzufrieden. „Man muss die Auslosung so akzeptieren, kann es sowieso nicht beeinflussen“, sagte der Münchner, „ich denke, dass wir in allen Partien offene Vorgaben haben. Ich erwarte sehr spannende, enge Spiele. Die Kroaten sind wegen des Heimvorteils dennoch leichter Favorit.“
Sein Widerpart Goran Prpic hofft auf eine Führung durch seinen Spitzenmann Cilic, der zuletzt allerdings unter einer leichten Erkältung litt. „Es wird ein sehr enges Match, Kleinigkeiten werden entscheiden“, glaubt Prpic, „es wäre deshalb für beide Mannschaften sehr wichtig, mit 1:0 in Führung zu gehen. Aber ich glaube an mein kroatisches Team.“
Gegner in der Runde der letzten Acht ist Frankreich oder Österreich. Gegen die Franzosen hätte Deutschland Heimrecht, gegen Österreich wäre es ein Auswärtsspiel. Bei einer Niederlage müsste die DTB-Auswahl im September ein Relegationsmatch um den Klassenerhalt bestreiten.
Mayer konnte erst vor fünf Wochen ausgerechnet in Zagreb gegen Cilic gewinnen, jetzt ist der Boden sogar noch ein wenig langsamer und kommt damit dem Spiel des Bayreuthers noch mehr entgegen. „Cilic wird sicherlich hoch motiviert sein, mich zu schlagen“, sagte der 27-Jährige, „ich weiß, dass es ein ganz schweres Match wird, zumal er die Unterstützung seiner Fans hat.“
Der große Unbekannte ist Ivan Dodig. Der 57. der Weltrangliste gewann zuletzt in Zagreb sein erstes ATP-Turnier im Finale gegen Michael Berrer. Gegen einen der deutschen Spieler ist er noch nicht angetreten. Dodig trainiert allerdings in Halle/Westfalen gemeinsam mit Christopher Kas. „Ich kann schon ein wenig zu ihm sagen“, meinte der Doppelspezialist, „aber Patrik hat sicherlich auch vieles über ihn in seinem schwarzen Buch notiert.“
Der Weg zum Erfolg der Mission sollte für die Deutschen über Dodig und das Doppel führen. Kohlschreiber (ATP 36) und Mayer (37) stehen besser im Ranking als der Kroate. „Ich weiß, dass er in den letzten Wochen sehr gut in Form war“, sagte Kohlschreiber, „aber wenn ich meine Form bringe, kann ich ihn sicher schlagen.“ Es herrscht Optimismus – die „Mission“ kann beginnen.
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