US Open: 10 Geschichten der ersten drei Tage
Die ersten drei Tage der US Open 2019 in New York haben den Zuschauern bereits Einiges geboten. Wir haben für euch die 10 interessantesten Geschichten kurz aufbereitet.
Von verlockenden Angeboten eines Rafael Nadals, spektakulären Aussagen von Serena Williams, Stefanos Tsitsipas und Nick Kyrgios, die Krisensituationen von Djokovic und Federer, bis hin zum aus deutscher Sicht bisher alles überstahlenden Erfolgs des deutschen Dominik Koepfer.
1. Nadal bietet Murray sein Boot an
Trotz der ganzen herausragenden Spielerinnen und Spieler fehlt ein Akteur irgendwie – Andy Murray. Auf Grund seiner anhaltenden Hüftprobleme hat er sich zu Beginn entschieden, zurückzutreten. Doch eine spezielle Operationsmethode gab dem Schotten neue Hoffnung. Bereits vor Wimbledon stand er erneut auf dem Platz, zunächst im Doppel. Nach Niederlagen beim Einzel-Neustart in Cincinnati und Winston-Salem entschied sich Murray, wieder bei kleineren Turnieren anzutreten. Bei keinem geringeren Turnier als dem Rafael Nadal Challenger diese Woche in Mallorca gelang ihm dann sein erstes Sieg.
Erfreut über den schottischen Besuch in seiner Akademie, erzählte Rafael Nadal nach seinem ersten Erfolg in Flushing Meadows, welche Freizeit-Tipps er seinem Kollegen geben kann, dass er Murray für den Zeitraum seines Aufenthalts auf Mallorca seine Yacht zur Verfügung gestellt habe. (Ab Minute 1:09)
🚢 @RafaelNadal offering @Andy_Murray his boat = favourite story of the day 🥰#USOpen pic.twitter.com/f9WH1HuBbo
— Amazon Prime Video Sport (@primevideosport) August 28, 2019
2. Williams: „Ich weiß nicht, wer das ist“
Wir erinnern uns: Nach dem dramatischen Finale im Vorjahr, in dem Serena Williams gleich dreimal von Schiedsrichter Carlos Ramos wegen unerlaubtem Coaching und Beleidigungen verwarnt wurde, beschimpfte sie den Unparteiischen als Dieb und erhob Sexismus-Vorwürfe gegen ihn.
2019, knapp ein Jahr später, nach einem klaren 6:1, 6:1-Sieg gegen Rivalin Maria Sharapova, wurde die US-Amerikanerin erneut auf Ramos angesprochen, der bei den diesjährigen US Open kein Match von Williams beaufsichtigen wird. Entgegen aller Erwartungen reagierte die ehemalige Nummer Eins unberührt: „Ich weiß nicht, wer das ist.“ Ob man dieser Aussage so viel Glauben schenken kann? Sicher ist, dass Williams ihren 24. Grand Slam-Titel in einem solch spektakulären Finale 2018 verpasst hat, dürfte sie so schnell nicht verdrängt haben.
Serena Williams asked last night about chair umpire Carlos Ramos not working her matches at this year's U.S. Open. (via USTA)
"Yeah, I don't know who that is." pic.twitter.com/kF9zQXGcOH
— Nick Zaccardi (@nzaccardi) August 27, 2019
3. Tsitsipas in der Krise
Der Weltranglisten-Achte Stefanos Tsitsipas ist bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Gegen den Russen Andrey Rublev war er in vier Sätzen mit 4:6, 7:6, 6:7, 5:7 unterlegen. Dass der Grieche seit seinem Halbfinaleinzug bei den Australian Open 2019 immer mehr auf der Suche nach seiner Form ist, ist deutlich spürbar. Auch in Wimbledon hat der 21-Jährige sich bereits nach der ersten Runde vom Turnier verabschieden müssen.
Deutlich spürbar war seine Frustration auch auf dem Court, als er sich mit dem Stuhlschiedsrichter anlegte. Dieser verwarnte ihn wegen unerlaubtem Coaching und wies ihn beim Seitenwechsel darauf hin, dass er ihn aus Zeitgründen verwarnen müsse, wenn er noch jetzt noch seine Schweißbänder wechsle. Daraufhin entgegnete der Grieche: „Mir egal. Mach doch was du willst, du bist sowieso der Schlimmste.“ Und weiter: Ich weiß nicht was, du gegen mich hast. Vermutlich, weil du ein Franzose bist und ihr alle Verrückte seid. Ihr seid alles Verrückte.“ Auf diese Aussagen kassierte Tsitsipas natürlich auch gleich eine Verwarnung und gab wenig später den auch den letzten Satz aus der Hand.
