Aufsteiger Andy Murray: Der lachende Vierte
World Tennis Championship nannte sich ein Tennisturnier in Abu Dhabi am ersten Januarwochenende 2009. Der Titel ist eine ziemliche Übertreibung. Das Turnier im Emirat am persischen Golf war kein offizielles, zählt also nicht zur ATP-Tour. Alle Teilnehmer wurden von den Ölscheichs eingeladen, für Antrittsgelder von bis zu einer Million US-Dollar.
Entsprechend weltmeisterlich war immerhin das Teilnehmerfeld: Federer, Nadal, Murray, Davydenko, Roddick und Blake. Am Ende gewann Andy Murray. An drei Tagen schlug er Blake (6:2, 6:2), Federer (4:6, 6:2, 7:6) und Nadal (6:4, 5:7, 6:3), wofür er 250.000 US-Dollar Preisgeld kassierte. Ein hübscher Saisonauftakt für den Schotten, der auch wenn es nur ein Einladungsturnier in Abu Dhabi war der Konkurrenz deutlich machte, im neuen Jahr genauso gut zu sein, wie am Ende der Saison 2008, als er seine bisher stärkste Phase als Profi erlebte.
Beeindruckender Endspurt 2008
Oder ist er sogar noch stärker? Murray machte nach seinem beeindruckenden Endspurt 2008 (Finale US Open, Siege in Madrid und St. Petersburg, Halbfinale Masters Cup) nur eine kurze Pause. Den Dezember verbrachte er an der Universität von Miami, um Kondition und Kraft zu trainieren. Fünf Trainer überwachten die Wochen der Schinderei. Der Lohn der Arbeit war schon in Abu Dhabi zu sehen: Murray ist noch durchtrainierter, noch fitter und beweglicher geworden. Fitness, Kraft und Athletik werden eben immer wichtiger. Deswegen habe ich besonders daran gearbeitet, erklärte Murray nach seinem Sieg.Allzu viel Bedeutung misst Murray seinen ersten Erfolgen 2009 aber nicht bei. Es ist gut für das Selbstvertrauen mehr nicht. Ich will die Jungs jetzt auch bei einem Grand Slam-Turnier besiegen. Ich weiß, dass ich das schaffen kann, sagte er.
Der Vierkampf auf der Tour ist eröffnet: Federer, Nadal, Djokovic und eben Murray, aus dem der Schotte als lächelnder Sieger hervorgehen könnte. Nur ihm fehlt bisher ein Grand Slam-Titel. In Melbourne bei den Australian Open (ab 17. Januar) könnte es schon soweit sein. Er hat es geschafft, seine Form von 2008 mit ins neue Jahr zu nehmen. Dadurch hat er gute Chancen, die Australian Open zu gewinnen, sagte Nadal nach seiner Finalpleite von Abu Dhabi über Murray.
Plötzlich ist Murray in der Favoritenstellung
Der Spanier ist froh, seine Knieprobleme vorerst überwunden zu haben und wieder schmerzfrei spielen zu können: Das ist erstmal das Wichtigste für mich. Federer hatte abgesehen von den Auftritten am Ende der US Open 2008 wenig Momente, in denen er an seine frühere Unnahbarkeit anknüpfte. Er ist verwundbar geworden. Und Djokovics Start ins neue Jahr ging schief: Er unterlag in Brisbane in der ersten Runde. Plötzlich rückt Murray in die Favoritenstellung, was auch die britische Presse verwundert zur Kenntnis nahm. Ende 2008 fragte man sich, ob Murray die Australian Open 2009 gewinnen kann. Jetzt lautet die Frage schon: Wann wird er endlich die Nummer 1 der Welt, schrieb jüngst die London Times.Murray, der auf dem Court manchmal ein wenig lässig wirkt, treibt seine Karriere mit strikter Ordnung voran. Schon als Teenager wechselte er früh die Vermarktungsagentur: Von Octagon ging er zur Ace-Group, wo sich die Familie Murray besser dotierte Verträge erhoffte. Seit Jahresbeginn wird Murray nun von Simon Fuller (19 Entertaiment) betreut. Fuller ist Erfinder des TV-Show American Idol (Vorbild von Deutschland sucht den Superstar) und hat David Beckham, Claudia Schiffer und die Spice Girls unter Vertrag. Fuller soll Murray ins Showbusiness einführen.
Murray als Superstars zum ATP Tour Final in London?
Murray, der nächste Tennis-Superstar? Den Verantwortlichen der ATP-Tour würde das gefallen. Denn das Highlight zum Jahresabschluss, das früher Masters-Cup und jetzt Barclays ATP World Tour Final heißt, findet 2009 erstmals in London statt. Was würde da besser passen, als ein einheimischer Topstar, der im Rennen um die Tenniskrone Nadal, Federer und Djokovic abhängt? Nach dem Startschuss für die Saison 2009 liegt er jedenfalls schon knapp in Führung.
Tim BöselerAxel Arigato Men's Bird Tape Sneakers in Cremino, women and kids • Hanbags and accessories | nike air force 1 shadow pistachio frost