Jan-Lennard Struff spaziert ins Viertelfinale Bild: AFP/SID/KARIM SAHIB

Jan-Lennard Struff

Land
Deutschland
Geburtsdatum
25.04.1990
Körpergröße
196cm
Körpergewicht
87kg
Schlaghand
Rechts, beidhändige Rückhand
Profi seit
2009
Trainer
Carsten Arriens
Website

BIOGRAFIE

Jan-Lennard Struff, auch „Struffi“ genannt, fand über seine Eltern, die beide als Tennis-Coach aktiv sind, zum Tennis. Um seinem Traum, Profi-Tennisspieler zu werden, nachzukommen, nahm er bereits als Kind viele Herausforderungen auf sich. Um parallel Schule und Tennistraining bestreiten zu können, legte er lange Wege und anstrengende Tage zurück. 2009 absolvierte er schließlich sein Abitur und konzentrierte sich anschließend auf seine Tenniskarriere.

Schwerer Start

Allerdings lief sein Karrierestart nicht so brillant wie bei anderen Kids. Vorerst war der Warsteiner überwiegend auf der Future- und Challenger-Tour unterwegs. Auf seinen ersten ATP-Sieg musste er bis Wimbledon 2013 warten. Nachdem er die Qualifikation erfolgreich überstanden hatte, besiegte er in seinem Erstrunden-Match Balz Kavcic. In der zweiten Runde war er Jeremy Chardy in vier engen Sätzen unterlegen.

Anschließend bestritt er weitere ATP-Hauptfeld-Matches und verzeichnete einige Erstrunden-Siege, sodass er im August 2013 erstmals in die Top 100 einzog. 2014 kämpfte er sich sowohl bei den 250er-Turnieren in Marseille und München, als auch in Metz bis ins Halbfinale vor. Diese Ergebnisse konnte er im Folgejahr allerdings nicht erhalten, weshalb er wieder aus den Top 100 fiel.

Mit seinem Auftritt beim Masters 1000 in Paris zog er die Aufmerksamkeit auf sich, als er, damals an ATP-Rang 91, den Weltranglisten-Dritten Stan Wawrinka aus dem Turnier warf und ins Achtelfinale einzog.

Der Durchbruch

Der endgültige Durchbruch gelang ihm schließlich 2019. Mit dem Erreichen des Halbfinals in Auckland und Stuttgart, Achtelfinale in Indian Wells, dem Viertelfinale in Basel und seinem Abschneiden bei den French Open, etablierte er sich fest unter den besten 50 Spielern der Welt. In Roland Garros war „Struffi“ nicht nur Denis Shapovalov und Radu Albot überlegen, denn in der dritten Runde besiegte er in einer spannenden Partie den Kroaten Borna Coric. Erst gegen Novak Djokovic war in Runde vier Schluss.

Ebenfalls 2019 erreichte er sein bisher bestes Ranking an Position 33 der Weltrangliste.

Wiederauferstehung 2023

2023 erreichte er als Qualifikant das Finale beim Masterst-Turnier in Madrid. In Stuttgart erreichte er ebenfalls das Finale. Nach weiteren starken Leistungen erreichte er den 21. Platz in der Weltrangliste. Besonders auf Sand überzeugte er mit starken Leistungen. Die Ergebnisse auf Hartplatz ließen in der Folge allerdings zu wünschen übrig. Bis zum Beginn der Sandplatzsaison im April 2024. Im Viertelfinale von Monte Carlo noch gegen einen bärenstarken Jannik Sinner unterlegen, gewann er eine Woche später die BMW Open in München (250er-Wertung). Sein erster Titel auf der ATP-Tour. Auf dem Weg dorthin fegte er unter anderem Titelverteidiger Holger Rune in nur 45 Minuten mit 6:2 und 6:0 vom Platz. An gleicher Stelle verpasste er im Doppel mit Andreas Mies nur knapp den Triumph in beiden Wettbewerben.

Doppel

Struff kämpfte sich im Laufe seiner Karriere in 18 Challenger-Endspiele im Einzel, wovon er fünf für sich entschied. Im Doppel konnte er ebenfalls fünf Challenger-Titel gewinnen. Besonders in den vergangenen Jahren bewies er auch in der Doppelkonkurrenz sein Können. An der Seite von Japaner Ben McLachlan gewann er 2018 das Turnier in Tokyo sowie 2019 das Event in Auckland. Mit Robert Lindstedt sicherte er sich seinen dritten Doppeltitel in Metz 2019. Derzeit tritt Struff gemeinsam mit dem Finnen Henri Kontinen an. Bei den Australian Open erreichten sie das Viertelfinale und in Rotterdam das Finale.

Davis Cup

Struff wird seit einiger Zeit auch mit dem Namen „Mr. Davis Cup“ geschmückt. Besonders durch seinen Kampf- und Teamgeist fiel er auch schon in seinen Bundesliga-Matches für Blau-Weiß Halle auf. 2015 stand er erstmals für das deutsche Davis Cup-Team auf dem Court. Bis heute konnte er neun von 14 Partien im Einzel für sich entscheiden. Im Doppel weist er eine positive Bilanz von 4:0 auf.

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Team Germany 🇩🇪

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Privatleben

Jan-Lennard Struff wurde 2019 zum ersten Mal Vater. Die Geburt seines Sohnes Henri beflügelte ebenso seine Karriere. „Die meisten Niederlagen fühlen sich nicht gut an, aber wenn mein Sohn aus seinem Zimmer kommt, mich anlächelt […], dann macht das die Welt wieder schön“, beschrieb er über die Plattform „Behind the racket“ die Kombination aus Tennis- und Familienleben.

Neben Tennis ist „Struffi“ begeisterter Fußball-Fan. Wenn es ihm möglich ist, verfolgt er jedes Match seiner Lieblingsmannschaft Borussia Dortmund.

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