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(R-L) Argentina's coach Daniel Orsanic, Juan martin del Potro, Guido Pella, Federico Delbonis and Leonardo Mayer celebrate with the trophy after winning the Davis Cup World Group final between Croatia and Argentina on November 27, 2016 at the Arena hall in Zagreb. / AFP / - (Photo credit should read -/AFP/Getty Images)

Reformen im Davis Cup: Kommt ab 2018 das Final-Four?

Es wäre eine große Revolution im altehrwürdigen Davis Cup: Wie die italienische Sport-Tageszeitung Tuttosport berichtet, will der Tennis-Weltverband ITF ab 2018 ein sogenanntes Final-Four aller vier Halbfinalisten an einem neutralen Ort einführen. Ein angeblicher Bewerbungsort mit guten Chancen für den Zuschlag soll Turin sein. Die Zeitung will darüber hinaus in Erfahrung gebracht haben, dass parallel zu den Herren auch die Damen ihren Fed Cup-Champion in einem Final Four-Format ermitteln werden. Drei Jahre will man dieses neue Modell zunächst testen.

Schon lange denkt die ITF über Reformen im Davis Cup nach. Viele Topspieler kritisierten den kräftezehrenden Mannschafts-Wettbewerb und machten sich in den letzten Jahren rar. Ein Beispiel: In der ersten Runde des Wettbewerbs 2017 war von den Top Ten genau ein Profi dabei – Novak Djokovic. Die ITF will nun entsprechend reagieren.

Länderkämpfe nur an zwei Tagen

Zunächst wurde der Tiebreak im fünften Satz eingeführt, um ewig lange Marathonmatches zu vermeiden. Ab 2018 soll – wie Anfang März in Indian Wells bekannt wurde – auf Fünf-Satz-Matches komplett verzichtet werden. Die ITF will die Partien auf zwei Gewinnsätze begrenzen. Zudem sollen die Länderkämpfe von drei auf zwei Tage verkürzt werden. Offen ist noch die Frage, wann das Doppel gespielt werden soll. Ob es wie im Fed Cup erst nach allen vier gespielten Einzeln ausgetragen wird, ist eine mögliche Option.

All diese Beschlüsse müssen allerdings noch Anfang August von einer Zwei-Drittel-Mehrheit beim ITF-Jahreskongress in Vietnam final abgesegnet werden. Dort soll nun auch – so berichtet es zumindest Tuttosport – darüber abgestimmt werden, ob das gemeinsame Final-Four kommen soll. Es wäre der größte Traditionsbruch in der 117-jährigen Geschichte des Davis Cups.

Davis Cup

SCHAUPLATZ DES FINAL-FOURS? Nach Angaben von „Tuttosport“ hat das „Pala Alpitour“ in Turin gute Chancen, Schauplatz des neuen Davis Cup-Formats zu werden.

Tuttosport berichtet, dass es am vergangenen Mittwoch bereits eine Ortsbegehung durch die ITF-Expertin Justine Albert gegeben hätte. Albert, verantwortlich für die Davis Cup-Organisation bei der ITF, soll den für die Olympischen Winterspiele 2006 errichteten „Pala Alpitour“ inspiziert haben. In dem futuristischen Bau, der Platz für 18.500 Fans bietet, soll das Final Four von Fed Cup und Davis Cup eine Woche lang ausgetragen werden.

Termin-Kollision mit dem Laver Cup

Davis Cup

DA PASST AUCH EIN COURT REIN: Innenansicht des „Pala Alpitour“, in dem Platz für 18.500 Fans ist.

Die Pläne der ITF sehen dabei vor, dass die ersten beiden Runden nach dem altbekannten Muster ablaufen werden: Eine Mannschaft genießt Heimrecht und bestimmt den Belag. Anstelle des Halbfinales im September soll dann das Final-Four rücken. Möglicherweise findet es aber auch erst am Ende der Saison statt.

Denn: Ende September wird künftig der Laver Cup stattfinden. Unter dem Motto „Europa gegen den Rest der Welt“ werden sich vom 22. bis 24. September 2017 erstmals die besten Spieler der Welt in Prag treffen. Der Termin soll für die Folgejahre erhalten bleiben. Gut möglich also, dass die ITF einer möglichen Termin-Kollision komplett aus dem Weg geht und das Final Four in den November schiebt.

Reform-Ziele: Mehr Topspieler, mehr Fan-Spaß

Die Hauptziele der Reformen umriss ITF-Präsident David Haggerty schon in Indian Wells: mehr Topspieler, größeren Spaß für die Fans. „Zwei Fünf-Satz-Matches an einem Tag können sehr spannend sein, aber auch sehr lang“, sagte Haggerty der New York Times. Und Bernard Giudicelli, der neue französische Verbandschefs und Vorsitzende des Davis Cup-Komitees, fügte hinzu: „Wir müssen mit der Zeit gehen. Immer weniger Menschen schauen sich acht Stunden Tennis am Stück an.“

Aber die Reformen könnten – gerade im Hinblick auf einen neutralen Final-Four-Ort – den meisten Fans zu weit gehen. Nach dem 4. August 2017, wenn in Ho Chi Minh-Stadt der Vorschlag vor dem größten ITF-Gremium zur Wahl steht, könnte dem Weltverband jedenfalls ein veritabler Shitstorm ins Haus stehen. (timboe)mens jordan release dates 2022 | cheap air jordan 1 bred