Schlaganalyse: Die Vorhand von Juan Martin del Potro
Nach einer langen Verletzungspause und mehreren Operationen ist Juan Martin del Potro zurück auf der Profitour. Sein Markenzeichen: Die knallharte „Inside In-Vorhand“ aus der Rückhandecke. Unser Experte Nick Bollettieri erklärt Ihnen, wie dieser risikoreiche Winner funktioniert.
Fotos: Manuela Davies
Phase 1: Mit dem Easterngriff zur maximalen Power
Del Potro nutzt einen Easterngriff. Dieser klassische Vorhandgriff, bei dem sich Handgelenk und Handfläche hinter dem Schlägergriff befinden, ist bei Profis selten geworden, weil man damit nur wenig Topspin erzeugen kann. Del Potro braucht aber kaum Drall. Er will Power generieren. Und genau dafür ist der Easterngriff ideal, weil die Hand im Moment des Treffpunktes optimalen Widerstand leistet. Große und athletische Spieler wie er haben die Konstitution für solche „Gewaltschläge“.
Phase 2: Cross oder longline? Kaum zu erkennen für den Gegner
Nach der langen Ausholbewegung lässt del Potro den Schlägerkopf nach unten fallen, bis er sich etwa auf Ballhöhe befindet. Achten Sie auf seine Position: Er steht auf der Rückhandseite, hat den Ball aber längst so umlaufen, dass er seine gefährliche Vorhand einsetzen kann. Es lässt sich nicht erkennen, ob del Potro nun cross oder longline spielen wird. Das macht die Situation für den Gegner so schwierig. Den Körperschwerpunkt wuchtet er nach oben, Beine und Oberkörper strecken sich.