Im VIDEO: Kerber besiegt Sharapova
Mit einer grandiosen Leistung hat Angelique Kerber beim WTA-Turnier in Stuttgart Titelverteidigerin Maria Sharapova im Viertelfinale eliminiert. Die Weltranglisten-14. aus Kiel besiegte in der Runde der letzten 16 die Russin Scharapowa mit 2:6, 7:5, 6:1 und unterstrich knapp zwei Wochen nach ihrem Turniersieg in Charleston/South Carolina ihre bestechende Form.
Das ist ein unglaubliches Gefühl, ich habe Gänsehaut. Ich spiele wieder mit Leidenschaft und Herz,
sagte Kerber, die noch vor drei Wochen in einem Formtief gesteckt hatte.
Nach 2:27 Stunden verwandelte Kerber ihren zweiten Matchball und darf weiter von ihrem insgesamt fünften Turniercoup seit 2012 träumen. Im Spiel um den Sprung ins Halbfinale trifft die Linkshänderin am Freitag auf Sharapovas Landsfrau Ekaterina Makarova, die in Stuttgart auf Position sechs gesetzt ist.
Kerber wie im Rausch
In einem phasenweise hochklassigen Achtelfinale fiel die Entscheidung, als Kerber im dritten Satz nach zwei Breaks mit 4:1 in Führung ging und sich zu diesem Zeitpunkt schon in einen wahren Rausch gespielt hatte. Immer wieder gab es Standing Ovation von den rund 4.800 Zuschauern. Die Highlights des Matches können Sie sich im Video (s. oben) anschauen.
Der deutschen Nummer zwei waren die Strapazen der letzten Wochen nicht anzumerken. Nach ihrem überraschenden Turniersieg in Charleston/South Carolina war die 27-Jährige direkt nach der Siegerehrung zum Fed Cup-Halbfinale am vergangenen Wochenende gegen Gastgeber Russland (2:3) verspätet nach Sotschi angereist, hatte bei ihrem Einzelsieg aber überzeugt.
Vor den Augen ihrer eigens aus Polen angereisten Großeltern zeigte Kerber gegen French-Open-Gewinnerin Sharapova ihre beste Leistung seit langer Zeit. Allein die ersten vier Spiele dauerten rund 26 Minuten. Danach musste Kerber allerdings gleich zweimal ihr Aufschlagspiel abgeben und verlor nach 42 Minuten den ersten Durchgang.
Sharapova stürzt, kann aber weiterspielen
Die fünfmalige Grand-Slam-Siegerin Sharapova, die sich nach ihrem frühen Aus in Miami einen vierwöchige Spielpause gegönnt hatte, leistete sich viele Fehler mit der Vorhand. Kerber gelang das Break zum 6:5, nachdem kurz zuvor beim Seitenwechsel ihr Lieblingslied „Atemlos“ von Helene Fischer eingespielt worden war. Ihren zweiten Satzball nutzte sie dann mit einem direkten Gewinnschlag die Linie entlang. Zuvor war Sharapova bei einem Ballwechsel gestürzt, konnte aber weiterspielen.
Auch in der Folge gab Kerber keinen Ball verloren und wurde vom Publikum immer wieder angefeuert. Sharapova konnte sich damit nicht für die im Wimbledon-Achtelfinale 2014 erlittene Niederlage revanchieren.
Angesprochen, ob sich ihre Freundin Andrea Petkovic nach dem Match schon gemeldet habe, sagte Kerber lachend: „Petko hat mir nur einen Smiley geschickt.“ Kerbers Fed Cup-Kollegin hatte vor dem Start prognostiziert, dass Kerber das Turnier gewinnen werde. „Ich will keinen Druck aufbauen, aber ich habe zuletzt in Charleston und jetzt beim Fed Cup hautnah erlebt, wie gut sie im Moment ist, sagte die Darmstädterin, die ihre Teilnahme wegen einer Oberschenkelverletzung hatte absagen müssen.
Zumindest einen Titel hat Kerber in Stuttgart schon jetzt abgeräumt. Die US-Open-Halbfinalistn von 2011 zeigte ihr Talent als Autofahrerin im Parkhaus der Arena. Bei der sogenannten „Parking Challenge“ absolvierte Kerber den Slalom-Parcours und die Einpark-Übung mit einem weißen Carrera GTS als Schnellste. „Ist doch kein Problem mit dem Auto“, sagte „Angie, die unter anderem Sharapova und Carla Suarez Navarro (Spanien/Nr. 8) mit deutlichem Vorsprung in die Schranken wies.
Zuvor hatte Wildcard-Inhaberin und Nachwuchshoffnung Carina Witthöft (Hamburg) mit 6:7 (4:7), 2:6 gegen Caroline Garcia aus Frankreich verloren.
Am Mittwoch waren in Stuttgart bereits die Fed-Cup-Spielerinnen Sabine Lisicki (Berlin/Nr. 19) und Julia Görges (Bad Oldesloe/Nr. 64) in ihren Auftaktmatches gescheitert. (Red/SID)
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