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in the Men's Singles Final against on day fifteen of the 2015 French Open at Roland Garros on June 7, 2015 in Paris, France.

„Spielmanipulation im Tennis? Ein wachsendes Problem!“

Aus dem Fußball ist schon lange bekannt, dass es mafiöse Strukturen gibt, die Manipulationen weltweit betreiben. Glaube Sie, dass es diese auch im Tennis gibt oder sind es Einzeltäter?
Es deutet vieles darauf hin, dass die entsprechenden kriminellen Kreise zumindest Schnittmengen haben. Aber unserseits sind die Kenntnisse über die Szenen nur marginal und basieren weitestgehend auf Medienberichten. Sobald wir verdächtige Wettbewegungen wahrnehmen, setzen wir uns mit allen relevanten Verbänden und Organisationen sowie teilweise auch Mitbewerbern zusammen, sodass häufig ein genaueres Bild entsteht. Die richtigen Ansprechpartner sind aber auf Seiten der Veranstalter und internationalen Tennisverbände. Denn der kriminelle Versuch einer Spielmanipulation setzt immer beim Spieler oder Schiedsrichter an, Einfluss auf diese haben letztlich nur die Verbände oder Vereine der jeweiligen Sportart. Hier muss demnach auch wirkliche Präventionsarbeit ansetzen.

Überführt und verurteilt! Die italienischen Tennisprofis Potito Starace (l.) und Daniele Bracciali verschoben Tennisspiele

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Im Kampf gegen Manipulation bei Sportwetten gibt es seit einigen Jahren Frühwarnsysteme wie Sportradar. Haben Sie Kenntnis wie oft dieser bei Wetten auf Tennisspiele angeschlagen ist? 
Es wird immer wieder vergessen, dass schon die Terminologie Wettmanipulation völlig fehlleitend ist. Es wird ein Spiel von am Spiel Beteiligten manipuliert und dies auf Kosten der Wettanbieter, denn wir sind es letztlich, die einen riesigen wirtschaftlichen Schaden erleiden. Von Wettmanipulation zu sprechen, halte ich für missverständlich und falsch. Uns liegen durchaus verbindliche Zahlen vor, allerdings einerseits sind diese vertraulich in einem laufenden Verfahren zu behandeln und andererseits auch nicht derart besorgniserregend. Es gibt ein wachsendes Problem, ohne dass es die Mehrzahl der Spiele und Turniere betreffen würde. Allerdings sollte man sich speziell kleine Turniere in ausgewählten Regionen genauer anschauen und hier auch von Verbandsseite aktiv werden.

Gab es auch schon bei den großen Turnieren, wie zum Beispiel der Grand Slam Turniere, Auffälligkeiten?
Davon ist mir nichts bekannt. Die größeren Turnierserien scheinen glücklicherweise nicht betroffen zu sein.
Ist das Spitzentennis also sauber?
Eine solche Aussage kann man nicht ohne Einschränkung tätigen. Uns liegen keine Hinweise  diesbezüglich vor. Verbindliche Aussagen können hierzu aber nur die Verfolgungsbehörden oder Verbände tätigen.

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