Naomi Osaka: „Fühle mich, als wäre ich nicht in meinem eigenen Körper“
Die ehemalige Nummer eins der Welt Naomi Osaka tut sich während ihres Comebacks weiterhin schwer. Jetzt hat sich die Japanerin auf Instagram an ihre Fans gewandt und Einblicke in ihre aktuelle Gefühlswelt gegeben.
Ihre Rückkehr nach der Babypause im vergangenen Jahr hat sich die vierfache Grand Slam-Siegerin mit Sicherheit anders vorgestellt. Seit den French Open Anfang Juni hat Osaka bei fünf Turnieren lediglich vier Matches gewonnen. Momentan hält sie sich mit einer Menge Wildcards über Wasser. Bei den Cincinnati Open musste sie nun die Qualifikation spielen und scheiterte in der zweiten Quali-Runde an der unbekannten Amerikanerin Ashlyn Krueger. Nach dieser enttäuschenden Niederlage wendete sie sich mit einem Tagebuch-ähnlichen Instagram-Post an ihre Fans und ließ tief in ihre Gefühlswelt blicken.
Osaka: „Ich fühle mich, als wäre ich nicht in meinem eigenen Körper“
Den Post begann Osaka mit den Worten: „Ich habe in den letzten paar Stunden versucht herauszufinden, wie ich mich fühle.“ Sie habe es geschafft, Niederlagen zu akzeptieren, da sie einfach dazugehören, doch ihr größtes Problem sei aktuell ein anderes. „Mein größtes Problem sind momentan nicht die Niederlagen, sondern das Gefühl, dass ich nicht in meinem eigenen Körper bin“, schreibt die Japanerin. Das Gefühl am Ball sei nicht gut, was mental nicht einfach zu verarbeiten sei. Bei der Suche nach der Ursache nennt Osaka zwei mögliche Gründe: Einerseits den ständigen Wechsel zwischen Sand, Rasen und jetzt Hartplatz. Andererseits vergleicht sie ihre Gefühlslage mit der Zeit nach der Geburt ihrer Tochter Shai. Ein Gedanke, der ihr Angst mache, da sich alles irgendwie neu anfühle.
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Im letzten Teil erzählt sie, dass sie den Prozess des Arbeitens liebe: „Ich möchte das Beste aus der Zeit machen, die ich habe. Ich möchte meiner Tochter beibringen, dass sie mit harter Arbeit und Ausdauer so viele Sachen erreichen kann.“ Sie solle nach den Sternen greifen und niemals denken, dass ihre Träume zu groß sind. „Ich kann mir selbst versprechen, so hart wie möglich zu arbeiten und bis zum Schluss mein Bestes zu geben.“
Zwischen mentalen Problemen & großen Comeback-Zielen
Es ist nicht das erste Mal, dass Naomi Osaka ihre Gefühle so konkret offenbart. Vor ihrer Babypause hatte sie bereits öffentlich gemacht, dass sie an Depressionen leide. Danach hatte sie sich für einige Zeit vom Tennis zurückgezogen. Für 2024 kündigte sie dann ihr Comeback an. Mit großen Zielen. Acht weitere Grand Slams und eine Goldmedaille bei Olympia wolle sie noch gewinnen.
Vorsätze, denen sie bislang allerdings hinterherrennt. Dass die Gefühle bei der 26-Jährigen schwanken, zeigt ihr vorletzter Insta-Post, fünf Tage vor dem nachdenklichen Text. Die Bilderstrecke mit einer lächelnden Osaka und verschiedenen Schmuckutensilien versah sie mit dem Untertitel „Was kann ich anderes sagen. Das Leben ist wundervoll“. Nach dem frühen Aus in Cincinnati geht es nun, ebenfalls per Wildcard, zu den US Open.