Angelique KERBER (GER) freut sich ueber ihren Sieg, winken, Freude, Lachen; Tennis Frauen Einzel Naomi Osaka (JPN) vs An

Noch ist nicht Schluss. Angelique Kerber siegte mit einer starken Leistung gegen Naomi Osaka.Bild: Imago/Sven Simon

Olympia: Erste Runde voller Action

Die erste Runde beim olympischen Tennisturnier ist gespielt. Auf der Anlage von Roland Garros ist natürlich wieder mächtig viel passiert. Die Top-Geschichten aus Runde eins lest ihr hier.

Deutsche Starter – Himmel bei den Herren, Hölle bei den Damen

Das Feld der Spieler, das für Team Deutschland antritt, hat sich nach der ersten Runde fast halbiert. Von acht Startern sind noch fünf im Rennen. Bei den Herren setzten sich mit Alexander Zverev, Jan-Lennard Struff, Dominik Koepfer und Maximilian Marterer alle vier durch. Gerade letztere beide überzeugten gegen ihre schwierigen Gegner Milos Raonic und Dusan Lajovic. Durch den verletzungsbedingten Rückzug von Alex de Minaur entging Struff einem harten Erstrundenlos. Mit dem portugiesischen Doppelspezialisten Francisco Cabral hatte er keine Probleme. Auch Zverev ließ gegen Jaume Munar nichts anbrennen.

Ganz anders sah dies bei den Damen aus. Hier konnte nur Angelique Kerber überzeugen. Mit dem Karriereende nach Olympia vor Augen schlug sie mit einer starken Leistung, aber dennoch etwas überraschend Naomi Osaka. In Match Nummer zwei ist sie gegen die Rumänin Jaqueline Cristian favorisiert. Die aktuelle deutsche Nummer eins Tatjana Maria kassierte unterdessen die Höchststrafe im Tennis. Gegen Maria Carle aus Argentinien gelang ihr nicht ein einziger Spielgewinn. Mit 0:6, 0:6 wurde sie vom Platz gefegt. Tamara Korpatsch ereilte fast dasselbe Schicksal. Gegen Xinyu Wang konnte sie immerhin drei Spiel ergattern, verlor aber dennoch sang- und klanglos mit 2:6, 1:6. Laura Siegemund musste ihre Partie gegen Danielle Collins verletzungsbedingt beim Stand 3:6, 0:2 aufgeben.

Murray vertagt sein Karriereende ebenfalls

Kerber ist nicht die Einzige, die ihr Karriereende um noch mindestens ein Spiel aufgeschoben hat. Auch Andy Murray hatte noch keine Angst auf Ruhestand. Im Doppel mit Daniel Evans spielten sie gegen Kei Nishikori und Taro Daniel. Im Match-Tiebreak lagen die beiden Briten schon mit 4:9 zurück. Den Japanern fehlte nur noch ein Punkt. Doch dann starteten Murray und Evans eine unglaubliche Aufholjagd. Sie wehrten fünf Matchbälle ab, gewannen insgesamt sieben Punkte am Stück und zogen das Match schließlich mit 11:9 auf ihre Seite. Im Achtelfinale warten sie nun auf den Sieger von Gille/Vliegen und Fils/Humbert.

Stress für Musetti und Cerundolo

Ordentlich Zeitstress hatten Lorenzo Musetti und Francisco Cerundolo. Am Vorabend ihres Olympia-Auftakts standen sich die beiden noch im Finale des ATP-Turniers in Umag gegenüber. Cerundolo siegte nach drei Stunden und einer Minute Spielzeit im Tiebreak des dritten Satzes. Ohne viel Erholung oder Schlaf machten sich beide auf den Weg nach Paris. Scheinbar unbeeinflusst von dem kräftezehrenden Spiel schlug Musetti Gael Monfils und Cerundolo den Chilenen Tomas Barios Vera. Der Italiener gab gegen Monfils nur fünf, der Argentinier gegen Barrios Vera sogar nur drei Spiele ab. Eine durchaus beeindruckende Leistung ob der nicht ganz so entspannten Umstände.

Djokovic vs. Nadal – Kapitel 60

Zwei der größten Legenden des Sports treffen ein letztes Mal aufeinander. Die Begeisterung nach der Auslosung war groß als feststand, dass Novak Djokovic und Rafael Nadal in Runde zwei aufeinandertreffen würden, sofern sie ihre Erstrundenpartien gewinnen. Der Serbe hatte zum Auftakt überhaupt keine Probleme, gab gegen den eigentlich im Doppel heimischen Matthew Ebden nur ein Spiel ab. Nadal musste schon etwas mehr kämpfen. Gegen den Ungarn Marton Fucsovics siegte er in drei Sätzen. Zuvor war ein Start Nadals im Einzel aufgrund anhaltender Probleme im Oberschenkel sogar kurzzeitig in Gefahr. Der 14-malige French Open-Champion entschied sich aber gegen einen Rückzug und steht seinem Dauerrivalen nun ein letztes Mal gegenüber.

Im sechzigsten Duell mit Djokovic hat der Spanier jetzt die Chance im Head-to-Head auszugleichen. Momentan liegt der Djoker noch mit 30:29 Siegen vorne. Für Nadal sind es turbulente Tage. Am Freitag durfte er bei der Eröffnungsfeier die olympische Fackel tragen und auch im Traum-Doppel mit Carlos Alcaraz („Nadalcaraz“) erreichte er die zweite Runde.

 

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Gebürtiger Saarländer überrumpelt Eubanks

Für eine Überraschung sorgte unterdessen Benjamin Hassan. Der gebürtige Saarländer tritt bei Olympia mit einer „Universitality Wildcard“ als erster Tennisspieler überhaupt (zusammen mit Hady Habib) für den Libanon an. In Runde eins erwischte er mit Christopher Eubanks keinen einfachen Gegner, auch wenn der US-Amerikaner nicht für sein Spiel auf Sand bekannt ist. Überraschend deutlich gewann Hassan mit 6:4, 6:2. „Ich bin unglaublich glücklich. Wir genießen es als gesamtes Team. Es war eine unglaubliche Atmosphäre und es geht noch weiter“, sagte der Deutsch-Libanese nach dem Erstundensieg. Auf der ATP-Tour spielt Hassan unter deutscher Flagge. Da er im Davis Cup allerdings für den Libanon antritt, ist dies auch bei Olympia möglich. In der zweiten Runde bekommt er es dann entweder mit dem Argentinier Sebastian Baez zu tun.

Starkes Stück. Der Deutsch-Libanese Benjamin Hassan ließ Christopher Eubanks keine Chance.Bild: Imago/Irina R. Hipolito