Zverev: Federer zieht spannenden Vergleich mit einer Legende
Roger Federer rät Alexander Zverev in großen Matches zu einem offensiveren Spielstil, damit es mit dem Grand-Slam-Titel klappt. Als gutes Beispiel nennt er Andy Murray.
Zverev ist Mr. Laver Cup: „Momente, die man als Sportler schätzt“
Noch kein Grand Slam-Titel: Was Alexander Zverev helfen würde
Auch wenn Roger Federer seit inzwischen zwei Jahren Tennis-Rentner ist, verfolgt er seinen Sport weiterhin sehr intensiv. Dazu gehört die spielerische Entwicklung von Alexander Zverev und dessen bislang erfolgloses Streben nach dem ersten Grand-Slam-Titel. Bei den US Open scheiterte Zverev im Viertelfinale am US-Amerikaner Taylor Fritz. Federers Analyse zu Zverevs Spiel fällt ähnlich aus wie das von anderen Tennislegenden. „Da ich nicht sein Trainer bin, kann ich offen darüber reden. Ich sehe da einen Spieler, der viel zu passiv und viel zu defensiv spielt, wenn es am meisten darauf ankommt“, sagte der 22-malige Grand-Slam-Sieger am Rande des Laver Cups in Berlin.
In Sachen Zverev zog Federer einen spannenden Vergleich zu einem Topspieler, der ebenfalls lange Zeit auf seinen ersten Grand-Slam-Titel warten musste: Andy Murray. „Wir haben das bei Andy Murray am Anfang seiner Karriere gesehen: Seine DNA war es, sich zurückzuziehen. Ich denke, gegen die besten Spieler in der heißen Phase eines Turniers wird sich dein Gegenüber in der Offensive immer so wohlfühlen, dass du selbst die Initiative übernehmen musst“, sagt Federer. Murray hatte seine ersten vier Grand-Slam-Endspiele verloren, gewann schließlich noch drei Grand-Slam-Titel, darunter zweimal in Wimbledon, und wurde die Nummer eins der Welt.
Federer über Zverev: „Er muss es mit jeder Phase seines Körpers spüren”
„Diese Initiative hat Zverev gegen Fritz bei den US Open nicht übernommen. Er muss sich stets daran erinnern, nicht zu passiv zu sein. Dann kann etwas Großes bei ihm entstehen. Aber er muss daran glauben und er muss daran arbeiten. Er muss es mit jeder Phase des Körpers spüren, dass es der richtige Weg ist. Das ist meine Sichtweise. Das bedeutet nicht, dass sie richtig ist. Nur er weiß, was in seinem Kopf vorgeht, wenn er sich auf dem Platz etwas nach hinten zurückzieht“, erzählte Federer.
Der Maestro hat in seiner Karriere häufig zu spüren bekommen, wie stark Zverev ist, wenn er seine spielerischen Waffen gewinnbringend einsetzt. Im Head-to-head zwischen den beiden liegt Zverev mit 4:3 Siegen vorne. „Er ist ein wundervoller Spieler, er ist einer der besten Rückhandspieler überhaupt. Er ist großartig in der Defensive – aber um zu gewinnen, musst du dir die Siege holen, sie werden dir nicht einfach zufliegen. Ganz besonders der erste Grand-Slam-Sieg. Danach könnte es etwas einfacher werden durch das Selbstvertrauen. Ich freue mich, dass er nach seiner schweren Verletzung so stark zurückgekommen ist. Das war kein leichter Weg für ihn“, sagte Federer.