Paris 2024 – Schmiedlova Defeats Paolini Anna Karolina Schmiedlova (SVK) during her second match at the 2024 Olympics Ga

Aus dem Nichts ins Olympia-Halbfinale. Anna Karolina Schmiedlova spielt definitiv um ein Medaille.Bild: Imago/Dubreuil Corinne

Olympia-Halbfinale aus dem Nichts: 6 Fakten über Anna Karolina Schmiedlova

Die Olympischen Spiele schreiben immer wieder ihre eigenen Geschichten. In diesem Jahr ist es Anna Karolina Schmiedlova. Die Slowakin stand aus dem Nichts im Halbfinale und kämpfte noch vergeblich um Bronze. Doch wer ist sie überhaupt? Hier lest ihr sechs Fakten.

Steckbrief: Anna Karolina Schmiedlova

Anna Karolina Schmiedlova wurde am 13. September 1994 in der slowakischen Stadt Kosice geboren. Ihre Eltern kommen beide aus dem Sport. Ihr Vater war Eishockeyspieler, ihre Mutter tschechoslowakische Meisterin im Wasserski. Im Alter von sieben Jahren begann Schmiedlova mit dem Tennissport. In der Juniorinnenweltrangliste erreichte sie Platz zehn und stand 2012 im Nachwuchs-Finale der French Open. Ihre jüngere Schwester Kristina Schmiedlova war bis 2018 ebenfalls Tennisprofi, entschloss sich aber zum frühzeitigen Rücktritt. Besonders im Jugendbereich war sie erfolgreich (Juniorinnenrangliste Platz fünf).

Erste Erfolge auf der Tour

Ihr Debüt auf der WTA-Tour gab Anna Karolina Schmiedlova 2013 in Katowice/Polen, wo sie prompt gegen die an Nummer an fünf gesetzte Alizé Cornet gewann. Das polnische Turnier sollte sie zwei Jahre später gewinnen. 2015 triumphierte sie zudem in Budapest. Dies war auch das Jahr, in welchem die 29-Jährige mit Position 26 ihre bislang höchste Platzierung in der Weltrangliste erreichte.

Absturz in 2016

Nach dem besten Jahr ihrer Karriere folgte das schwächste. 2016 musste sie zwischenzeitlich 15 Erstrundenniederlagen am Stück hinnehmen. Bis zum Ende des Jahres war die Slowakin bis auf Platz 227 im Ranking zurückgefallen. Somit musste sie sich ab 2017 über die ITF-Tour wieder nach vorne arbeiten. Kein einziges Hauptfeld-Match spielte sie auf WTA-Niveau. Das Jahr schloss Schmiedlova auf Rang 133 ab. 2018 wurden die Leistungen dann wieder besser. In Bogota/Kolumbien gewann sie ihren dritten und bis dato letzten WTA-Titel.

Zweite Olympia-Teilnahme für Schmiedlova

Für Schmiedlova ist Olympia keine Neuheit. Bereits bei den Spielen 2016 in Rio trat sie für die Slowakei an. Mitten in der absoluten Tiefphase ihrer Karriere besiegte sie in Runde eins überraschend Roberta Vinci. Ihr erster Sieg über eine Top Ten-Spielerin. In Runde zwei war dann aber auch schon wieder Schluss. Gegen Jelena Makarova zog sie in drei Sätzen den Kürzeren. Aktuell in der Weltrangliste auf Platz 67, avancierte sie jetzt zur am niedrigsten gerankten Halbfinalsitin bei Olympia seit Beginn der Open Era 1968. Zuvor war dies Li Na mit Rang 42. Schmiedlova ist außerdem die ersten Slowakin im Einzel-Halbfinale der Olympischen Spiele. In der Runde der letzten vier war dann allerdings gegen Donna Vekic Schluss. Die Kroatin haben wir euch ebenfalls vorgestellt.

Wenn es klappt, dann auf Sandplatz

Die Höhepunkte in Schmiedlovas Karriere fanden fast allesamt auf Sandplatz statt. Zwei ihrer drei Titel (Budapest und Bogota) gewann sie auf der roten Asche. Bei den Rio Open 2015 bestritt sie zudem ein weiteres Endspiel. Ihr bestes Grand Slam-Ergebnis erzielte sie auch auf Sand. Bei den French Open 2023 erreichte sie zum ersten und bisher einzigen Mal in ihrer Karriere die zweite Woche bei einem Major. Auf der Olympia-Bühne hat sie die Chance auf ihre erste Finalteilnahme seit fünf Jahren zwar knapp verpasst. Ein Medaillenspiel war ihr trotzdem schon schon sicher. Das Match um Bronze verlor sie gegen jedoch gegen Iga Swiatek. Mit Edelmetall konnte sie ihre starkes Turnier also nicht krönen. Dennoch war es eine fantastische und vor allem unerwartete Leistung.

Einsatz gegen Rechtsextremismus 

Neben dem Platz setzt sich die Slowakin gegen Rassismus und Rechtsextremismus ein. So unterstützt sie unter anderem die Kampagne „Postavme So Spolocne“ (Let´s Stand Together) um dem aufstrebenden Rechtsextremismus in ihrem Heimatland entgegenzuwirken. „Das Projekt dient zur Erinnerung an den Holocaust und Bekämpfung des Rassismus“, sagt Schmiedlova. „Es ist in meinen Augen sehr wichtig für das einzustehen, was man als richtig empfindet. Gerade in der aktuellen Zeit.