Niki Pilic: Meine fünf Lieblingsübungen
3. Antwort auf den Stopp
Auf einen Stoppball gibt es im Wesentlichen drei Antworten. Ist er schlecht gespielt und man hat Zeit beim Erlaufen, dann geht man auf den Winner. Ist der Stopp gut gespielt, muss man ihn tief nehmen und antwortet mit einem langen Slice (auf der Rückhandseite), sodass der Gegner keine Chance hat, an den Ball zu kommen. Diesen langen Slice zu spielen, fällt sogar guten Spielern schwer. Ivan Ljubicic hat ihn perfekt beherrscht. Die dritte Variante: Der Stopp ist exzellent gespielt. Erreicht man ihn, kann man nur noch mit einem Gegenstopp antworten, in der Regel kurz cross, da das Netz in der Mitte tiefer hängt. Übung: Spieler A steht an der Grundlinie. Ich spiele Bälle aus dem Korb zu – erst auf die Vorhand, dann auf die Rückhand. Der dritte Ball von mir ist ein kurzer Ball auf die Rückhandseite. Spieler A versucht, ihn entweder zu töten, lang als Slice in das Zielfeld 2 zu spielen oder als Gegenstopp ins Zielfeld 3. Anschließend wird die Übung umgedreht und die kurzen Bälle werden von mir auf die Vorhandseite gespielt.
4. „Niki-Doppel“
Am Anfang einer Trainingsstunde höre ich oft den gleichen Satz: „Können wir Niki-Doppel spielen?“ Die Schüler nennen es so, weil ich es oft und gerne spiele. Übung: Jeweils zwei Spieler stehen an der Grundlinie. Sie spielen ein Doppel ohne Aufschlag. Gespielt wird im Doppelfeld. Man spielt Punkte aus, zum Beispiel Sätze bis elf. Der erste Ball muss brav zurückgespielt werden, erst dann wird gezählt. Wichtig ist, dass der Ball maximal dreimal auf den gleichen Spieler geschlagen werden darf. Beim vierten Mal zählt es als Fehler. Man darf auch nach vorne gehen. Die entscheidende Zone ist bei der Übung die Mitte. Hier wird die Kommunikation mit dem Partner geübt. Man muss blitzschnell entscheiden, wer den Ball nimmt. Haben vier Spieler etwa die gleiche Spielstärke, kommen viele Ballwechsel zustande und die Übung ist intensiv. Was passiert mit den Verlierern? Sie müssen zehn Liegestütze machen. Das mussten meine Davis Cup-Spieler früher auch immer.