August 11, 2024, Montreal, Pq, Canada: Alexander Zverev of Germany waves to the crowd after losing to Sebastian Korda of

Abgang im Viertelfinale: Alexander Zverev wirkte bei seiner Niederlage gegen Sebastian Korda nicht ganz fit. Bild: Imago/Zuma Press/Graham Hughes

Nach Montreal-Aus: Was ist los mit Alexander Zverev?

Alexander Zverev kassierte in Montreal seine nächste Viertelfinal-Niederlage nach dem Olympia-Aus. Was Sorgen bereitet, ist sein nach wie vor angeschlagener Gesundheitszustand.  

Dass ein absoluter Top-Spieler wie Alexander Zverev bei zwei aufeinanderfolgenden Großereignissen (erst Olympia in Paris, dann das Masters-1000er in Montreal) zweimal im Viertelfinale scheitert, ist schade und entspricht auch nicht seinen Ansprüchen, aber es ist noch kein sportliches Alarmsignal. Was einem hingegen Sorgen bereiten sollte, ist sein Gesundheitszustand. Das in Wimbledon leicht lädierte Knie spielt dabei keine Rolle mehr.

Schon beim ATP-Turnier in Hamburg klagte Zverev darüber, dass es ihm gesundheitlich nicht hundertprozentig gut ginge: „Ich wurde auch im Finale sehr, sehr schnell müde.“ Nach seinem Olympia-Aus in Paris gegen Lorenzo Musetti sprach er von Kraftlosigkeit und Schwindelgefühlen: „Ich sehe vier Bälle, die auf mich zukommen und kann gefühlt wirklich gar nichts mehr machen.“

Zverev: „Sehe vier Bälle auf einmal und kann gar nichts machen.“

Dann kündigte er an: „Es ist jetzt an der Zeit zu schauen, was los ist und hoffentlich wieder zurück zu meiner Bestform zu kommen, die ich vor ein paar Wochen, ehrlich gesagt, auch noch hatte.“ Er wolle sich nun durchchecken und Bluttests in seiner Wahlheimat Monte Carlo machen lassen. Ob er in Montreal beim Masters-1000er antreten werde, wolle er danach entscheiden.

Zverev trat in Kanada an. Und gleich bei seiner ersten Pressekonferenz vor Turnierstart sagte er leicht hustend: „Ich bin ein wenig krank – wie man hören kann!“ Nach den Olympischen Spielen hätte er drei Tage lang nicht seine Wohnung in Monte Carlo verlassen: „Das tat mir gut.“ Der übertragene Sender Sky hatte in Erfahrung gebracht, dass die Gesundheitschecks positiv ausfielen. Deshalb flog Zverev nach Kanada.

Zverev mit 11 Doppelfehlern gegen Korda

Gegen Jordan Thompson und Holger Rune gewann er jeweils in zwei Sätzen. Doch im Viertelfinale gegen Sebastian Korda hatte Zverev oft längere Hustenanfälle. Er verspielte eine 4:1-Führung im ersten Satz, dominierte den zweiten Durchgang und leistete sich bei 4:4 und Einstand im dritten Satz zwei Doppelfehler (insgesamt unterliefen ihm elf). Am Ende verlor er 6:7, 6:1, 4:6 gegen Korda, der in der Vorwoche das Turnier von Washington gewonnen hatte.

Was folgt nun daraus? Zverev macht nach wie vor keinen wirklich fitten Eindruck. Aber eine Pause will er sich allem Anschein nach nicht gönnen. Beim nächsten Großereignis – dem Masters 1000er in Cincinnati, das heute beginnt – ist er an drei gesetzt. In dem 64er-Feld hat er erst ein Freilos, dann trifft er auf Karen Khachanov oder Francisco Cerundolo. Der Tennis-Tross zieht unerbittlich weiter – und Zverev zieht mit.

Es bleibt zu hoffen, dass er bis zu den US Open (Start am 26. August) wieder jene Physis ausstrahlt, die ihn zu einem der aktuell stärksten Spieler auf der Tour macht.