Alexander Zverev

Alexander Zverev will bei den US Open endlich seinen ersten Grand-Slam-Titel gewinnen.Bild: Imago

Nach Alcaraz-Aus bei US Open: Zverevs Nummer-1-Chancen steigen

Alexander Zverev kann nach den US Open zwar nicht die Nummer eins werden, er kann sich aber in eine hervorragende Ausgangsposition für den Platz an der Sonne bringen.

Wenn Alexander Zverev heute Nacht zu seinem Drittrundenmatch bei den US Open gegen den Argentinier Tomas Martin Etcheverry antritt, dann dürfte er noch zusätzlich motiviert sein. Durch das überraschende Aus von Carlos Alcaraz in der zweiten Runde gegen Botic van de Zandschulp hat Zverev einen großen Konkurrenten weniger auf dem Weg zu seinem ersten Grand-Slam-Titel.

Was Zverev 2024 ebenfalls unbedingt erreichen möchte, ist das Jahr als Nummer eins zu beenden. Dies hat er bei der Siegerehrung beim ATP-Turnier in Hamburg klar und deutlich ausgesprochen. „Wir haben noch große Ziele, wollen am Ende des Jahres die Nummer eins der Welt werden“, sagte Zverev nach der Finalniederlage in Hamburg in Richtung seines Teams.

Nach seinen Aussagen wurde der 27-Jährige belächelt. Zu stark schien zum damaligen Zeitpunkt die Konkurrenz mit Jannik Sinner und Carlos Alcaraz zu sein. Vor allem der Spanier ritt mit den Titeln bei den French Open und in Wimbledon auf einer Welle und war auf dem besten Weg, das Jahr nach 2022 erneut als Nummer eins abzuschließen.

Die Niederlage gegen Novak Djokovic im Finale bei Olympia in Paris scheint Alcaraz jedoch einen mentalen Knacks gegeben zu haben. In Cincinnati verlor er sein Auftaktmatch gegen Gael Monfils und zerstörte dabei seinen Schläger. Bei den US Open wirkte er nun gegen van de Zandschulp völlig indisponiert – 1:6, 5:7, 4:6. Die Nummer eins zum Jahresende ist für Alcaraz nun wieder weit entfernt.

Zverev mit US-Open-Titel auf Platz 1 in Jahresweltrangliste

Durch das frühe Aus von Alcaraz könnte Zverev nach den US Open die Nummer zwei der Welt sein. Im aktuellen Live-Ranking steht er bereits auf Platz zwei. Der Rückstand auf die derzeitige Nummer eins, Jannik Sinner, ist zwar noch beträchtlich, doch in der Jahresweltrangliste, die nur die Punkte aus dem aktuellen Jahr berücksichtigt, ist Zverev deutlich näher dran an Sinner. Gewinnt der Deutsche in New York tatsächlich seinen Premierentitel bei einem Grand Slam, könnte er sogar die Führung in der Jahresweltrangliste, die zu diesem Zeitpunkt extrem aussagekräftig ist, übernehmen, sofern Sinner vor dem Halbfinale scheitert.

Sicher ist, dass Sinner nach Ende der US Open die Nummer eins im ATP-Ranking bleibt. Der Italiener hat mit dem Titelgewinn in New York die Möglichkeit, seinen Status als Weltranglistenerster zu zementieren. Mit dem Triumph dürfte es auch nahezu sicher sein, dass er bis zum Ende des Jahres an der Spitze bleiben wird. Die große Frage: Inwieweit wird die Diskussionen um seinen Dopingfall Sinner im weiteren Verlauf der US Open belasten?

Hinzukommt, dass dem Italiener wegen des positiven Dopingtests beim Turnier in Indian Wells trotz Freispruch 400 Punkte für seine Halbfinalteilnahme abgezogen wurden. 400 Punkte, die zum Jahresende darüber entscheiden können, ob er die Nummer eins bleiben wird.

Für Zverev gilt: Er muss in New York auf jeden Fall besser als Sinner abschneiden, um seine Chance auf die Nummer eins zu wahren. Angesichts der Tatsache, dass der Deutsche seit Jahren seinem ersten Grand-Slam-Titel hinterherläuft, scheint dies schon schwer genug. Gewinnt er in der dritten Runde gegen Etcheverry, würde es im Achtelfinale entweder gegen Lorenzo Musetti (Italien) oder Brandon Nakashima (USA) gehen.