Siegemund verpasst den nächsten US-Open-Triumph
Laura Siegemund hat ihren dritten Titel bei den US Open knapp verpasst. Die 35 Jahre alte Tennisspielerin aus Metzingen verlor im Doppelfinale an der Seite der Russin Wera Swonarewa gegen Gabriela Dabrowski (Kanada) und Erin Routliffe (Neuseeland) 6:7 (9:11), 3:6. Vor drei Jahren hatten Siegemund/Swonarewa in New York triumphiert, die Schwäbin gewann zudem 2016 die Mixed-Konkurrenz in Flushing Meadows.
Für den Finaleinzug bekommt das deutsch-russische Duo 350.000 Dollar Preisgeld, ein schwacher Trost angesichts der Chancen, die Siegemund und Swonarewa (39) vor allem im ersten Durchgang hatten. Fünf Break- und zwei Satzbälle vergaben sie im gigantischen Arthur Ashe Stadium, das vor dem Männerfinale zwischen Novak Djokovic und Daniil Medwedew nur spärlich besucht war. Immerhin schaute Martina Navratilova, 16-malige US-Open-Siegerin (4xEinzel, 9xDoppel, 3xMixed), zu.
Für Siegemund war es eine Rückkehr mit gemischten Gefühlen. In der ersten Einzelrunde hatte sie auf der größten Tennisbühne der Welt die spätere Turniersiegerin Coco Gauff (USA) an den Rand einer Niederlage gebracht und sich den Zorn der Fans zugezogen. Unter Tränen beklagte Siegemund anschließend mangelnden Respekt. Doch schon vor dem Finale beteuerte sie: „Ich habe mit der Situation im Gauff-Einzel meinen Frieden geschlossen.“
Im Doppelfinale gab es keine Unmutsbekundungen aus dem Publikum, auch nicht, als sich Siegemund beim Stand von 0:3 im zweiten Satz auf dem Court behandeln ließ. Die kurze Unterbrechung half Siegemund und Swonarewa, zurück ins Match zu finden, doch nach 2:15 Stunden verwandelten Dabrowski/Routliffe ihren dritten Matchball zu ihrem ersten großen Doppeltitel. Für Dabrowski war es der dritte Grand-Slam-Titel nach den Mixed-Erfolgen in Paris (2017) und Melbourne (2018).