French Open Tennis Championship

Zum 50. Geburtstag: Happy Birthday, Steffi!

Eine einzigartige Karriere mit etlichen großen Momenten und einigen Rückschlägen liegt hinter ihr: Wir blicken zurück auf das Leben von Steffi Graf anlässlich ihres 50. Geburtstags.

Jeder fängt mal klein an

Vor genau 50 Jahren, am 14. Juni 1969, wurde Graf in Mannheim geboren. Nur vier Jahre später stand sie erstmals mit ihrem Vater auf dem Tennisplatz. Es war Liebe auf den ersten Schlag. Bereits zu diesem Zeitpunkt fiel sie durch ihr gute Konzentrationsfähigkeit auf. Tägliches Training und viel Arbeit brachten sie auf ihren Weg. Für Steffi war das Training nicht bloß ein Freizeitvertreib oder ein Ausgleich. Es war ihre Leidenschaft. Ohne zu zögern, tauschte sie ihre Kindheit gegen eine frühe Karriere ein.

Denn früh spielt sie gegen ältere Spielerinnen, wobei sie auf Grund ihrer festen Schläge und der guten Beinarbeit, häufig unter Bewunderung der anderen, als Siegerin den Platz verließ. Graf war erst 14, als sie die Schulbank verließ und erstmals als Profispielerin auf der WTA-Tour gemeldet wird. Von den vielen kritischen Stimmen lassen sie und ihr Vater sich  nicht beeindrucken. Zu recht, wie sich im Laufe der Zeit heraus stellt.

Grafs Paradeschlag: die Vorhand. Sie wurde auch gerne „Fräulein Vorhand“ genannt.

Harte Arbeit zahlt sich aus

1986, mit 17 Jahren, kann Graf ihren ersten Turniersieg bei den German Open über die Weltranglistenerste, Martina Navratilova, einfahren. In glatten Sätzen, 6:2, 6:3, schlug das junge Mädchen die 29-jährige. 1987 folgte ihr erster Triumph bei den French Open, wo sie im Finale ebenfalls Navratilova überlegen war.

Graf war 18 Jahre alt, als sie erstmals die Führung der Weltrangliste übernahm. Durch ihre konstanten Leistungen, ihre mentale Stärke und die harte Arbeit etablierte sie sich unter den besten Spielerinnen der Welt. Denn 1988 schafft sie, was noch kein Profi vor ihr erreicht hat und auch nach ihr nicht mehr erreichen wird. In diesem Jahr gewinnt sie nicht nur alle vier Grand Slam-Turniere hintereinander, sondern sichert sich auch die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen. Sie ist erst 19, aber ganz offensichtlich ein Weltstar, der im Rampenlicht der Öffentlichkeit steht.

Im Scheinwerferlicht steht sie erneut, als sie am 8. Juli 1989 ihren nächsten Wimbledon Titel in die Luft hält. Diesmal gemeinsam mit dem 21-jährigen Boris Becker. Dieses Datum wird als Sternstunde in die deutsche Tennisgeschichte eingehen. Becker und Graf gelten als Idole für die gesamte Tenniswelt. Besonders durch die Verdopplung der Mitgliederanzahl im Deutschen Tennis Bund macht sich die Begeisterung für die zwei Stars bemerkbar. Ihr Kampfgeist, ihre respektvolle Art, ihr Talent, aber schlussendlich auch ihre daraus resultierenden Erfolge verleihen Graf und Becker Anerkennung. Und das weltweit.

Doppelter Wimbledon Sieg 1989. Graf und Becker gewinnen am gleichen Tag Wimbledon.

Aber wo Licht ist, ist auch Schatten.

Das Leben im Rampenlicht hat Schattenseiten. Auch für Steffi Graf.

Anfang der 90er Jahre verdrängt Monica Seles, die „Gräfin“ von der Ranglistenspitze. Obwohl Graf auch Rückschläge hinnehmen kann, will diese einer ihrer Fans nicht hinnehmen. 1993 sticht ein Graf-Fanatiker während eines Seitenwechsel am Hamburger Rothenbaum mit einem Messer auf Grafs Hauptkonkurrentin Monica Seles ein. Ein Drama, das auch Graf selbst nicht unberührt ließ.

Obwohl die Deutsche nie den Boden unter den Füßen verliert, verliert ihr Vater Peter jedes Maß an Anständigekeit. Nach Gerüchten über Affären mit Nacktmodels folgte 1995 eine Anklage wegen Steuerhinterziehung über 20 Millionen MArk. Seitdem war die Presse nicht mehr ausschließlich an Grafs Tenniskarriere interessiert. Die privaten Probleme ihres Vaters rückten permanent in den Fokus.

Das Ende der Graf-Ära

Nachdem sie sich von ihrem Vater distanziert hat, regelt Graf ihre Angelegenheiten selbst. Jedoch macht sich der äußere Druck auch in ihrem Spiel bemerkbar. Obwohl sie versucht, in eine andere Welt zu flüchten, wenn sie den Platz betritt, verliert die Deutsche ihr freies Spiel.

Erst 1999 kann Graf ihren Kampfgeist und ihr Können wieder unter Beweis stellen. Im Finale der French Open besiegt sie, trotz Außenseiterrolle und Rückstand, die elf Jahre jüngere Martina Hingis. Für Graf ist das der „beste Moment meiner Karriere“. In diesem Jahr konnte auch ihr jetziger Ehemann Andre Agassi in Paris triumphieren.

GRAF LÄSST IHREN GEFÜHLEN FREIEN LAUF: Noch nie stand sie so gelöst auf dem Platz, wie bei ihrem sechsten und letzten Sieg bei den French Open 1999

Kurz darauf verkündet sie im August 1999 ihren Rücktritt. Seitdem fokussiert Graf sich fast ausschließlich auf ihre Familie. 2001 heiraten sie und Agassi. Im Oktober 2001 wird ihr erster Sohn geboren und 2003 ihre Tochter. Heute lebt die 50-Jährige gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Kindern in Las Vegas. Sie legt viel Wert darauf ihre Kinder aus der Öffentlichkeit rauszuhalten. Auf dem Tennisplatz kann man den Tennisstar nur noch selten antreffen, es sei denn sie spielt für ihre soziale Stiftung.

Steffi Graf mit Ehemann Andre Agassi bei einer Spendenveranstaltung.

Happy Birthday und „Danke“, Steffi

An dieser Stelle möchten wir Steffi zum 50. Geburtstag gratulieren und einmal „danke“ sagen.

Danke für unvergessliche Tennismomente.

Danke, dass du Tennis in Deutschland groß gemacht hast.

Danke, dass du allen gezeigt hast, dass sich harte Arbeit immer auszahlt.

 

Und natürlich gratulieren wir zu 50 wundervollen Jahren und grandiosen Rekorden:

– 377 Wochen an der Spitze der Weltrangliste

– 186 Wochen in Serie auf Position Eins

– Der einzige Golden Slam der Geschichte

– Fünf Auszeichnungen zur „Sportlerin des Jahres“

…und viele mehr…

!Hier gibt es unsere aktuelle Ausgabe zum 50. Geburtstag von Steffi Graf!

Steffi Graf

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