Tennis: BNP Paribas Open-Day 15

Größter Erfolg seiner Karriere: Jack Draper bei der Siegerehrung von Indian Wells. Bild: IMAGO / Imagn Images

Warum Jack Draper mein Lieblingsspieler ist

Jack Draper gewann in Indian Wells und steht nun erstmals in den Top Ten. Für unseren Schulpraktikanten ist der Brite ein Vorbild. Hier erklärt er, warum.

Jack Draper gefällt mir aufgrund seines aggressiven Spiels und seines athletischen Körpers. Durch seine Größe von 1,93 Metern ist er in der Lage mit seinem Aufschlag das Spiel zu diktieren und seinen Gegner unter Druck zu setzen. Wie man bei seinem Turniersieg in Indian Wells gesehen hat, gelingt ihm das, wenn er einen kühlen Kopf behält. Durch seine stabile Mentalität kann er schwierige Situationen überstehen und einen Weg zum Sieg finden. Wie beispielsweise im Halbfinale von Indian Wells gegen Carlos Alcaraz, in dem Jack Draper nach einem verlorenen zweiten Satz (0:6) doch noch aufdreht und den finalen Satz mit 6:4 gewinnt. Er zeigt in solchen Momenten Kampfgeist, was meiner Meinung nach für einen guten Tennisspieler essenziell ist.

Jack Draper als einziger Linkshänder in den Top Ten

Jack Draper ist im Moment der einzige Linkshänder in dem Top Ten, was ihm einen kleinen Vorteil verschafft. Linkshänder sind in der Regel unangenehmere Spieler als Rechtshänder. Sie sind schwieriger einzuschätzen und können auf  der Vorteil-Seite weit nach außen auf die Rückhand eines Rechtshänders servieren. Bei Jack Draper kommt noch hinzu, dass sein gerader Aufschlag durch die Mitte ebenso effektiv ist wie seine Slice-Variante nach außen. Für den Gegner bedeutet das: Er muss sich immer wieder neu auf den Aufschlag einstellen. Ich bin selbst Linkshänder und probiere diesen Mix beim Aufschlag auch aus – mit wechselndem Erfolg.

Jack Draper

Fühlt sich wohl am Netz: Jack Draper attackiert gerne, um Punkte mit dem Volley abzuschließen.Bild: IMAGO / Imagn Images

Jack Draper hat eine große „Realitätsklatsche“ bekommen, als er von den Junioren – als vielversprechender Nachwuchsspieler – zu den Profis wechselte. Mit seiner schwächelnden Physis hatte er es zu Beginn auf der Challenger-Tour ziemlich schwer. Während seiner Jugend hatte er sich die Hüfte gebrochen, was ihm auch in der Zukunft immer wieder zu schaffen macht. Die Hüftprobleme können immer mal wieder aufpoppen und er musste deswegen auch schon viele Turniere absagen (z.B. später den Davis Cup 2024).

Jack Draper in der Weltspitze trotz Hüftproblemen

Seine Hüftverletzung führte dazu, dass Jack Draper öfter Pausen einlegen musste und dadurch nicht trainieren konnte. Mit seiner Mutter als Trainerin und seinem Vater als Geschäftsführer des britischen Tennisverbandes LTA an der Seite, hatte er dann seinen ersten kleinen Durchbruch auf der Challenger-Tour. Als er mit 20 Jahren die Next Gen Finals 2022 gewann, stand ihm jede Tür offen. Kurze Zeit später siegte er beim ATP 500er-Turnier in Wien und schließlich beim Master-1000er-Event 2025 in Indien Wells. Jetzt ist er in der erweiterten Weltspitze vom Herrentennis angekommen und ich bin gespannt, was er in den nächsten Jahren mit seinem großen Talent noch anstellen wird.

Julius Nowak

Schulpraktikant beim tennis MAGAZIN: Julius Nowak.

Das bin ich:
Ich bin Julius Nowak und absolviere im Moment mit meinem Zwillingsbruder ein dreiwöchiges Schulpraktikum beim tennis MAGAZIN. Ich bin 15 Jahre alt und spiele leidenschaftlich Tennis im Marienthaler THC in Hamburg. Ich gehe in die neunte Klasse der Brecht-Schule in Hamburg-St. Georg.