Russe Juschni erobert erstmals München
Aller guten Dinge sind drei: Michail Juschni hat in seinem dritten Finale zum ersten Mal das ATP-Turnier in München gewonnen. Der 27-jährige Russe setzte sich im Endspiel nach knapp drei Stunden und dem ersten Matchball mit 6:3, 4:6 und 6:4 gegen den topgesetzten Kroaten Marin Cilic durch. Juschni hatte in der bayerischen Landeshauptstadt bereits zweimal das Finale erreicht, war aber 2007 an Philipp Kohlschreiber (Augsburg) und 2009 an Tomas Berdych (Tschechien) gescheitert.
Im Halbfinale hatte sich der Weltranglisten-15. Juschni gegen Philipp Petzschner aus Bayreuth, den letzten deutschen Vertreter, durchgesetzt. Der Bayreuther musste sich trotz einer ordentlichen Leistung mit 5:7, 6:7 (5:7) geschlagen geben. Philipp Kohlschreiber (Augsburg) war im Viertelfinale mit 3:6, 4:6 an Marcos Baghdatis aus Zypern gescheitert.
Petzschner „maßlos enttäuscht
„Ich habe mich am Morgen nicht so locker gefühlt und mir eine Menge Druck gemacht. Dem konnte ich scheinbar nicht standhalten. Ich bin maßlos enttäuscht“, sagte Petzschner nach der Niederlage gegen Juschni. Immerhin habe er gezeigt, dass „ich jederzeit auf dem Niveau der Top 20 in der Welt mitspielen kann.“
Gegen den Weltranglisten-15. Juschni erarbeitete sich Petzschner im ersten Satz zwei Breaks, kassierte aber jeweils umgehend das Rebreak. Nach 1:43 Stunden verwandelte der weitgehend fehlerlos spielende Juschni seinen ersten Matchball.
„Ich wollte unbedingt das Finale erreichen“, sagte Petzschner: „Aber mein Arm war einfach nicht mehr so locker wie in den Tagen davor.“ Somit muss Petzschner weiter auf seinen zweiten Turniersieg nach Wien 2008 warten.
Petschner und Kas wollen im Davis-Cuop spielen
An der Seite von Christopher Kas (Trostberg) verlor Petzschner dann auch noch im Halbfinale der Doppel-Konkurrenz mit 1:6, 6:7 (3:7) gegen Michael Kohlmann (Hagen) und Eric Butorac (USA). Gemeinsam mit Kas möchte Petzschner in Zukunft auch im Davis Cup für Deutschland aufschlagen – allerdings nicht mehr in diesem Jahr. „Ich habe schon vor Monaten beschlossen, 2010 noch einmal meine Einzelkarriere voranzutreiben“, sagte er: „Deshalb werde ich im Davis Cup dieses Jahr nicht zur Verfügung stehen.“
Um im Team von Patrik Kühnen überhaupt wieder spielberechtigt zu sein, müsste Petzschner allerdings zunächst die Athletenvereinbarung der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) unterschreiben. Dass er diese Unterschrift bislang nicht geleistet hat, sei in Absprache mit dem Deutschen Tennis Bund (DTB) vereinbart worden. Im Oktober 2009, so Petzschner, sei es im Dialog mit dem DTB darum gegangen: „Da stand ich auf Platz 100 in der Welt und war gar kein Thema für den A-Kader. Deshalb habe ich nach Rücksprache mit dem DTB nicht unterschrieben.“
Das will er auch jetzt nicht so ohne Weiteres tun. „Meine persönliche Freiheit ist mir sehr wichtig“, sagte Petzschner: „Manchmal bin ich einfach mal zwei Tage weg vom Fenster, dann weiß nicht mal meine Frau genau, wo ich bin.“ Das wolle er dann auch den Doping-Kontrolleuren nicht verraten, und das habe der DTB so zu akzeptieren: „Ich hoffe, dass mir das nächstes Jahr nicht nachteilig ausgelegt wird.“ Und wenn doch? „Dann spiele ich mit dem Kasi halt für Bayern.“
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