DTB-Damen: Nach den US Open wird es eine neue Nummer 1 geben
Jule Niemeier steht bei den US Open in der dritten Runde und trifft auf Olympiasiegerin Qinwen Zheng. Nach ihrer Horrorsaison 2023 ist das Grand Slam-Turnier in New York schon jetzt ein Erfolg für sie.
Wie schnelllebig das Leben als Tennisprofi sein kann, bekam Jule Niemeier im vergangenen Jahr mit voller Wucht zu spüren. Nach ihrem starken Jahr 2022 mit der Viertelfinalteilnahme in Wimbledon sowie dem Achtelfinale bei den US Open stürzte die Deutsche (bestes Ranking: Platz 61) in der folgenden Saison regelrecht ab. Kaum noch etwas lief bei Niemeier zusammen. Es hagelte eine Erstrundenniederlagen. Die Folge: Sie schloss das Jahr 2023 nur auf Platz 162 ab.
„Ich nahm mir eine kleine Auszeit und habe mich dazu entschieden, einige Turniere zum Ende des Jahres 2023 nicht zu spielen, die geplant waren. Ich habe fünf Wochen zuhause in Regensburg verbracht. Die Zeit brauchte ich, um Kraft zu tanken und an meinem Spiel zu feilen, an der Art und Weise, wie ich spielen möchte. Bedeutet: offensiv, viel ans Netz gehen mit der Basis eines guten Aufschlags“, sagte Niemeier gegenüber tennis MAGAZIN.
Die 25-Jährige kehrte zurück zu ihrem Ex-Trainer Michael Geserer, der zuvor bereits ihr Manager war. Mit Beginn des Jahres 2024 geht es langsam, aber stetig aufwärts bei der gebürtigen Dortmunderin. Mit Geserer an ihrer Seite zog sie wieder in die Top 100 ein. „Er gibt mir eine gewisse Ruhe und Positivität, die mir sehr guttut, und erklärt mir, die Dinge objektiver zu betrachten. Man kann Vieles nicht sofort erreichen. Es ist ein Prozess“, sagt Niemeier über Geserer.
Jule Niemeier: „Ich bin reifer geworden”
Bei den US Open spielt sich Niemeier wieder ins Rampenlicht. Als einzige Deutsche steht sie nach Siegen gegen Dayana Yastremska und Moyoka Uchiyama in der dritten Runde. Damit steht auch fest, dass sie nach den US Open wieder die deutsche Nummer eins sein wird.
„Ich bin eine ganz andere Spielerin, eine ganz andere Person. Ich bin reifer geworden als Spielerin und als Mensch“, sagte Niemeier am Rande der US Open. Dass sie das Niveau hat, gegen die Topspielerinnen zu bestehen, hat sie auch in ihrer Horrorsaison einige Male eindrucksvoll bewiesen – mit Siegen gegen die Top-10-Spielerinnen Petra Kvitova und Ons Jabeur. Mit ihrem krachenden Aufschlag und dem variablen Spiel mit viel Slice und Netzattacken ist Niemeier für die meisten Spielerinnen unangenehm zu spielen. In der dritten Runde der US Open soll dies nun Olympiasiegerin Qinwen Zheng zu spüren bekommen.