Besser Tennis spielen

Ab In die Hocke: Bei einem tiefen Volley braucht man viel Feingefühl, um den Ball präzise zu spielen. Wichtig ist es dabei, den Druck aus den Beinen zu generien. Bild: Daniel Maurer

Besser Tennis spielen: Drills für das Netzspiel

Volley und Schmetterball werden im Training ­häufig vernachlässigt. Wir stellen fünf intensive Übungen zur Verbesserung des Flugballspiels vor. 

Fotos: Daniel Maurer

1. Übung: 1-2-3 Warm-up

Ausgangslage

Ein Spieler steht an der Grundlinie, ein Spieler steht am Netz. Der Midcourt des Grundlinienspielers ist mittels einer Linie markiert. Der Platz ist in drei Hälften aufgeteilt. Zone eins ist vor der Aufschlaglinie. Zone zwei ist zwischen der Aufschlaglinie und der Midcourt-Linie. Zone drei ist hinter der Midcourt-Linie.   

Übung

Die Spieler spielen sich durch die Platzmitte oder longline mit Grundschlägen und Volleys ein. Der Grundlinienspieler übernimmt die Angabe und spielt die Bälle dem Netzspieler zu, der seine Volleys entsprechend der Ansagen des Grundlinienspielers platzieren muss. Die Ansagen, in welcher der drei Zonen der Volley landen muss, erfolgen direkt nach dem Zuspiel. Eine weitere Variante ist, dass der Netzspieler ansagt, in welche der drei Zonen sein Volley platziert wird. Nach fünf Minuten wechseln Grundlinienspieler und Netzspieler die Positionen. 

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Ab In die Hocke: Bei einem tiefen Volley braucht man viel Feingefühl, um den Ball präzise zu spielen. Wichtig ist es dabei, den Druck aus den Beinen zu generien.Bild: Daniel Maurer

Wirkung

Die Spieler üben ihre Einspielfähigkeiten mit Grundschlag und Volley. Diese Technikübung eignet sich gut, um die Wahrnehmungsfähigkeit und die Konzentrationsfähigkeit des Netzspielers zu trainieren.  

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AUGEN AUF DEN BALL: Beim Volley ist es wichtig, dass man auf den Ball zugeht und nicht ausholt. Der Schläger sollte sich beim Schlag nie hinter dem Körper befinden.Bild: Daniel Maurer

2. Übung: Volley Vs. Slice 

Ausgangslage

Ein Spieler steht an der Grundlinie, ein Spieler steht am Netz. Mittels Markierungen ist das Spielfeld auf beiden Seiten der Länge nach halbiert. 

Übung

Die Spieler spielen Punkte crosscourt im halben Einzelfeld gegeneinander aus. Der Grundlinienspieler darf hierbei nur mit dem Slice agieren. Lobs sind nicht erlaubt. Der Netzspieler hat die Aufgabe, seinen Volley hinter die Aufschlaglinie zu platzieren. Jeder Fehler zählt. Es wird bis elf Punkte gespielt. Im Anschluss wechseln die beiden Spieler an der Grundlinie und Netz auf die andere Seite. Anschließend werden die Positionen zwischen Grundlinienspieler und Netzspieler getauscht. Als weitere Variante kann im halben Doppelfeld oder auch longline gespielt werden. Dritte Variante: Lobs dürfen mit Backspin eingesetzt werden. 

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Mit Gefühl: Gerade der Vorhand-Slice ist ein probates Mittel, um den Netzspieler zu überraschen.Bild: Daniel Maurer

Wirkung

Diese Übung dient der Technikentwicklung des Volleys und des Slices. Der Netzspieler muss den langsam ankommenden Slice-Schlägen etwas Kraft verleihen. Der Grundlinienspieler seinerseits muss versuchen, seine Schläge sehr flach zu halten, um in einer guten Ausgangslage zu bleiben. Die Spieler trainieren bei der Übung ihre Ballkontrolle sowie Variabilität und können dabei gleichzeitig Punkte ausspielen. 

