Tomas Martin Etcheverry (Arg) TENNIS : Roland Garros 2023 – Paris – 05/06/2023 JBAutissier/Panoramic PUBLICATIONxNOTxINx

Tomas Martin Etcheverry Arg TENNIS : Roland Garros 2023 - Paris - 05/06/2023 JBAutissier/Panoramic PUBLICATIONxNOTxINxFRAxITAxBELBild: Imago

Wer ist Tomas Martin Etcheverry? 10 Fakten

Tomas Martin Etcheverry ist der Underdog in Roland Garros 2023. Überraschend kämpfte er sich ins Viertelfinale und trifft nun auf Alexander Zverev. Aber wer ist der Durchstarter eigentlich?

1. Fakten zu Tomas Martin Etcheverry

Etcheverry wurde 1999 in La Plata in Argentinien geboren. Er ist 1,96 Meter groß, 82 Kilogramm schwer und Rechtshänder. Im Alter von fünf Jahren kam er zum Tennissport. Bis 2017 spielte er auf der ITF-Junior-Tour und erreichte dort Platz 12 der Weltrangliste. 2018 stieg er auf der Profi-Tour ein.

2. Etcheverrys Karriere

Mit seinem Einstieg 2018 auf der Profi-Tour spielte er hauptsächlich auf ITF-Turnieren. Hier spielte er sich im ersten Jahr in vier Endspiele und gewann zwei Turniere auf diesem Niveau. Damit erreichte er erstmals die Top 500 im ATP-Ranking. Die Corona-Pandemie bremste seinen Lauf ab 2020 etwas aus. Dennoch zog er 2020 in sein erstes Endspiel auf Challenger-Ebene ein. In Sibu, Rumänien, scheiterte er im Finale an Marc Andrea Hüsler. 2022 qualifizierte sich Etcheverry erstmals für ein Grand Slam-Hauptfeld, scheiterte aber bei allen vier Majors in der ersten Runde.

3. Durchbruch 2023

So richtig erfolgreich spielt er erst ab 2023. In Melbourne gewann er sein erstes Grand Slam-Hauptfeld-Match gegen den Franzosen Gregoire Barrere. Im Zweitrunden-Match musste er sich Jannik Sinner in drei Sätzen geschlagen geben. Im Anschluss an die Australian Open spielte er Ende Februar sein erstes ATP-Endspiel in Santiago de Chile. Auf seinem Weg dorthin fuhr er Siege gegen Fabio Fognini, Kumpel Francisco Cerundolo, Dusan Lajović und Sebastian Baez ein. Im Finale unterlag er Nicolas Jarry in drei Sätzen. Nur wenige Wochen später erreichte er beim 250er-Event in Houston sein nächstes Endspiel. Hier besiegte er unter anderem Cristian Garin und Yannick Hanfmann. Aber auch dieses Endspiel verlor er, diesmal gegen Frances Tiafoe. Kurz vor dem Start der French Open 2023 spielte er noch ein Challenger-Event in Bordeaux, Frankreich, zur Vorbereitung. Mit Erfolg: Auch hier schaffte er es mit einem Sieg über den Madrid-Finalisten Jan-Lennard Struff im Halbfinale bis ins Endspiel, wo er sich Ugo Humbert geschlagen geben musste.

Bei den French Open 2023 setzte er seinen guten Lauf dann fort. Jack Draper musste zwar das Erstrunden-Match verletzungsbedingt abbrechen, dennoch konnte Etcheverry sein Können in den nächsten Matches zeigen. Er warf die beiden Top-20-Spieler Alex de Minaur und Borna Coric ohne Satzverlust aus dem Turnier. Und auch den an 27 gesetzten Yoshihito Nishioka bezwang er, ohne einen Satz abzugeben.

4. Etcheverry: Alles unter Kontrolle

Was Tomas Martin Etcheverry wohl am meisten auszeichnet, ist sein kontrolliertes Auftreten – sowohl auf als auch neben dem Platz. „Ich denke, es ist sehr wichtig, auf dem Platz die gleiche Person zu sein wie außerhalb des Platzes. Das hilft sehr viel, im Tennis und im Leben“, sagt er. Nicht nur seinen Gegnern gegenüber tritt der 23-Jährige sehr respektvoll auf, auch der Umgang mit seiner Ausrüstung ist ihm wichtig. „Ich habe noch nie einen Schläger zerstört oder ihn irgendwo gegen geschlagen. Es ist nie die Schuld des Schlägers“, erklärt er sein Verhalten. Nach seinen eigenen Worten versucht Etcheverry immer alles entspannt zu sehen – egal, wie der Spielstand ist. „Meine Idee ist es, mich selbst zu kontrollieren und zu wissen, was ich falsch gemacht habe.“

