Vor 30 Jahren: Tennis-Ikone Ashe stirbt
Köln (SID) – US Open? Check. Australian Open? Check. Wimbledon? Check. Hinter drei Grand-Slam-Turniere setzte Arthur Ashe einen Haken und schaffte das, was Deutschlands derzeit bester Tennisspieler Alexander Zverev bislang vergeblich versucht. Doch Ashe war mehr als ein Champion auf dem Court, er setzte sich für Bürgerrechte und gegen Armut ein. Nun jährt sich sein Todestag zum bereits 30. Mal.
Als erster Schwarzer triumphierte Ashe 1968 im Einzel der US Open, schrieb 1975 auf dem Heiligen Rasen von Wimbledon Geschichte, schlug im Davis-Cup-Team für die USA auf. Der Junge aus den Südstaaten, der als Kind auf öffentlichen Plätzen und staubigen Straßen spielte, wurde zur Ikone und bekämpfte mit seiner Popularität Diskriminierung auf der ganzen Welt.
Seine Witwe Jeanne Moutoussamy Ashe sagte einst, ihrem Mann habe nie viel daran gelegen, in die Tennisgeschichte einzugehen: „Aber das Spiel gab ihm eine Plattform, über die Themen zu reden, die ihm sehr am Herzen lagen.“ So war er Mitglied einer Delegation von Afroamerikanern, die das Ende der Apartheid in Südafrika anstrebten.
Ashes Karriere endete fünf Jahre nach seinem Triumph in Wimbledon. Im Anschluss an eine Herz-OP verkündete er im April 1980 mit 36 Jahren seinen Rücktritt. 1992 machte er seine HIV-Erkrankung öffentlich, bei einer Bypass-OP soll er eine verseuchte Blutkonserve erhalten haben. Fortan widmete sich Ashe im letzten Jahr seines Lebens dem Kampf gegen Aids. Er starb am 6. Februar 1993 mit 49 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung.
Sein Schaffen wirkt nach, auch im Tennis. Zwar folgte ihm bislang nur Yannick Noah 1983 in Paris als schwarzer Grand-Slam-Sieger, doch wäre die Ära der Williams-Schwestern im Frauentennis ohne Ashe kaum möglich gewesen.
In seinem Geburtsort Richmond wurde eine Statue von ihm errichtet, in New York trägt das größte Tennisstadion der Welt seinen Namen: Das Männereinzel-Finale der US Open wird alljährlich im Arthur Ashe Stadium ausgetragen.
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