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Einsatz der Beine: Bei dem tiefen Volley sollte der Schläger schnell unterhalb der Flugbahn sein. Der Schlag wird über das Knie heraus gesteuert.Bild: Daniel Maurer

3. Übung: Picture Drill 

Ausgangslage

Ein Spieler steht an der Grundlinie, ein Spieler steht kurz hinter der Aufschlaglinie in der Spielfeldmitte. Ein weiterer Spieler nimmt die Rolle des Trainers ein und spielt von hinten dem Netzspieler den Ball zu.  

Übung

Bevor der Trainer einen Ball anspielt, bittet er den Grundlinienspieler, auf seiner Seite eine Platzposition kurz vor, hinter oder weit hinter der Grundlinie einzunehmen. Diese Position kann etwas versetzt, aber auch weit nach außen auf der Einstand- und Vorteilseite gewählt werden. Dem Netzspieler bietet sich somit vor Beginn des Punktes ein deutliches räumliches Bild. Der Angreifer macht nun einen großen raumgreifenden Schritt nach vorne, dem er kurz vor dem Zuspiel des Trainers einen Splitstep folgen lässt. Der Trainer spielt dem Netzspieler einen Ball mit beliebiger Platzierung, Höhe, Geschwindigkeit und Drall zu. Der Angreifer versucht, diesen Ball als Volley situationsgerecht wegzuspielen. Der Verteidiger soll den Volley erreichen und zurück zum Netzspieler spielen. Er darf sich erst dann von seiner Position wegbewegen, wenn der Angreifer seinen Volley trifft. Kann der Netzspieler den Volley so spielen, dass der Verteidiger ihn nicht erreichen kann oder nicht zurück ins Feld bringt, so erhält er einen Punkt. Schafft der Verteidiger, den Volley zurückzuspielen, so erhält er seinerseits einen Punkt. Gespielt wird bis 15 Punkte. Im Anschluss werden die Rollen zwischen Angreifer und Verteidiger getauscht. 

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Clever Vollieren: Der Volleypieler hat vor dem Zuspiel ein klares Bild vor Augen und weiß ganz genau, dass in diesem Fall ein Volley kurz cross die beste Option ist.Bild: Daniel Maurer

Wirkung

Die Spieler trainieren mit dieser Übung ihre Entscheidungsfindung am Netz und beim defensiven Grundlinienspiel. Die Angreifer haben, bevor der Punkt beginnt, ein konkretes Bild vor Augen und können sich im Vorfeld entscheiden, wohin sie ihren Volley platzieren. Nach dem Zuspiel bleibt dem Angreifer nur noch die Entscheidung, mit welcher Geschwindigkeit, mit welchem Drall und welcher Länge er das Zuspiel beantwortet. Mit dieser Übung können zahlreiche Szenarien kreiert werden. Der Angreifer bekommt immer ein unmittelbares Feedback über die Qualität seiner Entscheidung. Da der Punkt nach dem Volley nicht ausgespielt wird, hat er genügend Zeit, seine Entscheidung und Ausführung zu analysieren. 

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Technisch sauber: Wichtig ist es, dass der Netzspieler den Volley so ausführt, dass es für den Verteidiger so schwer wie möglich wird, den Ball noch zu erreichen und zurückzuspielen.Bild: Getty Images

4. Übung: Lob und Smash 

Ausgangslage

Ein Spieler steht auf der Vorhandseite hinter der Einzellinie. Der andere Spieler steht direkt am Netz und berührt dieses mit seinem Schläger. Ein weiterer Spieler nimmt die Rolle des Trainers ein und spielt von hinten den Ball zu.  

