221017 Aslan Karatsev celebrates during the Stockholm Open tennis tournament on October 17, 2022 in Stockholm. Photo: J

Olympia-Teilnahme dahin. Neben Aslan Karatsev ist auch Veronika Kudermetova durch den Neutralitätstest gefallen.Bild: Imago/Johanna Wallen

Startverbot bei Olympia: Karatsev & Kudermetova sind nicht neutral genug

Bei den olympischen Spielen dürfen russische und belarussische Starter nur unter neutraler Flagge antreten. Die beiden russischen Tennisprofis Aslan Karatsev und Veronika Kudermetova wurden nun für „nicht neutral genug“ befunden und dürfen in Paris nicht antreten.

Für russische und belarussische Sportler ist die Situation seit dem Angriffskrieg in der Ukraine kompliziert. So dürfen sie beispielsweise nicht mehr unter der Flagge ihres Heimatlandes antreten. 2022 schloss man sie vom Rasenklassiker in Wimbledon aus. Immer wieder werden zudem Forderungen laut, die sportlichen Vertreter des Aggressor-Landes komplett aus dem sportlichen Geschehen zu streichen. Für die Olympischen Spiele 2024 in Paris war genau das eigentlich vorgesehen. Nachdem zunächst ein Ausschluss der russischen Delegation beschlossen wurde, ruderte das Internationale Olympische Komitee Ende letzten Jahres zurück und machte diese Entscheidung wieder rückgängig.

Als „Individuelle Neutrale Athleten“ dürfen die Sportler dennoch antreten. Um diesen Status zu erhalten, müssen sie allerdings einen „Neutralitätstest“ bestehen. Dabei wird überprüft, ob die Athleten mit dem Krieg in Verbindung stehen. So wird gecheckt, ob es Bezüge zum russischen Militär gibt. Beispielsweise durch das Zeigen bestimmter Symbole wie dem „Z“-Zeichen oder dem Saint George-Kreuz. Auch die Unterstützung durch bestimmte Unternehmen ist untersagt.

Karatsev & Kudermetova fallen durch

Aslan Karatsev und Veronika Kudermetova sollten ursprünglich in Paris an den Start gehen. Doch der Neutralitätstest machte ihnen nun einen Strich durch die Rechnung. Beide rasselten durch den Test und wurden dementsprechend auch schon von der Teilnehmerliste der ITF gestrichen. Während der genaue Grund bei Karatsev noch unbekannt ist, gibt es bei Kudermetova zumindest einen Hinweis. Die 27-Jährige posierte bis vergangenes Jahr noch mit dem der Firma „Tatneft“ als Sponsor auf ihrem Dress. Das Mineralölunternehmen aus Russland steht auf der Liste der von der Europäischen Union sanktionierten Firmen. Auch wenn sie den Schriftzug mittlerweile entfernt hat, dürfte das der entscheidende Grund gewesen sein.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Veronika Kudermetova (@v.kudermetova)

Olympia: Sonderbehandlung bei Zeremonien

An der traditionellen Parade bei der Eröffnungsfeier dürfen das russische und belarussische Team nicht teilnehmen. Anstatt des klassischen Einlaufens ins Stadion fahren die Mannschaften in diesem Jahr mit Booten mehrere Kilometer über die Seine bis zum Eiffelturm. Wer aus Russland oder Belarus kommt, darf nur zusehen. Ebenfalls nicht antreten dürfen die Vertreter besagter Nationen in Teamwettbewerben. Bei Siegerehrungen wird die grüne Flagge für die neutralen Sportler gezeigt und eine modifizierte Hymne ohne Text gespielt. Wie bei der Abschlusszeremonie verfahren wird, soll laut IOC zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden.