Petkovic mit Biss und Mut zum Sieg:
Ich war zwei Prozent davor aufzugeben. Aber das ist schwer, wenn man das Gefühl hat das Match noch gewinnen zu können, erklärte Andrea Petkovic Freitagabend auf der Pressekonferenz in New York. Gerade hatte sie ihre Zweitrundenpartie nach einem 3:6, 0:3-Rückstand gegen die Chinesin Jie Zheng noch in einen 3:6, 6:3, 6:3-Sieg drehen können. Ihre Knieverletzung, ein Anriss des rechten Meniskus, sieht die deutsche Nummer eins auch als psychologisches Problem: Es ist kein konstanter Schmerz. Er kommt plötzlich. Danach habe ich drei oder vier Spiele Angst, mich richtig zu bewegen. Vater Zoran und Trainer Petar Popovic verließen zwischenzeitlich das Stadion, weil sie das Risiko, das ihr Schützling einging, nicht mit ansehen wollten. Der Vater versuchte vor dem Turnier sogar seine Tochter von einer Absage der US Open zu überzeugen. Der Grund ist klar: Schon eine unglückliche Bewegung könnte ausreichen, damit der Meniskus komplett reißt. Dann müsste Petkovic wochenlang pausieren. Die aber ist überzeugt, das Richtige zu tun. Im Moment kann mich keiner davon abbringen, zu spielen – außer es macht Krach und mein Leben ist zu Ende, sagte sie scherzhaft nach dem Match. Im Anschluss an ihr Einzel spielte sie sogar noch Doppel an der Seite von Julia Görges. Sie setzten sich 6:4, 6:1 gegen die Amerikanerinnen Lauren Davis und Nicole Gibbs durch.
Auch Haas in Runde drei
Derzeit ist Petkovic die Nummer elf der Welt, in der Jahreswertung steht sie auf Rang neun. Diese ist entscheidend für das Masters, das am Ende der Saison mit den acht besten Spielerinnen in Istanbul ausgetragen wird. Dort wäre sie gerne dabei. Sie beteuert aber, bei ihrer Entscheidung nicht auf die Weltrangliste zu schauen: Ich spüre, dass ich mich als Spielerin entwickle. Ich versuche das durchzuziehen, so lange ich kann. Keiner kann in meinen Körper hineinfühlen. Das Knie fühlte sich schon viel besser an als im ersten Match. Nach Julia Görges, Angelique Kerber und Sabine Lisicki ist Petkovic die vierte Deutsche in der dritten Runde. Dort trifft sie Samstag auf Roberta Vinci, die Nummer 20 der Welt.
Bei den Männern konnte sich Tommy Haas überraschend deutlich gegen Alejandro Falla durchsetzen. Vor allem sein Aufschlag überzeugte bei dem Dreisatzsieg. Nach seiner 15-monatigen Verletzungspause und dem Absturz auf Rang 475 der Weltrangliste war es erst der vierte Sieg im zwölften Match für den 33 Jährigen, der sowohl den deutschen als auch den amerikanischen Pass besitzt. Es ist nicht einfach, nach so einer langen Pause wieder zurückzukommen. Ich versuche jetzt mein bestes Tennis zu zeigen. Mal sehen wohin es mich führt, sagte Haas nach der Partie. Möglicherweise sind es seine letzten US Open. Vielleicht ist gerade deshalb die Euphorie nach dem Sieg besonders groß: Es ist ein unmenschliches Gefühl, das es nur bei Grand Slam Turnieren gibt.
Ferrero sorgt für Überraschung
In der dritten Runde spielt der gebürtige Hamburger gegen Juan Monaco. Der Argentinier profitierte von der Aufgabe seines Gegners Radek Stepanek. Sollte Haas auch am Samstag gewinnen, könnte er im Achtelfinale auf Roger Federer treffen. Der Schweizer gewann die ersten beiden Runden gegen Santiago Giraldo und Dudi Sela ohne Satzverlust.
Für die größte Überraschung bei den Männern sorgte Juan Carlos Ferrero. Er bezwang den an sieben gesetzten Franzosen Gael Monfils in einem dramatischen Match mit 7:6, 5:7, 6:7, 6:4, 6:4. Das ist ein Riesenerfolg für mich. Es ist schon mein zweites Match über fünf Sätze das ist sehr hart. Aber es hat sich gelohnt. Die Zuschauer lieben solche Spiele, sagte Ferrero, der von den Standing Ovations bei 5:4 im fünften Satz gerührt war.
Auch Petkovic würde sich über den Jubel der Fans nach einem weiteren Sieg in der dritten Runde freuen. Bleibt zu hoffen, dass ihr Knie hält.
Nils Schlüter
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