Wozniacki: „Sharapovas Stuttgart-Wildcard ist respektlos“
Déjà-vu in Indian Wells: Schon letztes Jahr war Maria Sharapova ein Hauptgesprächsthema während des Turniers, obwohl die Russin gar nicht mitspielte. Ihr wurde der Wirkstoff Meldonium bei den Australian Open 2016 nachgewiesen. Den Dopingfall machte sie vor gut einem Jahr publik. 2017 ist Sharapova noch gesperrt und spielt wieder nicht mit beim Großevent in der kalifornischen Wüste. Aber wieder ist sie eines der Topthemen.
Sharapova kommt in Stuttgart zurück
Dieses Mal geht es um ihre Rückkehr auf die WTA-Tour. Am 25. April läuft ihre reduzierte Sperre ab, und dank einer Wildcard wird Sharapova schon am Tag danach, an einem Mittwoch, beim Porsche Grand Prix in Stuttgart ganz offiziell ihr erstes Match nach dem positiven Dopingtest absolvieren.
Jeder Profi in Indian Wells wird nun auf die Sharapova-Situation angesprochen. Angelique Kerber etwa findet das alles „ein bisschen merkwürdig“. Sie beklagte unter anderem, dass Sharapova einer deutschen Starterin die Wildcard wegnehmen würde.
Viele Profis halten die Wildcard-Politik der WTA-Turniere mittlerweile für falsch. Wobei man nie genau weiß, ob dabei nun persönliche Vorbehalte gegenüber der Person Maria Sharapova die Hauptrolle spielen oder ob sich die Stars der Szene tatsächlich darüber aufregen, dass hier eine Spielerin mit einem positiven Dopingtest von einigen Turniermachern der WTA-Tour regelrecht hofiert wird. In Stuttgart, Rom und Madrid wird Sharapova, die nicht mehr in der Weltrangliste geführt wird, jedenfalls dank einer Wildcard starten können.
French Open zögern noch
Die French Open zögern noch. Tenor: Man könne sich nicht im Dopingkampf engagieren und gleichzeitig eine Spielerin nach verbüßter Dopingsperre zum Turnier einladen. Der Franzose Jo-Wilfried Tsonga sagte, sollte der französische Tennisverband Sharapova doch noch eine Wildcard schenken, dann sei das ungefähr so, als belohne man ein Kind, das sich schlecht benommen habe, mit Süßigkeiten.
Am Wochenende meldete sich nun auch Caroline Wozniacki zu Wort und sie kritisierte die Turniermacher in Stuttgart besonders scharf. „Es ist äußerst fragwürdig, eine Spielerin, deren Sperre in der Turnierwoche abläuft, bei dem Turnier mitspielen zu lassen. Da werden die Regeln so ausgelegt, dass alles passt. Ich denke, das ist respektlos gegenüber den anderen Spielerinnen und der WTA-Tour“, sagte Wozniacki.
Regardless of where you stand, I think it's good that players like Wozniacki are fronting up and saying what they think re Sharapova.
— DavidLaw (@DavidLawTennis) March 11, 2017
Wozniacki: Sharapova soll wieder ganz von vorne anfangen
Die Dänin räumte zwar ein, dass die Rückkehr Sharapovas grundsätzlich positiv für das Damentennis sei. Aber sie merkte auch an, dass eine Spielerin, die wegen der Einnahme verbotener Substanzen gesperrt wurde, sich ihren Weg zurück „erkämpfen“ müsste. „Wenn jemand Wildcards nach einer langen Verletzung bekommt, ist das etwas ganz anderes“, sagte Wozniacki.
Auch Sharapova verdiene eine zweite Chance. „Jeder macht Fehler. Aber wenn eine Spielerin leistungsfördernde Mittel eingenommen hat, dann soll sie wieder ganz von vorne anfangen“, lautet ihr klares Urteil zum Fall Sharapova.
Die Diskussionen um ihre Rückkehr werden ihr Comeback noch weiter begleiten – so viel steht fest. Der Schweizer Tagesanzeiger hat auf seiner Website derzeit eine Umfrage laufen. Frage an die Leser: Finden Sie es richtig, dass Sharapova in Stuttgart wieder spielen darf? Ergebnis: Gut zwei Drittel der Teilnehmer finden es nicht in Ordnung, dass die Russin beim Porsche Tennis Grand Prix starten wird. (timboe)
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