Sharapova kontert lästernde Konkurrenz: „Meine geringste Sorge“
Maria Sharapova hat die verbalen Attacken ihrer Kolleginnen gekontert. Der russischen Dopingsünderin droht bei ihrem Comeback nächste Woche in Stuttgart ein frostiges Wiedersehen.
Auf der vorgezogenen Party zu ihrem 30. Geburtstag hat es Maria Sharapova in Los Angeles so richtig krachen lassen. Nach dem edlen Dinner an der weiß geschmückten Tafel wurde zu Discoklängen in den kalifornischen Morgen getanzt. Sharapova ließ sich in High Heels zwischen zwei Freundinnen ablichten – ihren beiden besten, wie sie die Welt wissen ließ.
Bei ihrer Rückkehr auf die WTA-Tour am kommenden Mittwoch (26. April) in Stuttgart wird die Russin auf weniger Gegenliebe stoßen. Nach einer 15-monatigen Dopingsperre wegen Meldonium-Missbrauchs fiebern zwar einige dem Comeback der glamourösen Sharapova entgegen – ihre Kolleginnen allerdings nicht.
Sharapova: „Ich weiß, dass ich respektiert werde“
Zuletzt gab es immer wieder verbale Sticheleien. Doch diese Attacken der Konkurrentinnen konterte die ehemalige Nummer eins der Welt wie einen harmlosen Angriffsball. „Das ist meine geringste Sorge. Daran habe ich keinen einzigen Gedanken vergeudet“, sagte Sharapova dem Nachrichtenmagazin Stern und meinte: „Ich weiß, dass ich in meinem Bereich respektiert werde. Ich sehe es, wie sie gegen mich spielen.“
Für Kritik sorgten die pikanten Umstände der Sharapova-Rückkehr. Ihre Doping-Sperre läuft offiziell erst am 25. April um Mitternacht ab. Zu diesem Zeitpunkt hat das Turnier in Stuttgart (ab 24. April), für dessen Hauptsponsor die große Blonde als internationale Markenbotschafterin fungiert, längst begonnen.
Stuttgart: Mehr als doppelt so viele Journalisten
Ihr Erstrundenmatch bestreitet Sharapova demnach erst am 26. April, nachdem sie in den Tagen zuvor die Anlage wegen ihrer noch laufenden Dopingsperre gar nicht betreten darf. Ihr Training muss die bestverdienende Sportlerin der Welt in einer anderen Halle absolvieren.
Viele Profis wie Angelique Kerber („Das ist seltsam„) und die Dänin Caroline Wozniacki („Das ist respektlos„) hatten die „Lex Sharapova“ harsch kritisiert. Der Franzose Jo-Wilfried Tsonga sagte mit Blick auf einen möglichen „Freibrief“ für Sharapova für die French Open (ab 28. Mai): „Das wäre ungefähr so, als würde man ein Kind, das sich schlecht benommen hat, mit Süßigkeiten belohnen.“
Doch das Comeback der 1,88-m-großen Spielerin aus Sibirien ist von globalem Interesse. Für das Turnier in Stuttgart haben sich in diesem Jahr mehr als doppelt so viele Journalisten aus dem In- und Ausland akkreditiert.