Quali-Spieler Brayden Schnur: „Federer und Nadal denken nur an sich“
Nach seinem Sieg in der ersten Quali-Runde der Australian Open kritisiert der Kanadier Brayden Schnur die Top-Stars seines Sports. Von Roger Federer und Rafael Nadal müsste angesichts der unzumutbaren Bedingungen in Melbourne viel mehr kommen.
Er ist einer der vielen Mitläufer auf der ATP-Tour: der Kanadier Brayden Schnur, 24 Jahre alt und die Nummer 103 der Weltrangliste. Doch das hält ihn nicht davon ab, die großen Stars seiner Sportart harsch zu kritisieren. Der Grund seiner Kritik sind die mehr als grenzwertigen Zustände in Melbourne während der ersten Tage der Qualifikation: Die Luftqualität war aufgrund der desaströsen Buschfeuer und der damit verbundenen Rauchentwicklung gesundheitsgefährdend.
Schnur gewann zwar sein Auftaktmatch gegen den Österreicher Sebastian Offner, sprach danach aber von einem Gefühl, als hätte er während der Partie eine Zigarette geraucht. „Meine Kehle war die ganze Zeit supertrocken, das war nicht mehr normal“, klagte Schnur. Er reiht sich damit ein in eine Vielzahl von Quali-Spielern, die die Zustände in Melbourne für unzumutbar hielten und nicht nachvollziehen konnten, warum die städtischen Behörden sogar Haustieren empfahlen, besser im Haus zu bleiben, während sie draußen Tennis spielen mussten.
Big @BraydenSchnur powers on… in pink! 💪🌸🤙
The No. 3 seed in #AO2020 qualifying shakes off a slow start to overcome Sebastian Ofner 2-6, 6-3, 6-4.
Up next: Kimmer Coppejans of Belgium in QR2. pic.twitter.com/h1LB0FpuoU
— Tennis Canada (@TennisCanada) January 15, 2020
„Federer und Nadal sind zu selbstsüchtig“
Trotz des Aufschreis zahlreicher Profis geschah nichts. Für Schnur ein klares Indiz dafür, dass sich nur dann etwas ändern würde, wenn die ganz großen des Tennissports ihren Mund aufmachen würden: Roger Federer und Rafael Nadal. Doch von ihnen hört man bislang nichts zu dem Thema. Schnur glaubt den Grund dafür zu kennen. „Die beiden sind zu selbstsüchtig und denken nur an sich. Sie stehen kurz vor dem Ende ihrer Karriere und denken nur noch an ihr Vermächtnis, aber nicht mehr an den Sport an sich. Sie engagieren sich nicht dafür, was gut für den Sport wäre. Diese Jungs müssten jetzt ihre Stimme erheben“, wird er unter anderem von der Nachrichtenagentur AP zitiert.
My words yesterday were taken out of context and I’d like to clarify… #PlayerUnion pic.twitter.com/Ox3vBFkZYe
— Brayden Schnur (@BraydenSchnur) January 16, 2020
Via Twitter vollzog Schnur mittlerweile einen Rückzieher und schrieb, dass er die Wirkung seiner Aussagen unterschätzt hätte. Außerdem seien sie aus dem Kontext gerissen worden. Er habe sich mit „selbstsüchtig“ in der Wortwahl vergriffen und entschuldige sich bei Federer und Nadal, für die er großen Respekt habe und denen das Tennis viel zu verdanken habe, schrieb er. Schnur beteuerte aber erneut, dass der Tennissport gerade jetzt starke Leader und eine richtige Gewerkschaft der Spieler braucht, um sich gegenüber den Turnieren besser in Stellung bringen zu können.
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