5. Mit Unterstützung eines Psychologen

Dass Etcheverry seine Emotionen so gut unter Kontrolle hat, liegt wohl auch daran, dass er sich seit einigen Jahren Unterstützung von einem Psychologen holt. Nicht nur im Tennis soll ihm das helfen. Denn so könne er auch an seiner Persönlichkeit arbeiten. „Das befreit mich“, sagt er. Etcheverry versucht Emotionen nicht zu hoch oder zu niedrig zuzulassen, sodass er immer ausgeglichen auftritt.

6. Der Coach hinter Etcheverry

Seit 2023 arbeitet Etcheverry mit dem Coach Walter Grinovero zusammen. Der Argentinier betreute zuvor unter anderem Cristian Garin und Nicolas Jarry. Gemeinsam mit Grinovero hat Etcheverry sein Spiel auf ein neues Level gehoben. „Als ich anfing, mit ihm zu arbeiten, machte er mir klar, dass ich alle technischen Aspekte meiner Schläge ändern müsse, weil ich viel aggressiver spielen müsse“, so Etcheverry. Der 23-Jährige war dazu gezwungen, seine Komfort-Zone zu verlassen und auch den Spielstil, mit dem er die Top 100 erreicht hatte, zu überdenken. Doch mit Grinovero hat er auch an psychologischen Aspekten gearbeitet, beispielsweise um den Tennissport besser zu verstehen und Spielmomente interpretieren zu können. „Das Wissen über das Spiel und über mich selbst, das ist der Schlüssel zu meinem Erfolg“, sagt Etcheverry.

7. Etcheverry: Spielstil

Mit seinen 1,96 Metern liegt es nahe, dass Etcheverry ein guter Aufschläger ist. Zudem bewegt er sich leicht und schnell über den Platz. Er hat technisch saubere Grundschläge, mit denen er sowohl in der Verteidigung als auch im Angriffstennis zielgesteuert beschleunigen kann. Sein Kumpel Francisco Cerundolo beschreibt ihn so: „Er ist groß und verteidigt gut. Er ist schnell und bewegt sich leicht über den Platz.“

8. Funfacts

Dass Etcheverry gerade bei den French Open so durchstartet, könnte auch an seinem vierbeinigen Glücksbringer liegen. Denn sein Hund trägt den Namen „Roland Garros“.

Etcheverry kommt Novak Djokovic immer näher. Besonders bei Twitter machen zwei Fotos von Etcheverry die Runde. Als Etcheverry 2016 seinen ersten Weltranglisten-Punkte machte, nahm er ein Foto auf, auf dem steht, wie viele Punkte ihm bis zu Novak Djokovic fehlen. Heute kann er sagen: Der Abstand wird kleiner.

9. Die Freundin an Etcheverrys Seite

Die Frau an Tomas Martin Etcheverrys Seite heißt Belen Raimondi. Seit 2018 existieren Bilder der beiden auf ihren Instagram-Profilen. Raimondi, selbst auch Argentinierin, begleitet ihren Partner häufig um die Welt. Ihre gemeinsamen Momente teil die 22-Jährige auf ihrem Instagram-Channel.

 

10. Privates über Etcheverry + Verlust seiner Schwester

Etcheverrys Spitzname ist “Tomy”. Seine Eltern sind beide Anwälte in einem Familiengericht. In seiner Freizeit spielt er gerne Fußball und PlayStation. Er betont aber gleich, dass er nicht so gut sei wie Nick Kyrgios. Sich selbst beschreibt er als „harten Arbeiter“: “ Ich versuche, mich jeden Tag zu verbessern, und ich bin bei allem, was ich tue, mit dem Herzen dabei. Und ich versuche immer, das Positive zu sehen, wenn die Dinge nicht so laufen, wie ich will.”

Im September 2022 verlor Etcheverry seine ältere Schwester (32 Jahre alt) an Brustkrebs. Als der Argentinier nach seinem 4.-Runden-Match in Paris auf seine beeindruckende Form angesprochen wurde, sagte er: „Die Wahrheit ist, dass ich meine Schwester in letzter Zeit oft um Kraft gebeten habe… Heute, vor einem Aufschlag, habe ich sie gebeten: ‚Magui, bitte hilf mir‘. Und sie hat mir geholfen. Ich habe ein Ass geschlagen.“

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