Terminprobleme nach Siegemunds Finaleinzug
Laura Siegemunds Endspieleinzug bei den WTA-Finals stellt den Deutschen Tennis Bund (DTB) vor eine logistische Herausforderung. Keine drei Tage nach dem Auftritt der 35-Jährigen im Doppel am Montagabend deutscher Zeit (19.30 Uhr) in Cancun steigt am Donnerstag in Sevilla der Auftakt für das deutsche Team bei der Finalrunde des Billie Jean King Cups (10 Uhr).
„Wir haben täglich Flüge für sie hierher gehabt. Jetzt müssen wir mal sehen, wie sie da heute Abend wegkommt, dass sie dann morgen am Dienstag hier ist“, sagte Bundestrainerin Barbara Rittner dem SID. „Natürlich brauchen wir sie, nicht nur im Doppel, sondern auch im Einzel normalerweise.“
Die Terminplanung der verantwortlichen Verbände kritisiert Rittner deutlich. „Das ist erneut ein Trauerspiel, dass die Spielerinnen darunter leiden, dass sich ITF und WTA nicht besser abstimmen können“, sagte die 50-Jährige. „Brutal, auch wirklich über die Jahre nicht mehr zu verstehen. Da muss man auch wirklich ganz klar die Führung der beiden Verbände angreifen.“
Australierin Ellen Perez hatte bei X (früher Twitter) schon ein „Termindesaster“ angeprangert. Gemeinsam mit Nicole Melichar-Martinez ist sie die Finalgegnerin von Siegemund und Partnerin Vera Zvonareva. Perez sollte eigentlich am Dienstag, dem ersten Tag des Billie Jean King Cups, für Australien im Einsatz sein. Dies wird aber nicht möglich sein.
Siegemund erreichte am Sonntagabend als erste deutsche Spielerin seit Claudia Kohde-Kilsch vor 36 Jahren bei den Finals das Endspiel im Doppel. Dennoch besteht für Teamkapitän Rainer Schüttler Hoffnung, dass Siegemund vor Ort sein wird. Zu erwarten ist aber, dass die Deutsche mit einem Jetlag und Erschöpfung zu kämpfen haben wird.
Rittner ist permanent im Austausch mit der Schwäbin. Sie würdigte ihre Leistung: „Sie belohnt sich für die ganze Energie, den Ehrgeiz und die Disziplin und ist ein absolutes Vorbild, was man aus sich rausholen kann.“