2013 Australian Open – Day 5

MELBOURNE, AUSTRALIA - JANUARY 18: Michael Kohlmann of Germany and Jarkko Nieminen of Finland talk tactics in their second round doubles match against Eric Butorac of the United States of America and Paul Hanley of Australia during day five of the 2013 Australian Open at Melbourne Park on January 18, 2013 in Melbourne, Australia. (Photo by Cameron Spencer/Getty Images)

Michael Kohlmann: Darauf kommt’s im Doppel an

Michael Kohlmann war während seiner Karriere Spezialist fürs Doppel. Der Davis Cup-Teamchef gibt seine vier wichtigsten Ratschläge, um als Duo auf dem Court erfolgreich zu sein.

Teamwork

Das ist die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Doppel. Zwei Egoisten hatten auf Dauer noch nie Erfolg im Doppel. Dabei kommt es auch, aber nicht nur, darauf an, sich mit seinem Spielpartner gut zu verstehen. Wichtig ist, dass man sich auf dem Platz gegenseitig hilft und nicht nur auf sein eigenes Spiel achtet. Es ist genauso wichtig, Sachen zu beobachten, die für den Partner hilfreich sind.

Eingespieltes Team: Michael Kohlmann (re.) und Alexander Waske spielten häufig zusammen.

Eingespieltes Team: Michael Kohlmann (re.) und Alexander Waske standen häufig zusammen auf dem Court.

Beispiel: Wie verhält sich der Returnspieler, wie bewegt er sich, welche Schläge bevorzugt er? So hat man am Netz oft eine bessere Position als der Aufschläger, der sich auf sein Service konzentriert. Es gilt, die Phasen, in denen man nicht aktiv am Ballwechsel beteiligt ist, zu nutzen. Vier Augen sehen immer mehr als zwei.

Die Spieleröffnung

Aufschlag und Return kommen im Doppel eine noch höhere Bedeutung zu als im Einzel. Hier liegt der größte qualitative Unterschied zwischen Profi- und Amateurbereich. Bei den Profis sind mehr als 80 Prozent der Punkte nach Aufschlag und Return beendet. Die Ballwechsel sind also viel kürzer als im Einzel, daher sollte man hierauf beim Training besonderes Augenmerk legen.

Mein oberstes Ziel war es immer, den Aufschlag so zu platzieren, dass ich möglichst keinen zweiten Ball mehr spielen musste. Der Gegner sollte das Service nur mit einem Returnfehler (Aus oder im Netz) beantworten können bzw. ihn so schwach spielen, dass der Partner am Netz den Ball vollieren kann.

Eigene Stärken einbringen

Dieser Punkt ist schwieriger umzusetzen als die ersten beiden und hat viel mit Spieltaktik zu tun. Entscheidend ist es, das Spiel so zu lenken, dass man möglichst oft seine Stärken zum Einsatz bringt und die Schwächen umgeht. Besonders gut bekommen das die Spanier hin. Sie sind keine Doppelexperten, schaffen es aber immer wieder, das Spiel so zu diktieren, dass ihre Schwächen beim Volleyspiel kaum auffallen.

Wichtigste Botschaft: Egal welche Fähigkeiten man besitzt, man kann ein erfolgreicher Doppelspieler sein. Voraussetzung: Man muss sich intensiv mit der richtigen Taktik für das eigene Doppelspiel beschäftigen und so die eigenen Stärken gezielt einbringen.

Trainieren Sie zu zweit

Für das Doppel muss man nicht zwingend in einer Vierer-Gruppe trainieren. Es genügt schon der eigene Doppelpartner. Der Vorteil beim Training zu zweit: Die Einheit ist intensiver, da man öfter am Ball ist. Das Hauptaugenmerk liegt beim doppelspezifischen Training auf Aufschlag, Return, Volley und Spielsituationen, die im Doppel häufiger vorkommen als im Einzel.

Für das Einzelspiel können solche Übungsformen dennoch nicht schaden. Die Einheiten mische ich gerne mit Trainingsformen, die ich mir auf der Tour abgeschaut habe, z.B. von den Bryan-Brüdern.

Lesen Sie auch:

Tipps fürs perfekte Doppel: „Hau rein Partner“men’s jordan 1 release date | cheapest air jordan 1 high colorways