Terra Wortmann Open 2023

Jan-Lennard Struff bei einer Pressekonferenz im Rahmen des ATP-Turniers in Halle 2023.

Struff zum Comeback: „Hoffe, ich komme zur Asien-Tour zurück“

Im Advantage-Podcast gibt Jan-Lennard Struff ein Update zu seiner Hüftverletzung und erklärt, warum er beim UTS-Showdown in Frankfurt antreten wird.

Jan-Lennard Struff erlebte im Frühjahr die bislang beste Phase seiner Karriere, als er in Madrid auf Sand das Finale eines Masters-1000er erreichte (Niederlage gegen Alcaraz) und wenig später auch in Stuttgart auf Rasen im Endspiel stand (hauchdünne Niederlage gegen Tiafoe). Mit Platz 21 kletterte der 33-Jährige auf seine höchste Position der ATP-Weltrangliste und war die deutsche Nummer eins im Ranking. Als er jedoch in drei Sätzen in Halle gegen den späteren Turniersieger Alexander Bublik ausschied, musste Struff zunächst für Wimbledon absagen – wegen einer Entzündung im Hüftgelenk.

Struff: „Hatte Mega-Bock auf Wimbledon und US Open“

Wie sich herausstellte, war die Verletzung schwerwiegender als zunächst angenommen. Struff musste auch die gesamten US-Turniere abblasen, inklusive der US Open. „Das ist perspektivisch natürlich bitter. Ich hatte Mega-Bock auf Wimbledon und die US Open, auch weil ich dort gesetzt gewesen wäre“, räumt Struff nun im Advantage-Podcast ein. „Ich habe nach der Wimbledonabsage drei Wochen gar nichts gemacht, wirklich keinen Schritt. Dennoch hatte ich immer noch Probleme im Alltag. Das ist schon mal ein nicht so gutes Zeichen, ohne große Belastung Probleme zu haben. Ich konnte mir Socken und Schuhe nicht richtig anziehen, weil ich nicht runterkam.“

Immerhin kann Struff jetzt wieder leicht trainieren. Alles spielt sich allerdings noch in einem bestimmten Radius ab, in die Ecken geht er noch nicht. Er muss weiter geduldig sein. „Wir schauen von Tag zu Tag und machen täglich viel im Gym. Das ist alles strukturiert und abgesprochen. Ich möchte so schnell wie möglich zurück, aber es ist Vorsicht geboten“, erzählt Struff. Mit einer Prognose für die Rückkehr auf die ATP-Tour tut er sich schwer: „Ich hoffe aber, dass es bis zu den Turnieren in Asien wieder geht.“

Einen ersten festen Termin hat er nun vor Augen: Struff wird beim UTS-Showdown in Frankfurt vom 15. bis 17. September auflaufen. Die Veranstalter des Kurz-Match-Formats kontaktierten ihn, weil sie einen Ersatzmann für den verletzten Nick Kyrgios suchten. Nach Rücksprache mit Davis Cup-Teamchef Michael Kohlmann sagte Struff für das Show-Event zu, das parallel zum Davis Cup-Abstiegsspiel in Bosnien & Herzegowina stattfindet. Für diese Begegnung hatte Struff schon frühzeitig abgesagt. „Es war klar, dass ich zum Zeitpunkt des Davis Cups rund zweieinhalb Monate raus gewesen wäre. Das sind keine idealen Voraussetzungen, um für Deutschland um den Klassenerhalt kämpfen zu können. Auf einer emotionalen Ebene und mit Blick auf die letzten Jahre, in denen ich so gut wie kein Match verpasst habe, eine traurige und bittere Entscheidung. Aus professioneller Sicht war die Entscheidung aber zwingend notwendig“, erklärt Struff im Advantage-Podcast.

Struff: „Beim UTS bekomme ich Matchpraxis auf Exhibitionlevel“

Beim UTS-Showdown kann Struff hingegen ein „bisschen Machpraxis auf Exhibitionlevel sammeln“, ohne allzu sehr ins Risiko gehen zu müssen: „Da spiele ich nur 40 Minuten zweimal am Tag. Ich kann das mit dem Training momentan abwägen. Ich habe dann nicht direkt ein drei Stunden-Match, was beim Davis Cup ja passieren könnte. Es ist eine super Möglichkeit, mich ohne Druck zu testen und auf die Tour vorzubereiten. Dort kann ich für mich alleine spielen und könnte auch abbrechen, wenn es noch nicht geht.“