Teamchef Kohlmann: „Gehe davon aus, dass Zverev nicht spielt“
Tennis-Bundestrainer Michael Kohlmann glaubt nicht mehr an einen Einsatz von Jungstar Alexander Zverev (Hamburg) in der Davis-Cup-Relegation in Berlin gegen Polen (16. bis 18. September). „Ich gehe davon aus, dass er nicht spielt“, sagte Kohlmann am Rande der US Open. Ein finales Gespräch nach Zverevs Aus in New York soll endgültig für klare Verhältnisse sorgen.
„Wir haben immer gesagt, dass wir alles versuchen werden, weil er uns extrem weiterhelfen würde“, sagte Kohlmann. Zverev hatte in Flushing Meadows zunächst erklärt, noch keine Gespräche über den Davis Cup geführt zu haben. Kohlmann konterte die Aussage des 19-Jährigen: „Ich würde lügen, wenn ich das bestätigen würde. Wir haben mehrmals gesprochen.“
Belag und Termin passen Zverev nicht
Der Belagwechsel von Hardcourt auf Sand und der enge Terminplan seien die Gründe für den Zverevs Verzicht. „Ich kann das aus Spielersicht verstehen“, sagte Kohlmann: „Aber DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff hat dazu einen wichtigen Satz gesagt: Der Davis Cup darf keine Vorbereitung auf ein 250er Turnier sein.“
Bis zum 6. September muss Kohlmann seine Auswahl bekannt geben. Da auch der Einsatz des am Fuß verletzten Spitzenspielers Philipp Kohlschreiber (Augsburg) fraglich ist, steht der Teamchef vor einer großen Herausforderung, weil Mischa Zverev (Hamburg) und Dustin Brown (Winsen/Aller) bereits signalisiert haben, dass sie nicht zur Verfügung stehen werden.
Browns Absage ärgert Kohlmann
Vor allem Browns Absage ärgert Kohlmann. „Er hat sie mit ‚anderen Zielen‘ begründet. Er möchte runterkommen von diesem Challenger-Gespiele und Best of Five spürt er im Moment nicht. In der Davis-Cup-Woche geht er aber bei einem Challenger in Stettin an den Start. Das würde ich jetzt mal unkommentiert lassen“, sagte Kohlmann, für den nun Daniel Brands (Deggendorf), Benjamin Becker (Orscholz) und Tobias Kamke (Lübeck) infrage kommen. Zugesagt haben außerdem Florian Mayer (Bayreuth) und Jan-Lennard Struff (Warstein), wobei Struff allerdings – wie Brown – bereits für das Challenger-Turnier in Stettin gemeldet hat und dort auf der Entry-List steht.
Szczecin CH entry list: Cervantes, Struff, Brown, Khachanov, Albot, Basilashvili, Gabashvili, Montanes, Cecchinato..https://t.co/AcX52vifuO
— Jacques Ukraine (@Jacques_Ukraine) August 23, 2016
Das deutsche Davis-Cup-Team hatte bei Zverevs Debüt im März in Hannover 2:3 gegen Tschechien verloren und kämpft gegen den Abstieg aus der Weltgruppe. Zum bislang letzten Mal gehörte der dreimalige Davis-Cup-Sieger Deutschland vor elf Jahren nicht zu den besten 16 Teams der Welt.
Geschwächtes Team aus Polen
Was dem deutschen Team allerdings in Karten spielen könnte, ist das polnische Aufgebot. Die Gäste haben nämlich ebenfalls große personelle Sorgen: ihre Nummer 1, Jerzy Janowicz, steht nicht zur Verfügung. Er hat wie Brown für das Challenger-Turnier in Stettin gemeldet. Janowicz war zuletzt verletzungsbedingt in Weltrangliste weit abgerutscht und will sich nun wieder nach oben spielen.
Davis Cup: Polens Nr. 1, Jerzy #Janowicz, wird nicht gegen Deutschland antreten. Hat fürs Challenger in Stettin (12. bis 18.9.) gemeldet.
— tennis MAGAZIN (@tennismagazin) August 31, 2016
Polnische Quellen gehen davon aus, dass Hubert Hurkacz und Kamil Majchrzak für die Einzel sowie Marcin Matkowski und Lukas Kubot für das Doppel nominiert werden. Hurkacz (19 Jahre, ATP# 338) und Majchrzak (20 Jahre, ATP# 305) sind Nachwuchsprofis mit geringer internationaler Erfahrung. Die Polen hatten in der ersten Runde der Weltgruppe 2016 zu Hause mit 2:3 gegen den Halbfinalisten Argentinien verloren, wobei schon damals Janowicz nicht zum Team zählte. Mit dabei war im März 2016 allerdings Michal Przysiezny (32), der gegen Deutschland aber fehlen soll.
SID/red, timboeThe Global Destination For Modern Luxury | nike outlet quarry