Nach der falschen Hymne auf Hawaii: Skandale im Tennis
Skandale im Tennis sind keine Seltenheit. Neben dem Hymnen-Skandal beim deutschen Fed Cup-Spiel auf Hawaii gab es viele weitere unschöne Momente im Tennis.
Yannick Noah: Ich hoffe, wir werden Martina Hingis massakrieren
Nach der Auslosung des Fed Cup-Viertelfinals in Genf vergriff sich Yannick Noah in der Wortwahl gewaltig: «Ich hoffe, wir werden Hingis massakrieren», meinte der streitbare French-Open-Sieger von 1983.
Yannick Noah und Martina Hingis werden wohl keine besten Freunde mehr. Gegenüber den französischen Radios steigerte sich Noah, der Kapitän des französischen Fed Cup-Teams, in eine wahre Tirade gegen die ehemalige Weltnummer 1 im Einzel und heutige Doppelspezialistin. „Ich finde, man sollte sie fragen, warum sie nicht aufhört“, erklärte Noah an die Adresse der 36-jährigen Hingis. „Sie war mal die Nummer 1 der Welt, jetzt spielt sie wieder Doppel. Sie hat offensichtlich Leidenschaft fürs Tennis, das ist schön und gut. Aber mir reicht’s.“ Und dann wurde er sehr deutlich: „Ich hoffe, dass wir sie massakrieren werden.“
Der Franzose hat noch eine Rechnung mit der Schweizerin offen. Das von Hingis angeführte Fedcup-Team deklassierte Frankreich – bei dem Noah damals ebenfalls Kapitän war – 1998 im Halbfinale in Sitten, Schweiz, 5:0.
Ray Moore: Sexismus-Debatte in Indian Wells
Raymond Moore war der CEO von Indian Wells. Welche Rolle denn künftig die WTA spiele, wollte ein Journalist im letzten Jahr wissen. Moore antwortete: „Weißt du, in meinem nächsten Leben möchte ich jemand von der WTA sein.“ Gelächter im Publikum. „Weil sie im Fahrwasser der Männer schwimmen. Sie treffen keine Entscheidungen und haben einfach Glück. Sie haben sehr, sehr viel Glück.“ Und weiter: „Wenn ich eine Spielerin wäre, würde ich jeden Abend auf die Knie sinken und Gott dafür danken, dass Roger Federer und Rafael Nadal geboren wurden. Denn die haben diesen Sport getragen.“
Serena Williams, die geschlagene Finalistin, äußerte sich zu der Aussage von Moore. „Ich bin natürlich der Meinung, dass keine Frau irgendwem auf den Knien danken sollte. Wenn ich Ihnen jeden Tag sagen würde, wie viele Menschen sagen, dass sie nur Tennis schauen, wenn meine Schwester oder ich spielen, könnte ich die Zahl nicht einmal nennen.“
Caroline Garcia: Rassistische Äußerung gegenüber Irina Begu
Caroline Garcia hat beim Tennisturnier 2016 in Charleston für einen Rassismus-Eklat gesorgt. Beim Stand von 5:5 im dritten Satz gegen die Rumänin Irina Begu verschlug die Französin einen wichtigen Ball und klagte gegenüber ihrem Trainer: „Ich verliere gegen diese verdammte Zigeunerin.“ Die Beleidigung wurde sowohl von einigen Zuschauern gehört als auch von einer Hintergrundkamera der WTA aufgenommen.
Jeff Tarango: Ami legt sich mit Schiedsrichter und Publikum an
Wimbledon 1995. Show-Court 13. Knapp 3000 Zuschauer verfolgen die Partie zwischen Jeff Tarango und dem Kölner Alexander Mronz, der 7:6, 2:1 führt. Einen Aufschlag Tarangos gibt der Linienrichter „Aus“, Mronz reagiert also nicht, Schiedsrichter Bruno Rebeuh overruled und gibt zwei neue Bälle. Tarango aber besteht auf einem Ass, pöbelt rum, setzt sich fünf Minuten lang auf seinen Stuhl. Dann will er doch wieder aufschlagen, das Publikum johlt und lacht den Ami aus. Der brüllt „Shut up“, kassiert dafür eine Verwarnung.
Ohrfeige für den Schiedsrichter
Mronz: „Er beschwerte sich, dass die ihn anschreien dürften, er sie aber nicht.“ Man hört das F-Wort und in Richtung Rebeuh: „Du bist der korrupteste Mann in der Szene.“ Folge: die zweite Verwarnung, Punktabzug, Break für Mronz. Tarango ruft nach dem Oberschiedsrichter, der lässt ihn abblitzen. Der Amerikaner packt seine Sachen und geht.
Dafür kommt seine Frau Benedicte, verpasst Rebeuh zwei Ohrfeigen und sagt: „Der hat eine Lektion verdient.“ Dem zuvor schon disqualifizierten Tennisprofi trug dies eine Sperre für zwei Grand-Slam-Turniere ein.
Nick Kyrgios: Beleidigung gegen Wawrinka
Nick Kyrgios gilt als eines der größten Tennis-Talente, doch genauso bekannt ist der Australier für seine Aussetzer. Beim letztjährigen ATP-Masters in Montreal beleidigte er Gegner Stanislas Wawrinka beim Seitenwechsel mit einer Aussage über dessen Freundin heftig – die Mikrofone nahmen es auf. Die ATP, von Wawrinka via Twitter zum Handeln aufgefordert, verhängte eine saftige Geldstrafe und behielt sich weitere Konsequenzen vor. Kyrgios entschuldigte sich kleinlaut. Was Kyrgios gesagt hatte? Sinngemäß, dass sein Kumpel Thanasi Kokkinakis – drücken wir es gentleman-like aus – mit der Freundin von Wawrinka geschlafen hat.
Der peinliche Patzer auf Maui, Hawaii
Doch all das hat längst nicht die Dimension des Patzers bei der Fed Cup-Erstrundenniederlage der deutschen Mannschaft gegen die USA. Das Singen der ersten Strophe des „Deutschlandliedes“ eines US-Lehrers bei der Eröffnungsfeier in Lahaina auf Maui, Hawaii, ist an Geschmacklosigkeit kaum zu übertreffen.
zapatillas air jordan 1 outlet | 1576 nike air jordan 1 grises y negras