Übung

Der Trainer spielt einen Ball weit auf die Rückhandseite des Verteidigers. Dieser hat die Aufgabe, den Ball zu erlaufen und mit einem Defensivlob über den Netzspieler zu antworten. Ein Topspin-Lob ist nicht erlaubt. Der Ball wird danach ausgespielt. Sieger ist der Spieler, der zuerst elf Punkte erzielt. Danach wird von Rückhand auf Vorhand gewechselt. Im Anschluss tauschen Angreifer und Verteidiger ihre Positionen. Variationen: Topspin-Lobs sind erlaubt. Zudem darf der Verteidiger einen von seinen ersten drei Schlägen als Passierball schlagen. 

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Fokussiert: Bei der Vorbereitung auf einen Schmetterball nach einem langen und tiefen Lob sollte der Ball stets im Blickfeld des Netzspielers sein.Bild: Daniel Maurer

Wirkung

Mit diesem Drill wird das defensive Grundlinienspiel, vor allem der Lob, trainiert. Außerdem wird das offensive Midcourt-Spiel und das Netzspiel des Angreifers geschult. Durch die Aufgabenstellung wird es zu vielen Schmetterbällen und Volleys kommen, da die Spieler nach einem erfolgreichen Lob vermutlich selbst ans Netz gehen werden. Die Spieler können bei dieser Übung auch Trickschläge durch die Beine oder neben dem Körper ausprobieren. Bei dieser Übung sind viele spektakuläre Ballwechsel zu erwarten. 

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Feuer Frei: Beim Schmetterball ist das Ziel, einen hohen Treffpunkt zu haben, um mit dem Schlag einen guten Winkel zu ermöglichen.Bild: Daniel Maurer

5. Übung: Drive-Volley 

Ausgangslage

Die Spieler stehen sich in der Mitte der Grundlinien gegenüber. Ein weiterer Spieler nimmt die Rolle des Trainers ein und spielt von hinten dem Netzspieler den Ball zu.  

Übung

Der Trainer spielt von außen einem Spieler einen langen, halbhohen Ball ins Mittelfeld auf die Vorhand zu. Der Offensivspieler geht nach vorne in den Platz und spielt einen Drive-Volley cross ins Einzelfeld. Der Punkt wird ausgespielt. Sieger ist der Spieler, der zuerst elf Punkte erzielt. Nun geht es auf der Rückhandseite mit dem Drive-Volley weiter. Im Anschluss tauschen Angreifer und Verteidiger die Positionen. Als Variante kann das Zuspiel unregelmäßig auf die Vorhand oder Rückhand erfolgen. Zudem kann der Offensivspieler seinen Drive-Volley beliebig platzieren. 

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DRUCKVOLL: Bei einem sauber getroffenen Drive-Volley fehlt dem Grundlinienspieler oft die Zeit, um für den Passierschlag in
Position zu kommen.Bild: Daniel Maurer

Wirkung

Diese Übung eignet sich gut zum Training des Heranrückens ans Netz, der sogenannten Transition, und für das gesamte Netzspiel. Insbesondere der erste Volley, der Drive-Volley, und die Bewegung im Niemandsland des Platzes sowie das defensive Grundlinienspiel werden mit diesem Drill intensiv trainiert.

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Abvollieren: Ziel des Drive-Volleys ist es, sich eine gute Ausgangsposition für den anschließenden Volley zu schaffen.Bild: Daniel Maurer

EXPERTEN: ROBERT LOPEZ UND PETER MAYER-TISCHER

Robert Lopez (re., ehemaliger Trainer von Simon Greul und Bastian Knittel) ist Gründer und Trainer an der First Line Tennis Academy in Murr bei Stuttgart. Peter Mayer-Tischer (ehemals ATP 439 im Einzel) war Schützling von Lopez und ist nun als Trainer an der FLTA tätig. Die beiden sind Gründer der Online-Trainingsplattform RoPe Tennis Education (u.a. YouTube-Channel), bei der effektives Lernen sowie eine gute taktische und technische Tennisausbildung im Vordergrund stehen. Mehr Informationen unter www.flta.de.

Robert Lopez, Peter Mayer-TischerCheap Air Jordans 1 low For Sale | cheapest air jordan 1 high