Spatenstich für Beckers Tennis-Akademie – Freude über Rückkehr der Tour
Hochheim am Main (SID) – Boris Becker hatte sichtlich Spaß, mit breitem Grinsen im Gesicht stieß er seinen Spaten immer wieder in den Boden und warf die ausgehobene Erde in die Luft. Am Donnerstag hat der dreimalige Wimbledonsieger in Hochheim am Main beim offiziellen Spatenstich den Startschuss für die nach ihm benannte Internationale Tennis-Akademie gegeben. Bis Herbst nächsten Jahres soll auf dem 48.000 Quadratmeter großen Areal die 22 Millionen Euro teure Anlage stehen, die neben 40 Tennisplätzen auch ein Hotel mit 110 Zimmern und ein Becker-Museum umfasst.
„Es ist ein kleines Wunder, dass wir trotz der Pandemie heute hier stehen“, sagte Becker. Das Projekt habe zwar „nicht gewackelt“, erzählte der 52-Jährige, „aber es gab ja keine Planungssicherheit“.
Schon am Donnerstagmittag sollten die Bagger anrollen, wie Investor Khaled Ezzedine sagte. Becker sprach von einer „guten Tennis-Woche“ – nicht nur wegen seiner Akademie, die direkt vor dem Spatenstich die offizielle Baugenehmigung erhielt, sondern auch aufgrund des baldigen Endes der Corona-Zwangspause auf der Profitour.
„Ich freue mich sehr, dass das internationale Tennis wieder losgeht“, sagte Becker und führte aus: „Viele Spieler brauchen dringend das Preisgeld. Djokovic, Nadal, Federer und einige Damen sicher nicht, aber ich hatte in den letzten Wochen viele Telefonate mit Spielern, die mich gefragt haben: ‚Muss ich mir einen anderen Job suchen? Soll ich wieder zur Schule gehen?‘ Das war wirklich besorgniserregend.“
Im August startet die Profitour nach rund fünf Monaten Zwangspause wieder, zwei Grand-Slam-Turniere sollen bis Ende des Jahres noch ausgetragen werden: zunächst die US Open vom 31. August bis 13. September, zwei Wochen nach dem Endspiel in Flushing Meadows startet das Turnier von Roland Garros in Paris. Becker hofft sogar, „dass die French Open vor Zuschauern ausgetragen werden“.
Die Kritik einiger Starspieler an den strengen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen für die US Open in New York, etwa von seinem ehemaligen Schützling Novak Djokovic, teilte Becker indes nicht. „Wenn Andrew Cuomo (Gouverneur von New York, d. Red.) diese Regeln aufstellt, werden sie richtig sein.“
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