Tomas Berdych: Warten auf den ganz großen Treffer
Fakt ist, dass Berdych in den letzten Jahren mehr von sich preisgibt, als er es früher tat. Was wohl auch an seiner Partnerin liegt – Ester Satorova. Freunde sagen, durch sie habe er sich geöffnet. Zu den Fotos in der Zeitschrift hat sie ihn ermutigt. „Und sie haben ihr gefallen“, erzählt Berdych grinsend. Er selbst sei anfangs etwas befangen gewesen, aber dann habe ihm das Shooting, das einen ganzen Tag dauerte, Spaß gemacht. Und: Es sei für einen guten Zweck gewesen, Thema Krebsvorsorge.
Der Birdman bei Twitter
Es gibt noch ein paar Details im Leben von Berdych, die ihn als Person interessanter gemacht haben. Die neuen Medien hat er vor dreieinhalb Jahren für sich entdeckt. Da begann er regelmäßig zu twittern. Er mochte das Icon, den blauen Vogel. Seinen Spitznamen hatte er da schon weg: Tour-Unikum Brad Gilbert taufte ihn „Birdman“. „Der Name ist okay“, sagt Berdych. Der Twitter-Account läuft allerdings unter seinem vollen Namen. Aus Wimbledon postete er eine Collage, wie er per Rolls Royce auf die Anlage chauffiert wurde. Auf dem Rückweg nahm er die U-Bahn.
Ziemlich witzig können seine Beiträge sein. Als er in Halle spielte, lautete der Tweet auf deutsch: „Graaaassssss macht Spaß!“ Dahinter platzierte er Grasbüschel. Als er zwei Tage später im Viertelfinale gegen Ivo Karlovic verlor, gratulierte er fair: „#45, well done doctor, new record.“ Dazu stellte er eine explodierende Kanonenkugel. Der Kroate, Spitzname Doktor Ivo, hatte ihm 45 Asse um die Ohren geschlagen. Da könnte man auch sauer sein, aber das ist nicht Berdychs Art. In Spielerkreisen ist er äußerst beliebt. Als Hittingpartner ist er gefragt. „Er gibt einem einen guten Rhythmus“, sagt Novak Djokovic.
Was Berdych von seinen Kollegen lange unterschied: Er war der einzige Profi mit einem H&M-Bekleidungsvertrag, mittlerweile ist allerdings zurückgekehrt zu seinem alten Ausstatter mit den drei Streifen. „H&M kam damals auf mich zu. Okay, es war ungewöhnlich. Aber ich habe nur positive Rückmeldungen bekommen.“ Für Berdych, der auch schon im blau-weiß-gestreiften „Argentinien“-Dress antrat, war es eine Chance, sein Image als Langeweiler abzustreifen. Für den weltweit operierenden schwedischen Konzern war es das Entree ins Tennis. Bei der Auswahl von Design, Material und Farben war Berdych involviert.
„Ich bin eher der Wein-Typ“
Nach rund 15 Minuten nimmt das Gespräch endlich Fahrt auf, aber die Zeit ist fast um. Die Mitarbeiterin der ATP steht jetzt an der Couch. Sie deutet mit dem Finger auf ihre Uhr und raunt: „Tomas muss zur Massage.“ Schade, man hat das Gefühl, Berdych hätte nichts dagegen gehabt, noch ein wenig zu plaudern. Aber gut, die letzten Fragen mit der Bitte um einen schnellen Return. Es heißt, er sei ein großer Autofan. Welche Wagen fährt er denn. Einen BMW, antwortet Berdych, der sei von seinem Sponsor. Privat fährt er einen McLaren. Klar, er mag es schnell.
Und: Wie hat er seine beiden Davis Cup-Siege gefeiert? Sicher mit dem berühmten tschechischen Bier, oder? Berdych grinst: „Es ist nett, dass du von unserem Bier so schwärmst, aber ich bin eher ein Wein-Typ.“ Der mahnende Blick der ATP-Gouvernante, Berdych steht auf, verabschiedet sich per Handschlag und sagt: „Danke für deine Zeit.“ Dann ist er weg. Eine nette Verabschiedung, den Grand Slam-Titel würde man ihm wirklich gönnen.
Fakten Tomas Berdych:
50 Grand Slam-Teilnahmen am Stück; Nummer 7 der ewigen Bestenliste. Spitze ist Roger Federer mit 63 Teilnahmen.
12 Tuniersiege; daruter ein Master-Titel (Paris 2005)
17 Finals; darunter ein Grand Slam-Finale (Wimbledon 2010)
22.348.845 Dollar Preisgeld
840 Matches auf der Tour gespielt; davon 553 gewonnen
6.086 Asse geschlagen; Nummer 13 in der ewigen Liste
2 Davis Cup-Siege (2012, 2013)Luxury Online Shop | High-End Designer Fashion Store Shopping | JmksportShops | JmksportShops | Chaussures, sacs et vêtements | Livraison Gratuite