Tag 4: Zverev und Nadal weiter, „Nole“ raus!
Philipp Kohlschreiber und Alexander Zverev haben als vierter und fünfter deutscher Profi den Sprung in die dritte Runde der Australian Open geschafft. Die einzige deutsche Dame, die am frühen Donnerstag im Einsatz war, ist dagegen ausgeschieden. Für die Überraschung des Tages sorgte aber ein Mann mit Brille aus Usbekistan.
Titelverteidiger Novak Djokovic ist sensationell in der zweiten Runde der Australian Open ausgeschieden. Der Weltranglistenzweite und sechsmalige Melbourne-Sieger musste sich völlig überraschend dem Weltranglisten-117. Denis Istomin (Usbekistan) mit 6:7 (8:10), 7:5, 6:2, 6:7 (5:7), 4:6 geschlagen geben.
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Zuletzt hatte Djokovic 2008 in Wimbledon in der zweiten Runde eines Grand-Slam-Turniers verloren. Noch nie zuvor hatte der Serbe bei einem Major-Event gegen einen derart schlecht platzierten Gegner verloren.
Djokovic wollte im Melbourne Park seinen siebten Australian-Open-Titel holen und damit zum alleinigen Rekordgewinner werden. Der Australier Roy Emerson hat das Grand-Slam-Turnier in seiner Heimat ebenfalls sechsmal gewonnen.
Bemerkenswert: Istomin verlor vor zwei Wochen noch gegen die Nummer 191 der Welt, Christian Garin
Im letzten Match des Tages ließ Rafael Nadal nichts anbrennen. Der 30-Jährige ließ den Zyprioten Marcos Baghdatis, der hier 2006 im Finale stand, gekonnt abblitzen. 6:3, 6:1, 6:3 in knapp über zwei Stunden Spielzeit. Nun kommt es zum allseits erhofften Aufeinandertreffen mit Alexander Zverev. Mit Blick auf das Spiel gegen Zverev sagte Nadal: „Das ist eine große Herausforderung für mich. Alexander ist ein potenzieller Grand-Slam-Sieger und vielleicht eine zukünftige Nummer eins. Er verbessert sich in jedem Moment auf der Tour.“
Kohlschreiber gut in Form – Monfils wartet
Der 33-Jährige aus Augsburg zeigte beim 7:5, 6:3, 6:0 gegen den Amerikaner Donald Young eine starke Leistung und ließ im dritten Satz nur noch neun Punkte seines Gegners zu. Insgesamt gelangen Kohlschreiber sieben Breaks.
Nach 1:52 Stunden profitierte der an Position 32 gesetzte Kohlschreiber bei seinem dritten Matchball von einem Rückhandfehler seines Kontrahenten. In der Partie um den Sprung ins Achtelfinale wartet nun am Samstag im Melbourne Park Gael Monfils. Der Franzose gewann in drei Sätzen gegen den Ukrainer Alexander Dolgopolov. Das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres ist seit jeher ein gutes Pflaster für Kohlschreiber. Auf der Anlage am Yarra River hatte der Davis-Cup-Spieler schon dreimal das Achtelfinale erreicht – zuletzt 2012. In der vergangenen Saison war er bei allen vier Majors allerdings schon in der ersten Runde gescheitert.
Wenige Stunden nach Kohlschreiber zog auch Alexander Zverev ist die dritte Runde ein. Der 19-Jährige setzte sich im Duell der Youngster gegen den Amerikaner Frances Tiafoe (18, #108)) mit 6:2, 6:3, 6:4 durch. Mit seinem nächsten Gegner dürfte er deutlich mehr Mühe. Es ist, wie erwähnt, Nadal, der die Australian Open 2009 gewann.
Petkovic: „Will nicht gewinnen, wenn ich so spiele“
Am Donnerstag hatte auch noch Andrea Petkovic die Chance, ihre Zweitrunden-Hürde zu meistern. Sie verlor jedoch nach desolatem ersten Satz gegen die Tschechin Barbora Strýcová mit 0:6, 5:7. Bis zum 0:2 im zweiten Satz gelang ihr kein Spielgewinn. Nach dem Match sagte die ob ihrer eigenen Leistung enttäuschte Hessin: „Ich will nicht gewinnen, wenn ich so spiele. Es ist gut, dass ich verloren habe, sonst lerne ich nicht daraus.“
In der dritten Runde stehen neben Kohlschreiber und Zverev Titelverteidigerin Angelique Kerber, Mischa Zverev und Qualifikantin Mona Barthel.
Auch Radwanska raus, Serena souverän
Mit Agnieszka Radwanska hat sich an diesem vierten Tag in Down Under eine weitere Mit-Favoritin aus dem Turnier verabschiedet. Die Polin, an Position drei gesetzt, scheiterte überraschend glatt an der Kroatin Mirjana Lucic-Baroni (#79, 3:6, 2:6).
Vorjahresfinalistin Serena Williams hat hingegen den nächsten Schritt zum angestrebten siebten Australian-Open-Titel gemacht. Die an Position zwei gesetzte US-Amerikanerin bezwang die Tschechin Lucie Safarova trotz zwischenzeitlicher Probleme mit 6:3, 6:4 und zog in die dritte Runde von Melbourne ein.
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— #AusOpen (@AustralianOpen) January 19, 2017
Nach 86 Minuten verwandelte die 35-jährige Williams, der 15 Asse gelangen, in der Rod-Laver-Arena ihren dritten Matchball. Im vergangenen Jahr hatte sie das Finale beim ersten Grand-Slam-Event des Jahres gegen Angelique Kerber (Kiel) verloren.
Superstar Williams könnte mit dem Turniertriumph ihre Grand-Slam-Titelbilanz auf 23 erhöhen und damit Steffi Graf überflügeln. Die Rechtshänderin aus West Palm Beach/Florida muss mindestens das Finale am 28. Januar erreichen, um überhaupt eine Chance auf die Rückkehr auf den Tennis-Thron zu haben. Ihre nächste Gegnerin ist ihre Landsfrau Nicole Gibbs (#92).
Sollte Branchenführerin Kerber nach dem Achtelfinale und vor dem Endspiel scheitern, könnte Williams mit ihrem siebten Melbourne-Triumph den Platz an der Sonne zurückerobern.
Ganz früh am Tage hatte US Open-Finalistin Karolina Pliskova keinerlei Probleme mit der jungen Russin Anna Blinkova. 6:0, 6:2 hieß es am Ende für die Tschechin, die es nun mit der Lettin Jelena Ostapenko zu tun bekommt (#38). (Red/SID)
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