Dominic Thiem: Was er den Deutschen voraus hat
Erfolgsschlüssel Nr. 2: Spezialisten-Berater
Nicht immer bekommt man jeden Experten in sein Team, den man gerne hätte. Sei es, weil man ihn nicht bezahlen kann oder vielleicht auch, weil er ganz einfach nicht verfügbar ist. Diese Erfahrung hat auch das Team um Dominic Thiem gemacht. Coach Günter Bresnik hätte am liebsten noch den Schweizer Fitnessguru Pierre Paganini mit ins Boot genommen, um seinen Schützling von ihm drillen zu lassen. Paganini ist der Starcoach der Tennisszene, wenn es um die Themen Fitness und Athletik geht. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet der Italiener mit Roger Federer und Stan Wawrinka zusammen. Paganini kann das Team des Österreichers nicht unterstützen, weil er bereits ausgelastet ist. Was also tun? Ganz einfach: Man kauft sich den Profi als externen, punktuellen Topberater ein, um von seiner Erfahrung und seinem einzigartigen Know-how zu profitieren. Klar ist: Der Preis ist hoch. Ein hohes finanzielles Investment, ohne Erfolgsgarantie. Doch bei der Entwicklung eines Spielers verhält es sich wie auf dem Tennisplatz: ohne Risiko keine Siegchance.
Und so flog Bresnik bereits vor Jahren (als Thiem noch kaum Geld auf der Tour verdiente) den renommierten Fitnesscoach Paganini für eine Woche nach Wien ein und brachte ihn mit Thiem zusammen, um ihn zu analysieren. Von den Erkenntnissen dieser Woche zehrt das Team mit Sicherheit noch heute. Was ist die Erkenntnis für deutsche Spieler? Wer wirklich in die Weltspitze will, muss alles dafür tun, um von Top-Spezialisten beraten und betreut zu werden. Natürlich ist das ein finanzielles Risiko. Doch das größte Risiko wäre sicherlich, nicht in außergewöhnliche Qualität zu investieren. Denn die Qualität der Umfeldeinflüsse auf einen Spieler bestimmt über kurz oder lang die Qualität seiner Ergebnisse.