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Roddick flucht und verliert bei den US Open

Als Andy Roddick im dritten Satz wie eine Furie auf die Linienrichterin losging, merkten auch die letzten amerikanischen Fans, dass ihr Liebling an diesem Tag Probleme hatte. „Warum gibt es hier keine Schiedsrichter, die wissen was sie tun“, fluchte der Lokalmatador auf dem Center Court der US Open in New York. Wenig später war der einstige Champion und Mitfavorit beim letzten Grand-Slam-Turniers des Jahres überraschend schon in der zweiten Runde gescheitert. 6:3, 5:7, 3:6, 6:7 (4:7) hieß es aus Roddicks Sicht gegen den Serben Janko Tipsarevic, Nummer 44 der Welt.

Die Szene, die Roddicks Gemüt in Wallung brachte, spielte sich beim Stand von 2:5 im dritten Satz ab. Die bedauernswerte Linienrichterin hatte – völlig korrekt, wie die TV-Bilder bewiesen – einen Fußfehler des 28-Jährigen erkannt. Auf Nachfrage von Roddick, mit welchem Fuß er beim Aufschlag die Linie berührt habe, nannte sie jedoch irrtümlich seinen rechten. „Mein rechter Fuß? Wirklich? Nicht ein einziges Mal in meiner Karriere stand mein rechter Fuß vor dem linken. Überleg dir mal, wie das möglich sein soll“, giftete Roddick.

Schon in diesem Moment wusste die Nummer neun der Welt, dass der Ausbruch nur ein Ventil für die angestauten Aggressionen war, Ausdruck einer großen Unzufriedenheit mit der eigenen Leistung. „Es war ein Regelverstoß von mir und hatte null Einfluss auf das Match. Ich wollte mich noch einmal pushen“, sagte Roddick später und zeigte Reue: „Ich bin wohl zu weit gegangen.“

Verständnis hatte ausgerechnet sein Gegner, der ihm nach seinem Erstrunden-Aus 2005 die zweite große Enttäuschung bei den US Open beibrachte. „Er war stocksauer. Und das wäre ich auch gewesen, wenn mir ein Schiedsrichter einen Fehler mit dem rechten Fuß unterstellt hätte. Er hat etwas versucht, um das Match zu drehen“, sagte Tipsarevic.

Der 26-Jährige, der bislang noch kein Turnier in seiner Karriere gewinnen konnte, kam nach einem schwachen ersten Satz immer besser ins Spiel und machte Roddick das Leben mit seinem starken Aufschlag und insgesamt 66 Winnern schwer. „Das war großartig. Im ersten Satz habe ich mich noch schlecht gefühlt, weil ich zu wenig Punkte mit meinem Aufschlag gemacht habe. Aber ab dem zweiten Satz kam mein Service besser, und mit jedem Punkt habe ich mich besser gefühlt“, meinte der Serbe.

Eine Ansicht, die auch sein Gegner teilte: „Er hat sehr gut gespielt, zu gut für mich“, sagte Roddick, für den der Traum vom zweiten Grand-Slam-Titel nach den US Open 2003 erstmal geplatzt ist. Tipsarevic trifft nun auf den Franzosen Gael Monfils und wird nach Roddicks Abschiedsworten am Netz voll motiviert sein. „Du hast sehr gut gespielt. Wenn du jetzt früh ausscheidest, töte ich dich“, gab er Tipsarevic mit auf den Weg.

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