Mentaltraining: Welcher Spielertyp sind Sie?
2) Der Bodenständige
Ein familiäres Gefühl und ein intaktes Umfeld sind für den sogenannten SP-Typen unabdingbar. Er benötigt moralische Unterstützung seiner engsten Vertrauten. Auf dem Court agiert er technisch sehr sauber und manchmal ein wenig verspielt. Er bevorzugt zunächst einen sicheren Spielaufbau und wagt sich im weiteren Verlauf, zunehmend kreativer zu spielen. Häufig agiert er abwartend und schnell im Wechsel, beherrscht Tempovariationen perfekt. Vor allem viele Hobbyspieler mit einer deutlichen Ausprägung der Bereiche S und P fühlen sich im Doppel und in Teamwettbewerben wesentlich wohler als im Einzel. Sie spielen Tennis häufig nicht, weil sie den Wettkampf lieben, sondern um den Sport als ein gemeinsames Vergnügen und Erlebnis zu empfinden. Verhalten unter Druck: Der Bodenständige schenkt oft unbewusst Spiele her. Häufig führt er deutlich, bricht dann plötzlich ein und bekommt Probleme, das Match nach Hause zu spielen. In solchen Situationen neigt er dazu, Risiken zu vermeiden, weniger spontan und zunehmend passiv zu agieren. Er richtet sich unter Druck am Gegner aus, verliert an Selbstvertrauen und nimmt Kritik schnell persönlich. Mentale Fähigkeiten: Er ist ein starker Teamplayer, identifiziert sich mit seiner Mannschaft, dem Club oder seinen Mitspielern. Er benötigt klare Anweisungen seines Trainers. Kurze Körperkontakte zur Motivation helfen ihm ebenso wie lautstarke Aufmunterungen von Außen. Beispiele auf der Tour: Neben Tomas Berdych (Foto) passt auch Angelique Kerber in das Profil des SP-Typen. Aus der älteren Generation wies der Schwede Stefan Edberg viele Eigenschaften des Bodenständigen auf.
Mentaltipp: Ziehen Sie Ihr Spiel durch!
Spieler mit starker SP-Ausprägung haben oft Schwierigkeiten damit, Matches erfolgreich zuende zu spielen. Manchmal brechen sie bei einer hohen Führung ein. Der psychologische Hintergrund: Unbewusst wollen sie nicht so sehr im Mittelpunkt stehen. Praxistipp: Der Coach gibt auf dem Court einen taktischen Plan für den Ballwechsel vor. Dieser muss mindestens einen Satz lang eingehalten werden. Beispiel: Aufschlag auf die Rückhand des Gegners, danach eine Vorhand cross, dann eine Rückhand cross und im Anschluss ein Stoppball. Der Spieler lernt dadurch, sein Spiel konsequent durchzuziehen. Variante um das Durchbeißen zu trainieren: Sie machen Liegestütze – und Ihr Coach gibt während des Durchgangs immer neue Anweisungen, wie viele Wiederholungen Sie noch zu absolvieren haben.