WTA-Finals in Singapur: Alle Infos zu Kerber & Co.
Vom 23. bis 30. Oktober finden die WTA-Finals in Singapur statt. Wir beantworten alle wichtigen Fragen zum Abschlussturnier der Damen.
Welche Spielerinnen sind dabei?
In Singapur starten die besten acht Damen des Jahres – ohne Serena Williams, die ihre Teilnahme aufgrund einer nach wie vor nicht auskurierten Schulterverletzung abgesagt hatte. Das Feld, das von der Weltranglistenersten und zweifachen Grand Slam-Siegerin 2016 Angelique Kerber angeführt wird, ist eines der schwächsten seit langem. Die Deutsche ist aufgrund der Williams-Absage neben der Spanierin Garbine Muguruza (French Open-Siegerin 2016) und Last-Minute-Qualifikantin Svetlana Kuznetsova (US Open 2004, French Open 2009) die einzige Major-Siegerin beim Saison-Abschlussturnier. Alle fünf weiteren Damen – Agnieszka Radwanska, Simona Halep, Karolina Pliskova, Madison Keys und Dominika Cibulkova – gewannen bislang keines der großen vier Events. Und: Kerber ist als aktuelle Nummer eins die einzige Starterin in Singapur, die jemals an der Weltranglistenspitze stand. Sie trifft in der Roten Gruppe auf Halep, Keys und Cibulkova.
Welche Chancen hat Angelique Kerber?
Die Deutsche gilt – kein Wunder für eine Weltranglistenerste! – als Titelfavoritin. Kerber ist nach 2012, 2013 und 2015 zum vierten Mal für das Abschlussevent der WTA qualifiziert, 2014 war sie als Ersatzspielerin vor Ort. Ihre Bilanz bei den WTA-Finals ist mager: Bei allen drei Starts scheiterte sie jeweils in der Gruppenphase. Von neun Partien gewann sie gerade einmal zwei – 2013 gegen Radwanska und im letzten Jahr gegen Petra Kvitova, als ihr danach im letzten Gruppenspiel gegen Lucie Safarova ein Satzgewinn für den Einzug ins Halbfinale genügt hätte.
In diesem Jahr liegen die Dinge anders. Kerber hat sich komplett gewandelt, hat in ihrer überragenden Saison bewiesen, dass sie inzwischen in wichtigen Matches ihre beste Leistung abruft. Aufgrund der Absage von Serena Williams stand bereits vor Turnierbeginn fest, dass die 28-Jährige ihre Führung in der Weltrangliste zumindest bis Anfang 2017 verteidigen wird. Ihr Vorsprung auf die Amerikanerin beträgt 1.260 Punkte. Die Deutsche hat in Singapur lediglich 350 Zähler aus dem Vorjahr zu verteidigen. Sollte Kerber am kommenden Sonntag triumphieren (1.500 Punkte für die ungeschlagene Weltmeisterin), würde sie ihren Vorsprung sogar so weit ausbauen, dass sie selbst nach den Australian Open die Nummer eins bleiben dürfte. Klar ist allerdings auch: Die Kraftreserven der Deutschen dürften auf den letzten Metern der Saison begrenzt sein. Kerber hat 2016 die meisten Matches aller Spielerinnen bestritten (76), die meisten Siege gefeiert (Bilanz 59:16), sieben Finals bestritten und acht Top Ten-Spielerinnen bezwungen. Bei ihren letzten Turnieren in Peking und Hongkong, wo sie im Achtel- bzw. Viertelfinale scheiterte, wirkte sie müde. „Ich freue mich jetzt darauf, in Singapur nochmal alles zu geben. Als Nummer eins ins Turnier zu gehen, ist natürlich etwas ganz Besonderes“, sagt Kerber.