Verletzter Djokovic gibt auf – Sinner neue Nummer eins
Für Novak Djokovic sind die French Open vorzeitig beendet. Wie die Turnierdirektion von Roland Garros am Dienstagnachmittag mitteilte, erklärte der 37 Jahre alte Serbe wegen einer Verletzung im rechten Knie seinen Verzicht auf das Viertelfinale am Mittwoch gegen den Norweger Casper Ruud, der damit kampflos im Halbfinale steht. Dort könnte er Gegner von Alexander Zverev sein, der am Mittwochabend sein Achtelfinale gegen Alex de Minaur aus Australien bestreitet.
Titelverteidiger Djokovic, der durch den Rückzug auch Platz eins in der Weltrangliste an Jannik Sinner aus Italien verliert, hatte sich während seines Fünfsatz-Marathons gegen den Argentinier Francisco Cerundolo nach offiziellen Angaben einen Riss des Meniskus zugezogen. Die Verletzung gefährdet auch Djokovic‘ Teilnahme an den All England Championships in Wimbledon (ab 1. Juli).
Sinner erfuhr von seinem historischen Moment nach seinem Achtelfinale gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow, das er überzeugend 6:2, 6:4, 7:6 (7:3) gewann. Der 22 Jahre alte Südtiroler ist der erste Tennisprofi aus Italien auf Platz eins im Ranking. „Es ist der Traum eines jeden Spielers, die Nummer eins zu werden“, sagte der Australian-Open-Sieger erkennbar bewegt vom Applaus des Publikums auf dem Court Philipp-Chatrier, betonte aber auch: „Es ist schade für uns alle, das Novak zurückgezogen hat.“
Djokovic hatte bereits nach seinem mühsamen Sieg gegen Cerundolo am frühen Montagabend wenig optimistisch geklungen. „Ich weiß nicht“, sagte er, „was morgen oder am Tag danach passiert.“ Tatsächlich unterzog sich der Grand-Slam-Rekordchampion am Dienstag einer Kernspintomographie, bei der ein Riss des Innenmeniskus im rechten Knie diagnostiziert wurde. Die Verletzung hatte sich Djokovic im Achtelfinale im dritten Spiel des zweiten Satzes zugezogen.
„In den vergangenen Wochen hatte ich leichte Beschwerden in meinem rechten Knie“, berichtete Djokovic nach dem Match gegen Cerundolo, „aber nichts, was auf eine besorgniserregende Verletzung hindeutet.“ Erst sein Missgeschick, für das er den „rutschigen“ Platz im Stadion Philippe-Chartier verantwortlich machte, habe „mein Knie beeinträchtigt“. Um das Match trotzdem zu Ende spielen zu können, habe er Schmerzmittel genommen, gab er zu.