"You have something against me. You're French, probably. … You're all weirdos."
Things didn't go to plan for No. 8 seed Stefanos Tsitsipas in the first round of the #USOpen
MORE: https://t.co/QQHPExZwHz pic.twitter.com/4VzjFEJkz0
— ESPN Australia & NZ (@ESPNAusNZ) August 27, 2019
Aber damit nicht genug: Auch seine Aussagen in der folgenden Pressekonferenz gaben ordentlich zu Denken. Auf die Frage, ob er das Gefühl habe überspielt zu sein, entgegnete er: „Ich fühle mich, als würde ich immer und immer wieder das Gleiche machen und mein Gehirn kann nicht mehr damit umgehen. Ich spiele draußen auf dem Court und habe nicht das Gefühl, irgendetwas zu verfolgen.“ Er fügte an, dass er sich nicht mehr inspiriert fühle. Diesen Aussagen kann sich Roger Federer nur anschließen. Er erinnert sich zurück an seine Spiele in der Jugend und bestätigt, dass er als junger Spieler ähnliche Phasen durchlaufen habe.
4. Kyrgios sorgt erneut für Schlagzeilen
Spektakuläre Zwischenfälle lassen sich bei Nick Kyrgios nicht vermeiden. Bereits während seiner ersten Partie fiel er mit hörbaren Kommentaren zu sich selbst auf: „Du hättest dir keine langweiligere Profi-Sportart als Tennis aussuchen können.“ Auch kurze Tanzeinlagen zur Feier seiner außergewöhnlichen Punktgewinne und Diskussionen mit dem Schiedsrichter blieben nicht aus. Grund der Diskussion: Während der Australier bereit war, aufzuschlagen, betraten einige Zuschauer noch die Ränge des Stadions. Sichtlich genervt war allerdings diesmal sein Gegner, Steve Johnson, der im Vorbeigehen kurz das Wort ergriff: „Willst du Tennis spielen oder eine verdammte Show veranstalten?“ Kyrgios ließ diesen Kommentar unbeachtet.
Nick Kyrgios told to 'play f—— tennis' by opponent Steve Johnson at #USOpen after losing his temper with the umpirehttps://t.co/LiTlUdiTXo pic.twitter.com/oFd2gnIP5r
— The Telegraph (@Telegraph) August 28, 2019
Unkommentiert blieb aber die Auseinandersetzung mit dem Schiedsrichter nicht. In der Pressekonferenz nach seinem 6:3, 7:6, 6:4-Sieg, nannte er die ATP korrupt. Vielleicht auch auf Grund der kürzlich eingeleiteten Ermittlungen gegen Kyrgios und einer Strafe in Höhe von 102.000 Euro, nahm er kurze Zeit später seine Aussagen zurück und entschuldigte sich per Twitter.
Ob man es mit Humor nimmt oder nicht. Seine Späße mit dem Publikum ließ der 24-Jährige ebenfalls nicht aus. Nach seinem Match wischte Krygios sich mit einem Handtuch den Schweiß von sämtlichen Körperteilen und nutzt es als Taschentuch. Anschließend warf er sein „Präsent“ in die Menge, die auf Autogramme und Fotos warteten.
Kyrgios shows his class by running his ass and pits on a towel before tossing to kids pic.twitter.com/Yd5YnG95Jh
— Mark Armstrong (@ArmstrongABC11) August 28, 2019
5. Williams Ehemann mit „DARE“- T-Shirt
Unter die Beobachtungen der ersten drei Tage der US Open hat es auch Alexis Ohanian, der Ehemann von Serena Williams, geschafft. Während Williams Erstrunden-Partie gegen Rivalin Maria Sharapova feuerte ihr Ehemann sie lautstark an. Eigentlich ganz normal, oder? Zu hinterfragen bleibt, ob die Wahl seines Oberteils beabsichtigt war oder nicht. Die Aufschrift „DARE“, die sein T-Shirt ziert, steht für „Drug Abuse Resistance Education“, eine Organisation die Kinder präventiv vor Drogen und Gangs schützen will. Möglicherweise könnte die Wahl seiner Kleidung auch auf das Doping-Vergehen von Maria Sharapova aus dem Jahr 2016 anspielen. Aber: Alles nur Spekulation.
How do we rate today's action?
