Trotz Krebs-Diagnose: Gabriela Dabrowski spielte 2024 ihre beste Saison
Gabriela Dabrowski erhielt im April 2024 eine Brustkrebs-Diagnose. Danach aber lief die kanadische Doppelspezialistin zur Hochform auf und feierte erstaunliche Erfolge.
Gabriela Dabrowski ist durch nichts zu erschüttern: Im April 2024, im Alter von 32 Jahren, erhielt die Doppelspezialistin aus Kanada eine niederschmetternde Diagnose: Brustkrebs. Doch trotz des schwierigen Behandlungsprozesses bewies sie eine unglaubliche Entschlossenheit und holte nur einige Monate später die Mixed-Bronzemedaille bei den Olympischen Sommerspielen in Paris. Ende des Jahres wurde die sogar Doppel-Weltmeisterin.
Zum Jahreswechsel 2025 traf Dabrowski nun die Entscheidung, ihre Krankheitsgeschichte mit der Welt via Instagram zu teilen: „Ich weiß, dass das für viele ein Schock sein wird, aber ich bin okay und ich werde okay sein“, schrieb Dabrowski nun. Sie wolle ihre Story vor allem dafür nutzen, um auf die Bedeutung der Krebs-Früherkennung hinweisen. Denn: „Früherkennung rettet Leben“, schreibt Dabrowski.
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In ihrem langen Instagram-Post beschreibt sie den Verlauf ihrer Krankheit. Schon im Frühjahr 2023 entdeckte Dabrowski einen Knoten in ihrer Brust. Ein Arzt versicherte ihr jedoch, dass kein Anlass zur Sorge bestehe. Dabrowski spielte weiter, gewann im September 2023 mit Erin Routliffe aus Neuseeland bei den US Open die Doppelkonkurrenz. Es war ihr erster Grand Slam-Titel im Doppel. Im Mixed gewann die Kanadierin bereits 2017 in Roland Garros und 2018 die Australian Open.
Gabriela Dabrowski: „Wort, die das eigene Leben auf den Kopf stellen“
2024 ließ Dabrowski den Knoten in ihrer Brust aber genauer untersuchen. Die alljährliche medizinische Untersuchung durch die WTA hatte sie alarmiert. Eine Ärztin riet ihr zu einer Mammografie. Es folgten eine Reihe von Untersuchungen, die letztlich die tragische Wahrheit offenbarten: Brustkrebs. „Das sind Worte, die man nie zu hören erwartet und die in einem Augenblick das eigene Leben oder das Leben eines geliebten Menschen auf den Kopf stellen“, erklärt Dabrowski in ihrem Post. Sie unterzog sich zwei Operationen. Das Erstaunliche dabei: Sie trainierte parallel dazu weiter, auch wenn die Nachwirkungen der OPs sie körperlich so einschränkten, dass sie sich zweitweise beim Aufschlag-Training den Ball von ihrem Coach hochwerfen lassen musste.
Sie verschob sogar einige Behandlungen, um in Wimbledon und bei den Olympischen Spielen 2024 antreten zu können. In Wimbledon erreichte sie das Doppelfinale, im Mixed-Wettbewerb von Paris holte sie schließlich an der Seite von Felix Auger-Aliassime die olympische Bronze-Medaille. Danach begann sie mit Strahlentherapie und Hormonbehandlung. Faszinierend: Am Ende der Saison gewann sie mit ihrer Dauerpartnerin Erin Routliffe den Doppeltitel bei den ATP-Finals in Saudi-Arabien. In fünf Partien blieb das Duo Dabrowski/Routliffe ungeschlagen. „Die Saison mit dem bestmöglichen Ergebnis zu beenden … das alles scheint surreal“, schreibt die Dabrowski.
Der Krebs, so Dabrowski, habe ihr gezeigt, was im Leben wirklich wichtig ist: „Erst, als die Bedrohung, alles zu verlieren, wofür ich immer gearbeitet habe, real erschien, begann ich wirklich wertzuschätzen, was ich habe.“ Und weiter: „Zu Beginn meiner Diagnose hatte ich Angst davor, dass Krebs für immer ein Teil meiner Identität sein könnte. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Es ist ein Privileg, dass ich mich als Überlebende bezeichnen kann.“
Dabrowski zählt seit 2018 zu den besten Doppelspielerinnen der Welt und gewann insgesamt schon 17 WTA-Doppeltitel. Die Saison 2024 schloss sie gut ab wie noch nie – nämlich auf Platz drei. Sie gewann in ihrer Karriere bislang knapp 5,6 Millionen US-Dollar Preisgeld.