Schlaganalyse: Der Return von Andy Murray
Phase 3: Durch frühe Antizipation selbst Initiative ergreifen
Murray antizipiert richtig, der Aufschlag landet auf der Rückhand. Die Grundposition seiner Füße ändert er ab jetzt kaum noch, weil ihm dafür einfach die Zeit fehlt. Er geht leicht in die Knie, das Körpergewicht lastet auf dem hinteren, linken Bein. Weil alles viel schneller abläuft als bei einer normalen Rückhand, kann Murray seine Schultern nur leicht eindrehen. Das zeigt aber auch: Er ist bei dem Return in der Lage, nicht nur zu reagieren, sondern selbst die Initiative zu ergreifen.
Phase 4: Langsames Service erlaubt eine lange Ausholphase
Die Ausholphase fällt vergleichsweise lang aus, was die Vermutung nahelegt, dass Murray einen zweiten, etwas langsameren Aufschlag returniert. Normalerweise bleibt den Profis bei einem Return so wenig Zeit, dass der Schläger beim Ausholen nur etwa ein Drittel der Strecke eines regulären Grundschlags zurücklegt. Hier aber sind es etwa zwei Drittel, so dass Murray fast schon in Ruhe seine Rückhand durchschwingen kann. Das bedeutet: höchste Gefahr für den Gegner.