💪@alexisohanian | #USOpen pic.twitter.com/r4nKs1B5IS
— US Open Tennis (@usopen) August 27, 2019
6. „Bye Bye, US Open“
…mussten fünf Mitfavoriten bereits nach der ersten Runde sagen. Darunter Fabio Fognini, der dem US-Amerikaner Reilly Opelka in vier Sätzen unterlegen war. Neben Stefanos Tsitsipas verabschiedeten sich auch Roberto Bautista-Agut, Karen Khachanov und der Österreicher Dominik Thiem. Nach krankheitsbedingtem Ausfall in den Wochen zuvor war der Weltranglisten-Vierte nicht topfit. „Ich bin weit entfernt von 100 Prozent“, gab er in seiner abschließenden Pressekonferenz zu. Damit ist die untere Hälfte des Draws relativ offen, was einen leichteren Weg, auch für den deutschen Alexander Zverev, bedeuten könnte.
7. Koepfer in Runde Drei
Der deutsche Qualifikant Dominik Koepfer hat sich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in dem Duell gegen Reilly Opelka durchgesetzt und steht nun erstmals in der dritten Runde eines Grand Slams. Im Gespräch mit tennis MAGAZIN erzählte er, dass er bereits in seinem ersten Match von seinem „Heimvorteil“ profitieren konnte. Koepfer besuchte, bevor er auf der Tour aktiv wurde, das College in New Orleans. Viele Freunde aus den USA, aber auch aus Deutschland seien angereist um ihn bei seinen Matches zu unterstützen. Auch der ehemalige NHL-Spieler Dennis Seidenberg war zu Gast in der Box des Deutschen. Beide kennen sich aus ihrem Heimatort im Schwarzwald. In der nächsten Runde am Freitag trifft Koepfer nun entweder auf den Qualifikanten Jenson Brookby (ATP 394) oder auf Nikoloz Basilashvili (ATP 17).
German NHL veteran Dennis Seidenberg's Dominik Koepfer connection https://t.co/vcIJVztmIZ
— MarieTremblay (@cheeers1) August 29, 2019
8. Federer mit Fehlstarts in seine ersten beiden Matches
Wie schon in der ersten Runde gegen Sumit Nagal, verschlief Roger Federer auch in seinem Zweitrunden-Duell gegen Damir Dzumhur den ersten Satz. Bereits nach 15 Minuten lag er mit 4:0 zurück. In den ersten 19 Punkten unterlaufen ihm gleich 12 Unforced Errors. “ So ein erster, schlechter Satz kann dir schon sehr viel Selbstvertrauen wegnehmen“, sagte der Publikumsliebling. Seine Patzer konnte der Schweizer sich zwar nicht erklären, aber in beiden Fällen konnte er das Match nochmal zum Guten drehen. „Ich habe alles wie immer gemacht, aber es hat nichts funktioniert. Da will man am liebsten gleich zurück zum Zeichenbrett“, scherzt er nach seinem zweiten Match. Wenn das so weitergeht, könnte Herr Federer uns mit Sicherheit noch einige spannende Minuten bescheren.
9. Djokovic mit Schulterproblemen
Mit 6:4, 7:6 und 6:1 gewinnt Novak Djokovic auch sein zweites Match ohne Satzverlust und relativ deutlich. Der Weltranglisten-Erste geht als Top-Favorit in das letzte Grand Slam des Jahres und bei der Betrachtung seiner Ergebnisse scheint ganz klar zu sein: Djokovic zu schlagen, ist die größte Herausforderung bei den US Open. Aber: Der Schein trügt. Denn bereits seit einigen Wochen quält sich der Serbe mit Schmerzen in der Schulter. Während seines letzten Matches ließ er sich gleich zwei Mal behandeln. „Es war nicht leicht mit diesen Schmerzen zu spielen. Du musst kämpfen und hoffen, dass du bei einigen Schlägen Glück hast.“ Auf die Frage wie sein Plan bis zu seinem nächsten Match am Freitag aussehe, antwortete er ironisch, dass er seinen Arm still legen werde für 48 Stunden und sehen wird, was passiert. Also auch hier heißt es: Daumen Drücken und Gute Besserung, Nole!
10. 75 Matches am Donnerstag
Auf Grund der schlechten Wetterbedingungen in New York konnten nur neun Partien am Mittwoch zu Ende gespielt werden. Alle anderen Spiele wurden abgesagt oder abgebrochen und auf den folgenden Tag verlegt. Neben Alexander Zverev, Jan-Lennard Struff, Andrea Petkovic und Cedrik-Marcel Stebe und Julia Görges erwartet uns nun auch Laura Siegemund am Donnerstag. Das Fernsehprogramm für diesen Abend dürfte damit wohl feststehen.cheap air jordan 1 mid | cheap air jordan 1 reps