Tennis-Weltverband ITF gerät für Anti-Doping-Politik unter Druck
Paris (SID) – Der Tennis-Weltverband ITF gerät für seine lasche Anti-Doping-Politik weiter unter Druck. Nachdem die Nationale-Anti-Doping-Agentur NADA die ITF wegen fehlender Kontrollen beim WTA-Turnier in Stuttgart kritisiert hatte, beschwerten sich auch die französischen Kollegen von der AFLD über mangelnde Kooperation der Dachorganisation bei den French Open in Paris.
Die ITF habe eine „extreme Abneigung gegen Nationale-Anti-Doping-Agenturen“, sagte AFLD-Direktor Damien Ressiot der französischen Nachrichtenagentur AFP. Angeblich verweigerte die ITF als Organisator des Grand-Slam-Turniers der Agentur das Recht, Dopingproben zu nehmen. Der Weltverband habe kaum Interesse an einer Zusammenarbeit, bestätigte auch AFLD-Präsident Bruno Genevois: „Wir versuchen seit Jahren, eine Vereinbarung mit der ITF zu treffen. Aber sie antworten nicht auf unsere Wünsche.“
Nach dem Turnier in Stuttgart, bei dem die überführte Dopingsünderin Maria Scharapowa (Russland) ihr Comeback gefeiert hatte, beklagte sich die NADA-Vorstandsvorsitzende Andrea Gotzmann: „Es wurde uns verwehrt, Kontrollen durchzuführen. Das ist etwas, was wir nicht gutheißen können. Insbesondere, wenn der internationale Verband bei diesem Turnier selbst keine Kontrollen durchführt.“
Hintergrund der Weigerung der ITF ist ein Paragraf im Code der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). Nach diesem muss eine nationale Anti-Doping-Agentur zusätzliche Kontrollen mehr als einen Monat im Voraus anmelden. Bei dieser Regelung mache es „keinen Sinn“, noch von Zielkontrollen zu sprechen, sagte Gotzmann.
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