Tennis

Marc Rosset (Schweiz) mit dem Commitment Awad 2013 Tennis, Davis Cup 2013, Schweiz - Equador

Was macht eigentlich…Marc Rosset?

Der Schweizer Schlaks sorgt sich als TV-Experte ums heutige Herrentennis.

Herr Rosset, bei den ATP-Finals standen mit Federer und Wawrinka zwei Schweizer im Halbfinale. Stark, oder?
Klar, aber die Probleme der Herrentour bleiben bestehen.

Was meinen Sie damit?
Herrentennis reduziert sich auf drei, vier Spieler: Nadal, Federer, Djokovic und mit Abstrichen Murray. Die bringen das Geld und die Zuschauer. Alle anderen spielen keine Rolle. Als Wawrinka 2013 in Basel sein Erstrundenmatch bestritt, gab es die wenigsten Fans bei dem Turnier während der letzten zehn Jahre. Federer überstrahlt einfach alles.

Er und die anderen Topstars sind ja auch die besten Spieler der letzten zehn Jahre.
Und warum? Weil alles darauf ausgelegt ist, sie zu schützen: das Rankingsystem, die auf 32 Spieler erweiterten Setzlisten bei den Grand Slam-Turnieren. Hauptsache den „Big Names“ passiert nichts. Das ist auf Dauer langweilig.

War das denn früher anders?
Sicher. Es gab mehr Spieler, die Chancen auf große Titel hatten, das war viel spannender. Dadurch, dass die Beläge sich immer mehr angleichen, gibt es auch keine unterschied­lichen Spielertypen mehr. Insgesamt erschreckt es mich, was aus dem Herrentennis geworden ist. Es braucht mehr Abwechselung.

Wie gut kennen Sie Federer und Wawrinka?
Sehr gut, für Roger war ich früher so etwas wie ein großer Bruder. Ich weiß noch, wie ich gegen ihn in seinem ersten ATP-Finale in Marseille 2000 gewann – mit 7:6 im dritten Satz. Er hat danach ohne Ende geheult.

Erkannten Sie damals sein Potenzial?
Nein, seine Karriere war nicht absehbar. Er war als Jungprofi ziemlich trainingsfaul.

Wie blicken Sie auf Ihre Laufbahn zurück?
Ich bin zufrieden, auch wenn ich bei den vier Majors nie richtig gut abschnitt und nur ein-mal das Viertelfinale in Melbourne erreichte.

Dafür holten Sie 1992 die Goldmedaille.
Das ist natürlich mein Highlight. Es freut mich, wie oft ich darauf angesprochen werde. Die Medaille war etwas Besonderes, weil die Schweiz in Barcelona keine andere gewann.

Wie eng sind Sie dem Tennis verbunden?
Ich arbeite bis zu acht Wochen pro Jahr als Tennis-Experte für das Schweizer Fernsehen, organisiere in Genf Tenniscamps für Kinder und ein Challenger-Turnier. Selbst spiele ich aber nicht mehr, das ist zu ­frustrierend.

Sind Sie nicht auch noch Gastronom?
Richtig, ich betreibe mit guten Freunden ein italienisches Restaurant in Genf.

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