Märchenhafte Rückkehr: Struff wehrt neun Matchbälle ab und gewinnt noch
Das Tennisjahr 2024 ist mit einem erstaunlichen Comeback-Sieg gestartet! Und ausgerechnet der Ende der letzten Saison als „Comeback-Spieler des Jahres“ ausgezeichnete Jan-Lennard Struff gelang eine fast schon märchenhafte Rückkehr in einer Partie, die er eigentlich schon verloren hatte und in der er insgesamt tatsächlich NEUN Matchbälle abwehren konnte. Bevor hier falsche Schlüsse gezogen werden: Die Auszeichnung 2023 erhielt Struffi aufgrund seiner Rückkehr nach einer Verletzungspause. Aber auch sein Comeback-Sieg heute verdient höchste Anerkennung.
In Hongkong traf Struff auf Marin Cilic, der nach einer langen Verletzungspause wieder auf der ATP-Tour antrat. Cilic dominierte ein nicht gerade hochklassiges Match und lag mit 6:3, 5:2 vorne. Der Kroate servierte zum Match, gab dann aber sein Service-Game zum ersten Mal in der Begegnung ab. Danach brachte Struff sein Aufschlagspiel durch und lag nur noch mit 4:5 hinten. Aber nun hatte Cilic zum zweiten Mal die Chance, das Match nach Hause zu servieren.
Struff macht neun Matchbälle zunichte
Es entspann sich ein langes Aufschlagspiel, bei dem Cilic schon mit 40:15 führte und insgesamt fünf Matchbälle nicht nutzen konnte. Struff schaffte schließlich das nächste Break und glich zum 5:5 aus. Damit hatten wohl auch die hoffnungsvollsten Optimisten nicht mehr gerechnet. Der zweite Satz mündete im Tiebreak, den sich der Deutsche mit 7:4 holte.
Struff transportierte das Momentum in den finalen Durchgang und breakte Cilic gleich zu Beginn. Danach brachte er sein Service-Game durch und ging mit 2:0 in Führung. Cilic aber kam zurück und glich zum 2:2 aus. Danach gab es keine Breaks mehr. Allerdings hatte Cilic bei einer 6:5-Führung und Aufschlag von Struff drei Breakbälle – in dem Fall also Matchbälle. Wieder nutzte er keinen davon.
Das Match wurde also im Tiebreak entschieden. Cilic führte 5:3 und hatte bei einer 7:6-Führung seinen insgesamt neunten Matchball. Aber auch den wehrte Struff ab und verwandelte schließlich beim Stand von 8:7 seinen insgesamt zweiten Matchball zum 3:6, 7:6, 7:6-Sieg. In der nächsten Runde trifft Struff nun auf den Österreicher Sebastian Ofner.
NINE match points saved… @Struffitennis gets it done! 🤯@Hkto_mens pic.twitter.com/A3jGYYBSfj
— Tennis TV (@TennisTV) January 2, 2024
Mit neun abgewehrten Matchbällen in einem ATP-Match mit zwei Gewinnsätzen stellte Struff allerdings keinen neuen Rekord auf! 2004 schlug Rainer Schüttler in Kitzbühel Andrea Seppi nach zehn abgewehrten Matchbällen. Zudem gibt es drei Partien, in denen die späteren Sieger jeweils elf Matchbälle zunichte machen konnten.