Zverev verliert in 5 gegen Raonic: „Keine Lust mehr zu lernen!“
Alexander Zverev ärgerte sich maßlos über die vergebene Chance im Wimbledon-Achtelfinale gegen Milos Raonic. Er sieht sich selbst nicht mehr als Talent, er will die großen Matches gewinnen.
Alexander Zverev hat die Lehrjahre satt. „Wir reden immer darüber, dass ich aus jeder Niederlage lerne“, sagte der 20 Jahre alte Hamburger nach seinem Aus im Achtelfinale von Wimbledon gefrustet: „Irgendwann habe ich keine Lust mehr zu lernen.“
Zverev verlor bei seinem Achtelfinaldebüt bei einem der vier Grand-Slam-Turniere nach 3:23 Stunden 6:4, 5:7, 6:4, 5:7, 1:6 gegen Milos Raonic, der im Viertelfinale am Mittwoch nun auf Roger Federer (35) trifft.
Geduld gehört ganz offensichtlich nicht zu den Stärken von Deutschlands größter Tennis-Hoffnung. Nachdem Zverev erstmals die zweite Woche bei einem Grand-Slam-Turnier erreicht hatte, wollte er auch den nächsten Schritt erzwingen: das Duell im Viertelfinale mit seinem Kindheitsidol Roger Federer.
Zverev: „Hatte genug Chancen, zu gewinnen“
Gegen Vorjahresfinalist Milos Raonic war Zverev über weite Strecken der Partie der bessere Spieler und verlor dennoch. „Es gibt keine Statistik, in der ich schlechter war als er“, haderte Zverev: „Ich hatte genug Chancen, das Match zu gewinnen.“ Vor allem beim Aufschlag des Kanadiers, einem der gefürchtetsten Schläge auf der Profitour.
Obwohl Zverev viele Geschosse entschärfte, verwertete er nur 3 von 17 Breakbällen, sein sechs Jahre älterer Kontrahent nutzte dagegen 5 von 8. Es ist das Lehrgeld, das der jüngere der Zverev-Brüder trotz aller Veranlagung und Frühreife auf dem Tennis-Court noch zahlen muss. Lehrgeld, das auch andere Größen wie Roger Federer oder Novak Djokovic einst abdrücken mussten. Aufmuntern können Zverev solche Vergleiche jedoch nicht. Schon gar nicht wenige Minuten nach einer Niederlage.
Der Ehrgeiz treibt ihn an, jede Niederlage, egal, gegen wen, ist eine zu viel. Immerhin: „Ich verliere kein Match klar. Wenn ich verliere, muss jeder gegen mich über die lange Distanz gehen“, sagte Zverev trotzig. Bereits bei den Australian Open in Melbourne hatte er Rafael Nadal in den fünften Satz gezwungen. „Aber ich möchte natürlich anfangen, solche Matches zu gewinnen“, sagte er.
Ziel bleibt die Qualifikation für London
Weil es ihm nicht schnell genug gehen kann, kehrt Zverev schon am Montag in Florida auf den Trainingsplatz zurück, um sich auf die US-Hartplatzsaison mit dem Höhepunkt bei den US Open vorzubereiten. Für ihn gilt es, im Saisonendspurt möglichst viele Punkte zu sammeln, die er für sein großes Ziel braucht: die Qualifikation für die ATP-WM in London.
Dafür nimmt er selbst auf langjährige Wegbegleiter wie Mentor Michael Stich keine Rücksicht, dessen Sandplatzturnier in Hamburg einfach nicht in Zverevs Kalender passt. Konflikte scheut er nicht, er geht zielstrebig seinen Weg, unterstützt von seiner Familie mit Bruder Mischa, Vater Alexander senior und Mutter Irina.
Bis unter die Top 10 der Weltrangliste hat ihn dieser Weg bereits geführt. Genau wie das Achtelfinale im All England Club ist das derzeitige Ranking ein „Meilenstein“, wie er selbst sagt, aber eben auch nicht mehr. Alexander Zverev wird erst zufrieden sein, wenn es auf dem Tennisplatz für ihn nichts mehr zu lernen gibt und er endlich die großen Titel gewinnt. (SID/Red)Men’s Air Jordans 1 release dates | air jordan 1 mid black gym red release date