Alexander Zverev

Alexander Zverev schlägt in seinem Auftaktmatch bei den Australian Open Lucas Pouille in drei Sätzen. ©Imago/AAP

Zverevs Auftaktsieg bei den Australian Open: 4 Dinge, die auffielen

Alexander Zverev gewinnt sein Auftaktmatch bei den Australian Open. Nach seinem Sieg gegen Lucas Pouille kehrte er umgehend in die Rod Laver Arena zurück – zum Training.

Alexander Zverev hat bei den Australian Open souverän die zweite Runde erreicht. Der Weltranglistenzweite besiegte in der Night Session in der Rod Laver Arena den Franzosen Lucas Pouille mit 6:4, 6:4, 6:4 und nahm damit die erste Hürde auf dem Weg zum ersehnten ersten Grand-Slam-Titel. Pouille, derzeit auf Platz 103 im ATP-Ranking, kam dank einer Wildcard ins Hauptfeld. Der 30-Jährige, ehemals Nummer 10 der Welt, stand 2019 im Halbfinale der Australian Open. Durch zahlreiche Verletzungen in den vergangenen Jahren verlor Pouille den Anschluss an die erweiterte Weltspitze. Zverevs nächster Gegner am Mittwoch ist der Spanier Pedro Martinez.

Diese 4 Dinge fielen auf bei Zverevs Auftaktsieg bei den Australian Open

Nach Verletzungsschock: Zverevs Aufschlag funktioniert

Von der Bizeps-Zerrung, die sich Zverev beim United Cup zugezogen hatte und weswegen er auf sein Antreten im Viertelfinale gegen Kasachstan verzichtet hatte, war in seinem Auftaktmatch bei den Australian Open nichts zu sehen. „Ich habe in Perth ein paar Spritzen in den Arm bekommen. Ich kenne da einen guten Arzt. Ich fühle mich jetzt gut. Es ist viel, viel besser geworden“, sagte Zverev vor Turnierbeginn. Gegen Pouille servierte stark, brachte alle Aufschlagspiele durch und ließ nur im dritten Satz zwei Breakbälle zu. 73 Prozent erste Aufschläge im Feld sind eine gute Quote, genauso wie die 18 Asse bei nur zwei Doppelfehlern. Standesgemäß mit einem Ass beendete Zverev das Match.

Die Chancenverwertung ist ausbaufähig

So gut Zverevs Aufschlagspiele auch funktionierten, bei der Chancenauswertung gibt es noch Luft nach oben. Nur drei von 18 Breakbällen nutzte der Deutsche. Bei Breakbällen spielte er manchmal etwas zu passiv und leistete sich einige leichte Fehler. Dementsprechend fiel auch sein Ärger nach vergebenen Breakchancen aus. In Matches gegen die Topspieler braucht es eine deutliche Steigerung bei der Chancenauswertung.

Mitternachtstraining nach dem Sieg

2:21 Stunden benötigte Zverev für den Sieg gegen Lucas Pouille in der Rod Laver Arena. Nicht genug für den Weltranglistenzweiten. Eine halbe Stunde nach Matchende stand Zverev erneut in der Rod Laver Arena für ein 30-minütiges intensives Schlagtraining. Es ist nicht das erste Mal, dass Zverev direkt nach Matches noch zusätzliche Trainingseinheiten hinterherschob. „Ich möchte mein Spiel weiterentwickeln, um mit Alcaraz und Sinner mithalten zu können. So einfach ist das. Sie sind die beiden Maßstäbe, an denen man sich momentan orientiert. Sie sind diejenigen, die Grand Slams gewinnen. Ich möchte Teil dieser Gruppe sein. Ich weiß, dass sie sich verbessern werden, also muss ich mithalten“, sagte Zverev über sein Arbeitsethos. Diesen Trainingseifer kann auch Alexander Bublik bestätigen, der kürzlich in einem Interview eine amüsante Anekdote über Zverev beim Turnier in Shanghai erzählte (hier lesen!).

Mit Haas gleichgezogen, ist Becker der Nächste?

Für Zverev war es sein 26. Matchsieg bei den Australian Open. Damit zog er mit Tommy Haas gleich. Aus deutscher Sicht liegt nur noch Boris Becker vor ihm bei den Siegen in Melbourne. Becker gewann 29 Matches bei den Australian Open. Erreicht Zverev das Halbfinale, wird er deutscher Rekordhalter in Melbourne. Allerdings: Becker siegte zweimal bei den Australian Open, 1991 und 1996. Genau das ist auch das Ziel von Zverev.