„Rafa“ und der Neue
Für die Buchmacher ist die Sache klar: Der Neue hat keine Chance. Nur 1,30 für 1 zahlen die Wettanbieter bei einem Sieg des Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal heute (15 Uhr MESZ) im Finale der 124. All England Championships in Wimbledon gegen Newcomer Tomas Berdych. Wer auf den Tschechen setzt, bekäme im Erfolgsfall dagegen 3,20 zurück. Keine Fragen über den Favoriten also.
Nadal hat den Wachwechsel an der Spitze der Weltrangliste ja schon nach dem gewonnenen Finale bei den French Open vor drei Wochen vollzogen und Roger Federer wieder als Nummer eins abgelöst. Im Halbfinale gegen den großen britischen Hoffnungsträger Andy Murray zeigte er bei seinem 6:4, 7:6 (8:6). 6:4-Erfolg Championship-Form. „Es war ein sehr schweres Match, sehr wichtig für mich“, sagte Nadal: „Entscheidend war der mentale Teil.“
Neben seiner enormen Physis ist eben seine Stärke in kritischen Situationen immer wieder besonders beeindruckend. Mit seinem zweiten Wimbledonsieg nach 2008 würde er die Rolle als Tenniskönig eindeutig zementieren. Federer steht schließlich erstmals seit 2003 nicht im Finale des wichtigsten Tennisturniers der Welt – eliminiert im Viertelfinale von Tomas Berdych.
„Er hat es verdient, im Finale zu stehen“
Der Tscheche spielt an der Church Road das Turnier seines Lebens und wird genau deshalb von Nadal außerordentlich ernst genommen, sollen Fans und Buchmacher doch denken, was sie wollen. „Tomas ist ein sehr aggressiver Spieler mit sehr gutem Aufschlag, es wird ein sehr schwieriges Match“, sagt Nadal: „Er hat sehr gut gegen Federer und gegen Djokovic gespielt und sich aus einer schwierigen Situation gegen Daniel Brands befreit. Er hat es verdient, im Finale zu stehen.“
Mit dem 6:3, 7:6 (11:9), 6:3-Sieg gegen den neuen Weltranglisten-Zweiten Novak Djokovic im Halbfinale hat der 24-jährige Berdych den Durchbruch geschafft, was Experten von ihm erwarten, seit er 2004 bei den Olympischen Spielen in Athen Roger Federer ausschaltete. Erst jetzt, sechs Jahre später, hat er erstmals das Finale bei einem Grand-Slam-Turnier erreicht. „Tennis ist ein harter Sport, man kann starke Gegner ab der ersten Runde haben“, sagt Berdych.
Schon in Paris hatte er bei den French Open das Semifinale erreicht, wo er Robin Söderling (Schweden) unterlag. Irgendetwas ist passiert mit Berdych, der nach Nadal und dessen Landsmann David Ferrer die meisten Matches in diesem Jahr auf der ATP-Tour gewonnen hat. „Ich habe mich physisch und psychisch stark verbessert“, sagt Berdych: „Ich fürchte niemanden, und ich will auch das letzte Match des Turniers gewinnen.“
Zehntes Grand-Slam-Finale für den Spanier
Dagegen steht Nadal bereits zum zehnten Mal im Endspiel eines Grand-Slam-Turniers. Obwohl der Mallorquiner neun Monate jünger als Berdych ist, hat er wesentlich mehr Erfahrung. Nadal ist bereits zum vierten Mal in Folge in das Finale beim All England Club eingezogen, 2006 und 2007 unterlag er Federer, 2008 konnte er den Schweizer bezwingen, 2009 war er verletzt. Und jetzt steht ihm plötzlich ein neues Gesicht gegenüber.
„Ich werde den Halbfinalsieg genießen und mich dann vorbereiten wie immer“ sagte der Tscheche: „Ich habe nichts zu verlieren.“ Also ging er auch am Samstagvormittag wieder im Wimbledon Park laufen und war zum Abendessen beim Italiener „Olive Garden“ mit Freundin Lucie Safarova nahe der U-Bahn-Station Southfields.
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