Mentaltraining: Welcher Spielertyp sind Sie?
4) Der Kreative
Der AP-Typ liebt das abwechslungsreiche und dynamische Spiel. Er wagt gern unerwartete und überraschende Aktionen in einem Match, seine Taktik muss stets flexibel bleiben. Strenge Vorgaben findet er langweilig. Der Kreative mag das technische Spiel mit unterschiedlichen Schlagvariationen, er agiert in der Regel unbewusst und phasenweise extrem risikoreich. Eine seiner großen Stärken: das Antizipieren des Gegners. Verhalten unter Druck: Leistet er sich mehrfach ähnliche Fehler, wird er wütend und beginnt zu lamentieren. Verliert der AP-Typ die Lust am Spiel, dann neigt er dazu, eine Partie laufen zu lassen und sie abzuschenken. Seine Körpersprache in diesen Situationen: schlurfender Gang, hängende Schultern, leidensvolle Mimik. Verliert dieser Spieler ein wichtiges Match, diskutiert er häufig noch lange über den Verlauf. Er betont vor allem Schläge, die ihm besonders gut gelungen sind und versucht, seine Fehler schmeichelhaft zu verkaufen. Mentale Fähigkeiten: Der Kreative verfügt über eine ausdrucksstarke, emotionale und authentische Persönlichkeit. Er ist begeisterungsfähig und neugierig. In seinem Handeln auf dem Court ist er oft unberechenbar. Zu seinen mentalen Waffen gehören vor allem Mut und eine positive Verrücktheit. Der AP-Typ mag es, wenn man ihn animiert, er braucht Spielraum, um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen und ist zudem ein starker Teamplayer. Beispiele auf der Tour: Gael Monfils (Foto) vereint viele der genannten Eigenschaften. Früher gehörten Boris Becker und John McEnroe am ehesten in die Kategorie der Kreativen.
Mentaltipp: Trainieren Sie die Präzision!
Dem Kreativen mangelt es häufig an der nötigen Präzision. Er wählt so flexible Taktiken, dass er im Training an seiner Zielorientierung arbeiten sollte. Praxistipp: Der Coach markiert vier verschiedenfarbige Zielfelder auf dem Court, zwei an der Grundlinie und zwei an der T-Linie (siehe Grafik rechts). Nun schlagen die Spieler A und B lange Bälle. Vor jedem Schlag von A sagt der Trainer an, welches Feld angespielt werden muss. Trifft A, bekommt er einen Punkt. Variante: A muss sich eine vom Coach vorgegebene Farbkombination merken und diese spielen – zum Beispiel rot, grün, rot, blau, rot, gelb. Später wird die Aufgabe noch schwieriger: Die Farben werden gewechselt. Das heißt: Sagt der Trainer blau, muss A beispielsweise grün anspielen, sagt er grün, muss er das blaue Feld treffen. Die Wahrnehmung wird dadurch besonders intensiv geschult. Tipp: Machen Sie einen Wettkampf aus der Übung. Jeder Treffer gibt einen Punkt. Wer am Ende einer Einheit weniger Zähler erzielt hat, muss 20 Liegestütze absolvieren.